# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukraine-Krieg +++: Schiff in russischem Hafen a… | |
> Ein Video zeigt den Angriff auf ein Schiff vor der russischen Hafenstadt | |
> Noworossijsk. 30 Staaten beim Ukraine-Gipfeltreffen am Wochenende in | |
> Dschidda. | |
Bild: Der Hafen in Noworossijsk ist wichtig für Erdöl-Transporte über das Sc… | |
## Ukraine meldet Schiffeversenken | |
Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen | |
Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein | |
Landungsschiff schwer beschädigt worden. Ein Video des Einsatzes zeige, wie | |
eine Seedrohne des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm | |
Sprengstoff, das feindliche Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische | |
Medien am Freitag einen Informanten. Das Schiff soll etwa 100 Mann | |
Besatzung gehabt haben. | |
Die Ukraine hält sich mit offiziellen Bestätigungen solcher Angriffe in der | |
Regel zurück. Es wäre der erste ukrainische Angriff auf Noworossijsk, einen | |
der wichtigsten Handelshäfen Russlands, das in der Oblast Krasnodar am | |
Schwarzen Meer liegt. Bereits am Morgen hatte es Meldungen über Explosionen | |
in dem Hafen gegeben. Das russische Verteidigungsministerium hatte einen | |
Drohnenangriff in Noworossijsk bestätigt, aber behauptet, dieser sei | |
abgewehrt worden. Nach russischen Angaben gab es keine Schäden. | |
[1][In dem veröffentlichten Video ist der Angriff aus der | |
Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen.] Es soll sich um | |
eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt | |
haben, wie Medien in Kiew weiter meldeten. Spätere Bilder zeigten das 1976 | |
in Dienst genommene Landungsschiff „Olenegorski gornjak“ (Olenegorsker | |
Bergmann) in geneigter Lage in der Bucht von Noworossijsk. (dpa/rtr/taz) | |
Bundesregierung hofft auf Fortschritte bei Ukraine-Gipfeltreffen | |
Die Bundesregierung hofft bei Beratungen ranghoher Vertreter aus mehr als | |
30 Ländern zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf Fortschritte. | |
Aus Regierungskreisen hieß es am Freitag, ein Ziel des Prozesses sei zum | |
einen eine Konsolidierung verschiedener Friedenspläne. Zum anderen gehe es | |
darum, eine „Brücke“ in den globalen Süden zu schlagen, in dem Bemühen, | |
auch dort eine größtmögliche Unterstützung für die Ukraine zu generieren. | |
Noch nicht sicher sei, ob China an dem Treffen am Wochenende in | |
Saudi-Arabien teilnehme, hieß es weiter. | |
Das Treffen soll am Samstag und Sonntag in der Küstenstadt Dschidda auf der | |
Ebene nationaler Sicherheitsberater stattfinden, wie die Deutsche | |
Presse-Agentur am Dienstag aus Diplomatenkreisen in Riad erfahren hatte. | |
Erwartet werden unter anderem Vertreter der Ukraine, USA, der EU, | |
Großbritanniens sowie aus Chile, Indonesien, Ägypten und der Türkei, wie es | |
den Diplomaten zufolge hieß. Deutschland ist mit dem außenpolitischen | |
Berater von Bundeskanzler Olaf Scholz, Jens Plötner, vertreten. Russland | |
werde nicht teilnehmen. | |
Die Präsidialverwaltung der Ukraine hatte das geplante Treffen am Golf | |
ebenfalls bestätigt. Dabei gehe es um die Umsetzung der „Friedensformel“ | |
des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für eine Lösung des | |
Konflikts. Kern der Formel ist die Forderung nach einem Abzug russischer | |
Truppen aus der Ukraine. (dpa) | |
Russland verdoppelt Verteidigungsausgaben | |
Russland sieht für dieses Jahr mehr als 100 Milliarden Dollar an | |
Verteidigungsausgaben vor – doppelt so viel wie ursprünglich angesetzt. Das | |
geht aus Regierungsdokumenten hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters | |
einsehen konnte. Bereits in der ersten Jahreshälfte habe Russland zwölf | |
Prozent mehr ausgegeben als die 54 Milliarden Dollar (4,98 Billion Rubel), | |
die für das Gesamtjahr vorgesehen waren. Somit entfiel ein Drittel der | |
Staatsausgaben auf Verteidigung. Weder die russische Regierung noch das | |
Finanzministerium reagierten auf Anfragen für eine Stellungnahme. | |
Höhere Ausgaben für den Krieg in der Ukraine – von Russland als | |
militärischer Sondereinsatz bezeichnet – könnten das Loch im russischen | |
Staatshaushalt ausweiten. Das Defizit könne sich bis auf 2,5 Prozent des | |
Bruttoinlandsprodukts ausweiten, sagte kürzlich Finanzminister Anton | |
Siluanow. Bereits im ersten Halbjahr schwoll das Defizit deshalb auf rund | |
2,6 Billionen Rubel an. (rtr) | |
## Explosionen in russischer Hafenstadt Noworossijsk | |
In russischen sozialen Medien berichten Nutzer über Explosionen und Schüsse | |
in der Nähe des Hafens der russischen Stadt Noworossijsk am Schwarzen Meer. | |
Videos, die auch von der russischen Online-Nachrichtenagentur Astra | |
verbreitet wurden, zeigen mehrere sich bewegende Schiffe vor der Küste. | |
Gleichzeitig sind Schüsse vom Meer her zu hören. Die Videos konnten bisher | |
nicht unabhängig verifiziert werden. | |
Die Rettungsdienste der russischen Hafenstadt Noworossijsk am Schwarzen | |
Meer haben Berichte in den sozialen Medien über Explosionen und Schüsse in | |
der Nähe des Hafens bestätigt. Dies berichtet die russische | |
Nachrichtenagentur RIA am frühen Freitagmorgen. Die Stadt Noworossijsk | |
liegt in der russischen Region Krasnodar. Ihr Hafen ist einer der größten | |
Häfen am Schwarzen Meer. | |
Das Kaspische Pipeline-Konsortium, das in Noworossijisk Erdöl in | |
Erdöltanker verlädt, teilte später mit, der Hafen der Stadt habe vorerst | |
alle Schiffsbewegungen unterbunden. Die Anlagen des Konsortiums seien nicht | |
beschädigt worden und die Verladung von Erdöl auf Tanker, die dort bereits | |
vor Anker lagen, werde fortgesetzt. (rtr) | |
## Russland meldet 231.000 neue Soldaten | |
Nach Angaben des Vizechefs des russischen nationalen Sicherheitsrates, | |
Dmitri Medwedew, haben seit Januar mehr als 231.000 Russen ihre Dienste im | |
Krieg gegen die Ukraine angeboten und einen Vertrag mit dem | |
Verteidigungsministerium unterschrieben. Es sei einiges getan worden, um | |
den Militärdienst attraktiver zu machen, sagte der frühere Kremlchef am | |
Donnerstag bei einer Versammlung zur Ausstattung der Streitkräfte. | |
Die von Medwedew unter Berufung auf Militärangaben genannte Zahl ist damit | |
etwa doppelt so hoch wie die vom Mai, als er von 117 000 Freiwilligen und | |
Zeitsoldaten gesprochen hatte. Nach Darstellung Medwedews sind in den | |
vergangenen Monaten zahlreiche organisatorische, wirtschaftliche und | |
soziale Schritte eingeleitet worden, um mehr Freiwillige anzuziehen. Die | |
Kriegsdienstleistenden und ihre Familien würden auch besser sozial | |
abgesichert, sagte er. | |
Die genauen Zahlen über die Stärke und Neuaufstellungen der russischen | |
Armee sind wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine schwer | |
zugänglich. Moskau hatte nach massiven Kriegsverlusten im vergangenen Jahr | |
bei einer Teilmobilmachung rund 300 000 Reservisten eingezogen. Zugleich | |
flohen damals aber auch Zehntausende vor einem möglichen zwangsweisen | |
Kriegseinsatz gegen die Ukraine ins Ausland. Russische Truppen hatten die | |
Ukraine Ende Februar 2022 überfallen. (dpa) | |
## Russischer Verteidigungsminister bei Soldaten in der Ukraine | |
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben aus | |
Moskau erneut die Invasionstruppen in der Ukraine besucht. Er sei im | |
Front-Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte von Kommandeur Andrej | |
Mordwitschew über die Lage unterrichtet worden, zitiert die | |
Nachrichtenagentur Tass das Verteidigungsministerium. Der Ort des Treffens | |
wurde nicht genannt. (rtr) | |
Zahl der Kriegsdienstverweigerer in Deutschland steigt | |
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat sich die Zahl | |
der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr verfünffacht. | |
Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der | |
Fraktion Die Linke hervor, die dem digitalen Medienhaus Table.Media am | |
Freitag vorlag. Gingen bei der Bundeswehr im Jahr 2020 noch 142 und im Jahr | |
2021 insgesamt 209 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung ein, waren es im | |
vergangenen Jahr 1.123 Anträge. | |
Bis zum 30. April 2023 sind demnach sogar bereits 672 Anträge auf | |
Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr eingegangen. Unter den | |
Antragstellern im Jahr 2022 waren 450 Ungediente, 438 Reservisten, 226 | |
Zeitsoldaten, acht Berufssoldaten und ein freiwillig Dienstleistender. | |
Bei einer Teil- oder Generalmobilmachung im Spannungs- oder | |
Verteidigungsfall könnten alle Männer ab 18 Jahren bis zur Vollendung des | |
59. Lebensjahres eingezogen werden. Wer den Kriegsdienst verweigert, kann | |
zum zeitlich unbefristeten Zivildienst beordert werden. (afp) | |
## Moskau meldet ukrainische Drohnen über der Krim | |
Das russische Verteidigungsministerium meldet laut der russischen | |
Nachrichtenagentur Tass den Abschuss von zehn ukrainischen Drohnen über der | |
Krim. Drei weitere Drohnen seien mit elektronischen Gegenmaßnahmen | |
ausgeschaltet worden. (rtr) | |
## EU weitet Sanktionen gegen Belarus aus | |
Die Europäische Union weitet die Sanktionen gegen Russlands Verbündeten | |
Belarus wegen des Angriffskriegs in der Ukraine aus. Die Strafmaßnahmen | |
sollen nach Angaben der EU-Kommission unter anderem dazu führen, dass die | |
bereits geltenden Sanktionen gegen Russland nicht über Belarus umgangen | |
werden können. Die Maßnahmen wurden am Donnerstag im EU-Amtsblatt | |
veröffentlicht und somit in Kraft gesetzt. | |
Demnach verhängten die EU-Länder ein Exportverbot für Technologien, die in | |
der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt werden können, wie zum Beispiel | |
Drohnen. Außerdem sind künftig der Verkauf, die Lieferung oder die Ausfuhr | |
von Schusswaffen und Munition verboten. Ausgeweitet wurde zudem das | |
Exportverbot für Güter und Technologien, die sowohl zivil als militärisch | |
genutzt werden können. | |
Außerdem wurden 38 Personen und drei Organisationen aus Belarus | |
sanktioniert. Sie tragen den Angaben zufolge [2][zur Unterdrückung der | |
belarussischen Zivilgesellschaft] bei und sind für | |
Menschenrechtsverletzungen im Land verantwortlich. (dpa) | |
## Selenski beklagt Missstände bei Rekrutierung | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski prangert Praktiken in | |
ukrainischen Rekrutierungszentren als „widerwärtig“ an. In seiner | |
abendlichen Videoansprache sagte er, er habe ein langes Gespräch mit | |
Innenminister Ihor Klymenko und dem Leiter des ukrainischen | |
Sicherheitsdienstes, Wasyl Maljuk, zu dem Thema geführt. Eine Untersuchung | |
der Rekrutierungszentren in der Ukraine hätte zahlreiche empörende | |
Missstände aufgezeigt. „Sie sind einfach widerwärtig“, sagte Selenskyj. In | |
den Rekrutierungszentren sollten in Zukunft Menschen arbeiten, die selbst | |
erfahren hätten, was Krieg bedeute und die den Wert des Schutzes der | |
Ukraine verstünden. | |
Der Leiter eines Rekrutierungszentrums in Odessa war im vergangenen Monat | |
wegen Korruption verhaftet worden. Ein schärferes Vorgehen gegen Korruption | |
ist eine der Bedingungen für einen Beitritt der Ukraine zur EU. (rtr) | |
4 Aug 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://twitter.com/ukrpravda_news/status/1687360367951749120?ref_src=twsrc… | |
[2] /Politische-Gefangene-in-Belarus/!5947017 | |
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