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# taz.de -- Flutkatastrophe in Libyen: Rufe nach mehr humanitärer Hilfe
> Der Bürgermeister der zerstörten libyschen Hafenstadt Darna fürchtet
> 18.000 bis 20.000 Tote. Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden,
> schwindet.
Bild: Die Suche nach Überlebenden in Libyen wird von Tag zu Tag aussichtsloser
Bengasi dpa | Die Zahl der Todesopfer in den Überschwemmungsgebieten in
Libyen könnte Befürchtungen zufolge noch sehr deutlich steigen. Besonders
grauenhaft ist die Lage in der [1][Hafenstadt Darna]. „Wir erwarten eine
sehr hohe Zahl von Opfern. Ausgehend von den zerstörten Bezirken in der
Stadt Darna können es 18.000 bis 20.000 Tote sein“, sagte Bürgermeister
Abdel-Moneim al-Gheithy dem arabischen Fernsehsender Al-Arabija.
Der Sturm „Daniel“ hatte am Sonntag das nordafrikanische Land erfasst. Nahe
Darna brachen zwei Dämme, ganze Viertel der 100.000 Einwohner zählenden
Stadt wurden ins Meer gespült. Ganze Straßenzüge sind in [2][meterhohem
Schlamm] versunken.
Rettungsteams suchten in den Trümmern weiter nach Überlebenden. Doch die
Hoffnung, Menschen lebend zu finden, schwindet. Videos in sozialen Medien
zeigten Fahrzeugkolonnen, die Tote abtransportierten, auf anderen Aufnahmen
trieben Leichen im Meer. Geborgene Opfer wurden in Leichensäcken in
Massengräbern verscharrt.
Auch in anderen Teilen des Bürgerkriegslandes herrscht weiter der
Ausnahmezustand. Unterdessen gibt es verzweifelte Rufe nach mehr
humanitärer Hilfe für die Überlebenden. Allein in Darna sind mehr als
30.000 Menschen obdachlos geworden, wie die [3][Internationale Organisation
für Migration (IOM) auf X mitteilte]. 10.000 Menschen galten als vermisst.
## Hilfe auch aus Deutschland unterwegs
Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) brachte derweil Hilfslieferungen
auf den Weg. Es handelt sich nach Angaben der Organisation um 100 Zelte mit
Beleuchtung, 1.000 Feldbetten, 1.000 Decken, 1.000 Isomatten und 80
Stromgeneratoren. Einem Sprecher der Organisation zufolge brachen acht
Lastwagen noch am Mittwochabend in Richtung Wunstorf bei Hannover auf. Vom
dortigen Bundeswehrstandort sollte die Fracht an diesem Donnerstag nach
Libyen gebracht werden. Libyen hatte zuvor ein internationales
Hilfeersuchen gestellt.
Auch die Hilfsorganisation [4][Ärzte ohne Grenzen] kündigte für Donnerstag
die Ankunft eines Notfallteams in der schwer betroffenen Stadt Darna an. Es
bestehe aus Logistikern und medizinischem Personal, gab die Organisation
auf der Plattform X (vormals Twitter) bekannt. Man bringe zudem
Notfallausrüstung mit zur Behandlung von Verletzten und Leichensäcke für
Libyens Wohlfahrtsorganisation Roter Halbmond.
Die Sorge gelte auch den Hunderttausenden von Flüchtlingen und anderen
Migranten aus mehr als 40 Ländern, für die Libyen das Sprungbrett nach
Europa sei, berichtete die Zeitung [5][Arab News] mit Sitz in
Saudi-Arabien. Auch unter diesen Menschen dürfte es Opfer geben, die von
den Überschwemmungen mitgerissen wurden, hieß es.
Neben Darna sind auch andere Städte wie Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und
Schahat betroffen. „Wir brauchen einfach Leute, die die Situation verstehen
– logistische Hilfe, Hunde, die Menschen riechen können und sie aus dem
Boden holen. Wir brauchen einfach humanitäre Hilfe, Leute, die wirklich
wissen, was sie tun“, sagte ein libyscher Arzt, der in einer Klinik nahe
Darnas arbeitet, dem britischen Sender BBC.
14 Sep 2023
## LINKS
[1] /Wetterkatastrophe-in-Libyen/!5956735
[2] /Ueberschwemmungen-in-Libyen/!5956885
[3] https://twitter.com/IOM_Libya/status/1701873063057305923
[4] https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/libyen
[5] https://www.arabnews.com/node/2373231/middle-east
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