| # taz.de -- Nach dem Angriff auf Israel: Nicht in die Falle der Hamas tappen | |
| > Bilder unschuldiger Kriegsopfer in Gaza spielen der Hamas in die Hände. | |
| > Um die gefährliche Lage zu entschärfen, ist internationales Zutun nötig. | |
| Bild: Von der Hamas beabsichtigte Bilder? Explosion nach einem israelischen Luf… | |
| Nicht länger. So sagen jetzt viele Israelis, die bis zum 7. Oktober an | |
| Menschenrechte für beide Konfliktseiten, an eine Zweistaatenlösung und | |
| Selbstbestimmung der PalästinenserInnen glaubten und die Hoffnung darauf | |
| nicht aufgeben wollten. Mit dem brutalen Morden, mit dem sich die | |
| Schlächter nach Art des Islamischen Dschihads selbst inszenierten und | |
| mittels Videoaufnahmen sicherstellten, dass Angehörigen ihrer Opfer kein | |
| Detail der Hinrichtung entgehen würde, erreichte die Hamas genau das, | |
| worauf sie abzielte: Eine friedliche Lösung noch unwahrscheinlicher werden | |
| zu lassen, als sie ohnehin schon war. Hass erzeugen, Angst und den | |
| verständlichen Hunger nach Rache. | |
| „Ich verspreche euch“, so Verteidigungsminister Joav Galant an die seit | |
| Tagen zum Einsatz bereitstehenden Truppen, dass sie [1][den Gazastreifen | |
| bald „von innen sehen“ werden]. Einmarschieren und alles plattmachen – | |
| genau darauf spekuliert die Hamas. Ein Segen, dass es Israels Regierung | |
| nicht eilt mit der Bodenoffensive. Ein Segen auch die internationalen | |
| diplomatischen Anstrengungen. Seit Tagen geben sich ChefdiplomatInnen und | |
| SpitzenpolitikerInnen die Klinke in die Hand. Sie sollten nicht damit | |
| aufhören. | |
| Die Hamas setzt auf [2][Schreckensbilder aus Gaza], auf den dann zu | |
| erwartenden internationalen Aufschrei und auf die militärischen Verbündeten | |
| in Teheran und im Libanon. Völlig klar, dass die palästinensischen Milizen | |
| gegen die Übermacht Israel keine Chance haben. Gelingt es jedoch, die | |
| Hisbollah in einen Krieg mit Israel zu verwickeln, wären die Folgen | |
| unvergleichbar schlimmer als bisher. Für Israel, aber auch für den Libanon. | |
| Diese Macht, einen regionalen Flächenbrand zu provozieren, in der Hand | |
| einer Organisation, die in ihren Methoden mit dem „Islamischen Staat“ (IS) | |
| vergleichbar ist, muss ein Ende haben. Auf militärischem Weg wird das kaum | |
| möglich sein, ohne ein Massenmorden unter der palästinensischen | |
| Zivilbevölkerung zu riskieren. | |
| ## Qassam-Brigaden vertreiben | |
| Um das zu verhindern, ist jetzt energisches internationales Zutun gefragt. | |
| [3][Ähnlich wie in den frühen 80er Jahren], als Israel die bewaffneten | |
| Truppen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) aus dem Libanon | |
| vertrieb, die sich dann in Tunis ansiedelten, müsste ein Land gefunden | |
| werden, das bereit ist, die Hamas-nahen Qassam-Brigaden aufzunehmen. Katar | |
| wäre eine Option. | |
| Der Gazastreifen könnte dann zunächst von einer internationalen | |
| Treuhandschaft verwaltet werden, wie es [4][Dominic Johnson] in der taz vom | |
| Dienstag vorschlug, oder aber von der Palästinensischen Autonomiebehörde. | |
| Bis endlich wieder Wahlen in den Palästinensergebieten stattfinden – ohne | |
| die Hamas. | |
| 21 Oct 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.jpost.com/breaking-news/article-769203 | |
| [2] /Krankenhaus-in-Gaza/!5963798 | |
| [3] https://www.tagesschau.de/ausland/israel-nachbarstaaten-100.html | |
| [4] /Israels-Plaene-fuer-den-Gazastreifen/!5963454 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Knaul | |
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