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# taz.de -- Amt gegen Finanzkriminalität: Kritik an neuer Geldwäsche-Behörde
> Das Bundeskabinett hat ein neues Amt gegen Geldwäsche gebilligt. Doch
> dafür fehlen ihm Zuständigkeiten, Befugnisse und Ressourcen, sagen
> Experten.
Bild: Sollte in Zukunft nicht so einfach möglich sein: Bargeldgeschäfte mit g…
Berlin taz/rtr Die neue Behörde soll 1.700 Beschäftigte und ihren Hauptsitz
in Köln sowie einen Nebenposten in Dresden haben. Nicht gerade klein also.
Dennoch halten Kritiker:innen das vor der Gründung stehende Bundesamt
zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) für „im Grunde wertlos“. Die
Idee einer Bundesoberbehörde für den [1][Kampf gegen Finanzkriminalität]
„ist und bleibt gut“, sagte Konrad Duffy von der Organisation Finanzwende.
Der am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Gesetzentwurf setze „die Idee
aber nicht einmal im Ansatz um“, weil es dem BBF an Zuständigkeiten,
Befugnissen und Ressourcen fehlen werde.
Das neue Amt bündele „unterschiedliche Kompetenzen innerhalb der
Geldwäschebekämpfung in einer neuen Behörde mit ausreichend Personal und
einer modernen IT-Infrastruktur“, sagte hingegen Finanzminister Christian
Lindner (FDP). Auch die „rechtlichen Rahmenbedingungen“ würden verbessert.
„Nur so wird es uns gelingen, dass künftig auch die großen Fische ins Netz
gehen“, betonte Lindner.
[2][Geldwäsche ist in Deutschland verbreiteter als in vielen anderen
Staaten]. Ein internationales Expertengremium hatte Deutschland im Sommer
2022 zwar Fortschritte attestiert, aber kritisiert, dass es vor allem an
einer effektiven Strafverfolgung hapere. „Besonders schmerzhaft ist, dass
die Möglichkeit zur administrativen Vermögensabschöpfung weiter fehlt“,
fügte Konrad Duffy von Finanzwende am Mittwoch hinzu.
Konkret sollen die strafrechtlichen Ermittlungen sowie die Koordinierung
der Geldwäscheaufsicht im neuen Bundesamt zusammengeführt werden. 2025 wird
dann dort auch die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS)
angesiedelt werden. Allerdings bleiben Zuständigkeiten von
Bundeskriminalamt (BKA) und Zollfahndungsdienst (ZFD) ebenso wie die Rolle
der Staatsanwaltschaften der Länder bei der Geldwäschebekämpfung bestehen.
Eingerichtet werden soll ein Immobilientransaktionsregister, um Missbrauch
vorzubeugen und für mehr Transparenz zu sorgen. In dem Register werden
Angaben aus elektronischen Verkaufsanzeigen gespeichert.
11 Oct 2023
## LINKS
[1] /Verein-ueber-italienische-Mafia/!5944231
[2] /Organisierte-Kriminalitaet-in-Deutschland/!5943809
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Geldwäsche
Christian Lindner
Organisierte Kriminalität
Schwerpunkt Korruption
Beutekunst
Whistleblower
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