Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Opposition in Pakistan: Ex-Premier Khan nach Urteil verhaftet
> Wenige Monate vor der Parlamentswahl ist der populäre Imran Khan wegen
> Korruption verurteilt worden. Ein harter Schlag für die pakistanische
> Opposition.
Bild: Aufnahme vom 3. Juli 2023: Khan (r.) spricht mit Anwälten, nachdem er B�…
Islamabad dpa | Unmittelbar nach seiner Verurteilung in einem
Korruptionsprozess ist Pakistans Oppositionsführer Imran Khan verhaftet
worden. Polizisten nahmen den 70 Jahre alten Ex-Premier am Samstag in
seinem Haus in der Stadt Lahore fest, wie Khans Partei PTI erklärte.
Pakistanische Fernsehsender berichteten über die Festnahme und zeigten
Bilder von Polizei-Kolonnen.
Ein Gericht hatte den populären Ex-Premier kurz zuvor am Samstag in
Abwesenheit in einem Korruptionsprozess zu drei Jahren Haft verurteilt.
Gegen das Urteil kann der frühere Kricketstar, der die Vorwürfe gegen ihn
bestritten hat, Berufung einlegen. Khan ist mit dem Urteil für die nächsten
fünf Jahre von der Ausübung politischer Ämter ausgeschlossen.
In dem konkreten Fall wurde dem Oppositionsführer zur Last gelegt,
Einnahmen für den Verkauf von Staatsgeschenken verborgen zu haben. Es
handelte sich dabei unter anderem um Schmuck oder eine vergoldete AK-47 –
Geschenke aus den Golfstaaten, die Khan in seiner Zeit als Premierminister
(2018 bis 2022) erhalten hatte.
In der Atommacht Pakistan mit ihren mehr als 240 Millionen Einwohnern tobt
seit mehr als einem Jahr ein Machtkampf zwischen den Familiendynastien, die
an der Regierung sind, sowie dem geschassten Ex-Premier. Khan wurde im
April 2022 durch ein Misstrauensvotum gestürzt und musste sich seitdem
gegen zahlreiche Anklagen wehren. Viele Beobachter sehen das Vorgehen der
Justiz gegen ihn als politisch motiviert an.
Der Ex-Premier war bereits im Mai [1][kurzzeitig verhaftet worden]. Seine
Anhänger [2][stürmten daraufhin Militäreinrichtungen]. Seitdem kritisiert
der 70-Jährige in zahlreichen Interviews offen das mächtige Militär. Khan
hoffte vor der Parlamentswahl im Herbst auf ein politisches Comeback.
Erst am Donnerstag hatte Pakistans Regierungschef Shehbaz Sharif eine
vorzeitige Auflösung des Parlaments für den 9. August angekündigt. Mit dem
politischen Schachzug bleibt ein Monat länger Zeit für die Ausrichtung der
Neuwahl. Diese muss nun gemäß Verfassung innerhalb von 90 Tagen
stattfinden. Bei einem regulärem Ende der Legislaturperiode wären es nur 60
Tage.
Seit der Gründung Pakistans vor mehr als 75 Jahren kommt es immer wieder zu
[3][Unruhen und Instabilität in dem südasiatischen Land], das zwischen
Indien und Afghanistan liegt. Mehr als die Hälfte dieser Zeit regierte das
Militär. Und auch unter den zivilen Regierungen galten Generäle als die
Kraft, die über Erfolg oder Scheitern der politischen Führung entscheiden
konnte.
5 Aug 2023
## LINKS
[1] /Unruhen-in-Pakistan/!5930489
[2] /Unruhen-in-Pakistan/!5930489
[3] /Selbstmordanschlag-auf-Parteiversammlung/!5947885
## TAGS
Pakistan
Imran Khan
Kolumne Fernsicht
Pakistan
Pakistan
Pakistan
Pakistan
Frauen-Fußball-WM 2023
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gruppenfeindlichkeit in Indien: Wo Muslime um ihr Leben fürchten
Indien ist eine Demokratie. Aber an der Spitze und in der Breite auch eine
islamophobe Gesellschaft.
Angriff auf Minderheit in Pakistan: Christen fürchten um ihr Leben
Eine angebliche Entweihung des Koran in Pakistan führt zu Ausschreitungen
gegen Christen. Die Polizei erstattet Anzeige gegen christliche Anwohner.
Parlament in Pakistan aufgelöst: Aus für die Nationalversammlung
Pakistan durchlebt eine Krise nach der anderen. Durch die Auflösung des
Parlaments tritt auch die Regierung zurück. Davon profitiert der Premier.
Selbstmordanschlag auf Parteiversammlung: Pakistan kommt nicht zur Ruhe
Hinter dem jüngsten Terroranschlag könnte der lokale Ableger des
„Islamischen Staates“ stecken. Doch auch pakistanische Taliban kommen in
Betracht.
Pakistan kommt nicht zur Ruhe: Viele Tote bei Bombenexplosion
In der von Terroranschlägen geplagten Provinz Khyber Pakhtunkhwa tötet eine
Bombe mindestens 40 Menschen. Retter fürchten viele weitere Opfer.​
Frauenfußball in Pakistan: Hier braucht es keine WM
Die Probleme vieler WM-Teilnehmerinnen gibt es auch in Pakistan:
Machtmissbrauch, Vetternwirtschaft und das Hinausdrängen von Frauen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.