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# taz.de -- Nahost-Konflikt in Berlin: Die linken Freunde der Islamisten
> Die Solidarität verschiedener linker Gruppen mit Palästina ist trotz
> Hamas-Terror ungebrochen. Die „Rote Hilfe“ distanziert sich von Samidoun.
Bild: Polizeieinsatz auf der Sonnenallee: Pro-Hamas-Proteste werden von einzeln…
Nicht nur Palästinenser gehen derzeit mit „Free Gaza“-Rufen auf die Straße
und [1][zeigen öffentlich ihre Sympathien für die Hamas]. Auch manche
deutsche und internationale linke Gruppen bleiben stramm auf
Palästina-Solidaritätskurs – ungeachtet der beispiellosen Grausamkeit der
Angriffe auf Israelis, Jüdinnen und Juden. Anschlussfähig zeigt sich dabei
vor allem die palästinensische Organisation Samidoun, deren Verbot
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag ankündigte. Die Rote Hilfe,
die am Mittwoch das Ende ihrer Zusammenarbeit mit Samidoun erklärte, ist
bislang eher die Ausnahme.
Der Verein, der sich um politische Gefangene kümmert, hatte eine
Spendensammlung für einen syrischen Samidoun-Aktivisten unterstützt, der
von Ausweisung bedroht ist. [2][Nun erklärte die Rote Hilfe], Samidoun habe
die eigenen Ziele „internationale Solidarität, der antifaschistische (…)
Kampf sowie der Kampf gegen Antisemitismus, Militarismus und Krieg“
verletzt. Weshalb man die Unterstützung der Samidoun-Kampagne sofort
beende.
Ganz anderes liest man dieser Tage bei „The Left Berlin“, ein Projekt
linker Internationals aus dem Umfeld der Linkspartei. In einem Artikel
„[3][Break out of the Open Air Prison“] von Dienstag werden die aktuellen
Verbrechen der Hamas in Israel vage als Angriffe auf „zivile Ziele“
beschrieben, die palästinensischen Opfer der israelischen Gegenattacke
dagegen ausführlich aufgezählt. Mit Verharmlosung der Massaker und
Geiselnahmen an Israelis und Juden geht es weiter: So heißt es zur
Darstellung des Konflikts in deutschen Medien, die Angriffe von Hamas und
Palästinensern würden als „barbarism“, „terror“, und „unacceptable�…
dargestellt – aber dies sei „exactly“, was die Palästinenser in Gaza und
Westbank unter israelischer Besatzung seit jeher erlebten.
## Terror als Widerstand
Auch der Blog „Klasse gegen Klasse“, eine trotzkistische Nachrichtenseite,
die sich als „Sprachrohr der Ausgebeuteten und Unterdrückten“ versteht,
verharmlost die Gewalt der Hamas als „palästinensischen Widerstand“.
Zugleich wird empört gegen das „ungeheuerliche Ausmaß“ der israelischen
Gegenoffensive gewettert sowie gegen die Repression der
Palästina-Solidarität hierzulande. Die Samidoun-Aktion, wo aus Freude über
den Hamas-Angriff Süßigkeiten verteilt wurden, wird als „Verteilen von
Süßigkeiten aufgrund der Offensive“ dargestellt, Strafanzeigen deswegen
werden kritisiert.
Die Solidarität treibt bisweilen auch kuriose Blüten: [4][Auf X kursiert
ein Video] mit drei Frauen, die „Jin, Jiyan, Azadî“ (Frau Leben Freiheit)
rufen, den Revolutionsspruch der feministischen Iran-Revolution – wohl auf
einer Pro-Hamas-Demo. Dass die islamistische Organisation vom iranischen
Regime finanziert wird, scheint sie nicht zu beirren. Abgesehen davon, dass
auch die Hamas mit Frauenrechten nichts am Hut hat.
13 Oct 2023
## LINKS
[1] /Pro-palaestinensische-Demos/!5962520
[2] https://rote-hilfe.de/
[3] https://www.theleftberlin.com/palestine-prison-occupation-blockade/
[4] https://twitter.com/NoamPetri/status/1712173590676754942
## AUTOREN
Susanne Memarnia
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