| # taz.de -- Kinoempfehlungen für Berlin: Nicht gerade harmlos | |
| > Einige Kinos fahren zur Halloweenzeit die richtig fiesen Geschütze auf. | |
| > Den Klassiker „The Texas Chainsaw Massacre“ etwa. Oder ganz aktuell: „S… | |
| > X“. | |
| Bild: „The Texas Chainsaw Massacre“ (1974), Regie: Tobe Hooper | |
| Kommende Woche ist Halloween, das ursprünglich irisch-katholische Fest am | |
| Tag vor Allerheiligen, das über den Umweg USA seit etwa 30 Jahren auch bei | |
| uns für einen eigentlich eher gutmütigen Kindergrusel sorgt. Was einige | |
| Kinos nicht davon abhält, in der Halloweenzeit die richtig fiesen Geschütze | |
| aufzufahren. | |
| Wie etwa „The Texas Chainsaw Massacre“ (1974) von Tobe Hooper, einen | |
| Klassiker, der in seiner Entstehungszeit neue Maßstäbe in der Darstellung | |
| von Gewalt im Kino setzte – aber im Vergleich zu aktuellen Splatterorgien | |
| aus heutiger Sicht fast zahm wirkt. | |
| Aber nicht unbedingt harmlos: Die Geschichte um eine Gruppe dämlicher | |
| junger Leute, die im ländlichen Texas von einer kannibalischen Familie | |
| ehemaliger Schlachter verwurstet werden, besticht mit seiner billigen | |
| Trash-Ästhetik, ausgeklügeltem Sounddesign (das Geräusch, wenn die Opfer | |
| routiniert auf den Fleischerhaken gespießt werden – uuaahh!) und der | |
| seinerzeit noch vorherrschenden Idee, dass es viel gruseliger ist, wenn | |
| sich das Publikum manche Dinge selbst ausmalen kann, anstatt den ganzen | |
| Horror in allen Einzelheiten präsentiert zu bekommen (31. 10., 19 Uhr, | |
| [1][Filmrauschpalast]). | |
| Wie ein aktueller Splatterfilm ausschaut, lässt sich hingegen gut bei „Saw | |
| X“ erkunden: Dass der mittlerweile zehnte Teil der Franchise-Reihe von | |
| seiner Handlung her zwischen Teil Eins und Teil Zwei angesiedelt ist, kann | |
| dabei nur Außenstehende verwirren, denn die Fans wissen natürlich, dass | |
| Jigsaw, der Serienmörder mit den verqueren Moralvorstellungen, bereits im | |
| dritten Teil das Zeitliche gesegnet hatte. | |
| Nun also ein Prequel zu einem historischen Sequel, das einerseits der | |
| Charakterisierung des Mörders mehr Platz als bisher einräumt, andererseits | |
| aber natürlich auch den ausgeklügelt sadistischen Fallen, mit denen Jigsaw | |
| seine Opfer traktiert, genügend Raum lässt. Das Blut spitzt und die | |
| Augäpfel rollen – zu sehen in der Reihe Creepy Crypt im Neuköllner | |
| Rollbergkino (28. 10., 22.30 Uhr, 29.10., 23 Uhr, [2][Rollbergkino]). | |
| Der deutsche Animationskünstler und -regisseur Tony Loeser hat eine lange | |
| und vielfältige Karriere hinter sich: Er studierte an der HFF in | |
| Babelsberg, arbeitete an Trickfilmen für die DEFA und gründete nach der | |
| Wiedervereinigung verschiedene Animationsfirmen, die die | |
| unterschiedlichsten Aufträge im Bereich Animation für Film und Fernsehen | |
| übernahmen. | |
| Jetzt wird Loeser 70 Jahre alt, und aus Anlass seines Geburtstages widmet | |
| ihm das Filmmuseum Potsdam einen Veranstaltungstag: Los geht es mit einem | |
| „Hast Du Knete?“ betitelten Animationsworkshop (14 Uhr), bei dem der | |
| Regisseur teilnehmenden Kindern die Tricks der Knetanimation nahebringt. | |
| Auch zur Vorführung seines 2016 entstandenen Films „Mullewapp – Eine schö… | |
| Schweinerei“ (15 Uhr), der die Welt der Bücher von Helme Heine in animierte | |
| Bilder umsetzt, ist Loeser anwesend. Ab 18 Uhr sind dann die Kurzfilme des | |
| Regisseurs zu sehen, der abschließend in einem Gespräch mit dem | |
| Filmhistoriker Claus Löser seine Karriere noch einmal Revue passieren lässt | |
| (Tony Loeser zum Geburtstag, 28.10., ab 14 Uhr, [3][Filmmuseum Potsdam]). | |
| 26 Oct 2023 | |
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| [1] https://www.filmrausch.de/ | |
| [2] https://www.yorck.de/filme/saw-x?sort=Popularity&date=2023-10-25&ta… | |
| [3] https://www.filmmuseum-potsdam.de/Tony-Loeser-zum-Geburtstag.html | |
| ## AUTOREN | |
| Lars Penning | |
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