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# taz.de -- Erste IG Metall-Chefin: Wider die Testosteronlastigkeit
> Christiane Benner ist die erste Frau an der Spitze der IG Metall. Ihre
> Wahl zeigt: Um die Organisation zu leiten, braucht es keinen
> Schwermetallberuf.
Bild: Christiane Benner hält die Eröffnungsrede beim 25. Gewerkschaftstag der…
Vor [1][vier Jahren war es ihr nicht vergönnt, doch] nun wurde Christiane
Benner mit einem sozialistisch zu nennenden Stimmenergebnis von über 96
Prozent zur neuen [2][Chefin der IG Metall ge]kürt. Das ist zum einen
folgerichtig, weil sie, die bisherige Vizevorsitzende, bei der letzten Wahl
2019 nicht an Jörg Hofmann vorbeikam, der aus Altersgründen diesmal nicht
mehr kandidierte. Zum anderen ist es überaus begrüßenswert, denn mit der
Soziologin steht der mächtigsten und männlichsten Gewerkschaft in
Deutschland zum ersten Mal eine Frau vor.
Das wurde auch Zeit. Nicht etwa, weil in diesen schwierigen Zeiten –
Rezession, Kriege, schwächelnde Gewerkschaften – gern auf Frauen
zurückgegriffen wird, die das übernehmen sollen, was Männer nicht mehr
wollen oder können. Auch nicht, weil Gewerkschaften und Frauen in der
Historie nicht organisch zusammenfanden: Frauen waren zwar willkommen im
Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, die Entscheidungen wollten dann aber
doch die Männer treffen. Nach 132 Jahren IG-Metall-Geschichte ist es
schlichtweg geboten und gerecht, die Testosteronlastigkeit dieser
Organisation aufzuweichen – der Frauenanteil beträgt schlappe 20 Prozent.
Erfahrungsgemäß [3][ziehen Frauen an der Spitze andere Frauen nach sich].
Und überhaupt: [4][Was können Männer, was nicht auch diese Frau kann?]
Benner trat 1988 in die IG Metall ein und setzt sich seitdem nicht nur für
Arbeitnehmer:innenrechte sein, sondern ebenso für [5][einen
ökologischen, digitalisierten, geschlechtergerechten Umbau der Industrie].
Dazu gehört unter anderem ihr Plädoyer für eine 32-Stunden-Woche sowie für
die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, die vergleichbare Jobs haben.
Nun muss sich die neue IG-Metall-Chefin erst noch bewähren. Trotzdem
verdeutlicht die Personalie nicht nur Benners Durchhaltevermögen; sie zeigt
zudem, dass es keinen Schwermetallberuf braucht, um eine männerdominierte
Organisation zu leiten, sondern [6][vielmehr Kommunikationstalent und
strategisches Geschick].
23 Oct 2023
## LINKS
[1] /Frauendiskriminierung-in-der-IG-Metall/!5628536
[2] /Bundeskongress-der-IG-Metall/!5965131
[3] /Frauen-in-Fuehrungspositionen/!5963848
[4] /Kampf-gegen-Genderstereotype/!5851369
[5] /Chemieindustrie-in-Deutschland/!5961526
[6] /Interviews-mit-Annalena-Baerbock/!5762661
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
IG Metall
Gewerkschaft
Frauen in Führungspositionen
Digitalisierung
IG Metall
Verkehrswende
Schwerpunkt AfD
Parität
Berufsgewerkschaften
Gewerkschaft
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