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# taz.de -- Machtmissbrauch: HU kündigt Dozenten
> Nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs hat die Humboldt-Universität nun
> einen Mitarbeiter entlassen. Dieser klagt gegen seine Entlassung.
Bild: Die Unileitung spricht im Zusammenhang mit der außerordentlichen Kündig…
Berlin taz | Die Humboldt-Universität hat einem wissenschaftlichen
Mitarbeiter wegen Vorwürfen des Machtmissbrauchs und sexualisierter
Übergriffe gekündigt. „Die Universitätsleitung ist davon überzeugt, dass
die weitere Beschäftigung des Mitarbeiters den Studierenden, Lehrenden und
Mitarbeitenden der Humboldt-Universität nicht mehr zuzumuten ist“, heißt es
in einer am Freitag veröffentlichten [1][Mitteilung der HU].
Mitte Juli hatte das Kollektiv „Keine Uni für Täter“ die Vorwürfe gegen …
Geschichtsdozenten öffentlich gemacht. Demnach soll der Hochschullehrer
bereits seit mehr als 20 Jahren Studentinnen verbal sexuell belästigt
haben. Kritisiert wurde auch die Universitätsleitung. Es heißt, sie habe
davon gewusst, aber nicht gehandelt. Die Vorwürfe gegen den Dozenten sollen
[2][am Geschichtsinstitut ziemlich lange schon ein „offenes Geheimnis“]
gewesen sein, schilderten Student*innen Ende Juli im Gespräch mit der
taz.
Nach Bekanntwerden der Vorfälle veröffentlichten weitere Frauen ihre
Erfahrungen aus den letzten zwei Jahrzehnten, die die Anschuldigungen gegen
den Dozenten bestätigten. In der Folge legte die Universität fest, dass
Studentinnen dessen Sprechstunden nur noch in Begleitung der
Frauenbeauftragten besuchen dürfen. Die Maßnahme stieß auf heftige Kritik.
Als weitere Konsequenz [3][stellte die Uni den Mitarbeiter Anfang August
dann schließlich bis auf Weiteres frei]. In einer internen Mail der
Universitätsleitung an die Studierendenschaft hieß es, er werde im
Wintersemester 2023/24 nicht unterrichten. Die außerordentliche Kündigung
des Dozenten erfolgte nach Angaben der HU bereits vor gut zwei Wochen.
## Disziplinarverfahren gegen Professor läuft
Der Dozent selbst äußerte sich bis zuletzt nicht zu den Vorwürfen. Die HU
selbst teilt mit, dass er inzwischen gegen seine außerordentliche
Entlassung geklagt habe. Zugleich forderte die Universitätsleitung alle
Betroffenen auf, ihr weitere, bisher unbekannte Fälle von Fehlverhalten zu
melden: „Nur so ist es möglich, zeitnah Ermittlungen zu konkreten Vorfällen
einzuleiten und gegebenenfalls rechtliche Maßnahmen zu ergreifen.“
Neben dem Fall des wissenschaftlichen Mitarbeiters läuft an der HU im
Zusammenhang mit Vorwürfen körperlich übergriffigen Verhaltens derzeit
zusätzlich ein Disziplinarverfahren gegen einen Professor.
1 Sep 2023
## LINKS
[1] https://www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/august-2023/nr-2391-1
[2] /Machtmissbrauch-an-Universitaeten/!5946448
[3] /Machtmissbrauch-an-Universitaeten/!5948194
## AUTOREN
Marlena Wessollek
## TAGS
Machtmissbrauch
Humboldt-Universität
Sexualisierte Gewalt
Studierende
deutsche Justiz
Humboldt-Universität
Deutsche Universitäten
Schwerpunkt #metoo
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