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# taz.de -- Auto-Frachter erreicht neuen Ankerplatz: Gefahr für Wattenmeer nic…
> Die immer noch brennende Autofähre „Fremantle Highway“ ist an ihrem neuen
> Ankerplatz angelangt. Lange bleiben soll sie jedoch auch dort nicht.
Bild: Die brennende „Fremantle Highway“ wird nun doch abgeschleppt. Das Man…
Terschelling dpa | Der brennende Frachter ist nach einem riskanten
Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen
vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in
Den Haag mit. Zwei Schlepper hatten die „Fremantle Highway“ seit
Sonntagabend nach Osten geschleppt – bis etwa 16 Kilometer im Norden der
Inseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport war nach Angaben der
Behörde ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil.
Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache
begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei.
Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling.
Es war ein riskantes Unternehmen, denn das 200 Meter lange [1][Schiff mit
rund 3.800 Autos an Bord] brennt noch immer. Das Feuer sei aber deutlich
schwächer geworden, hieß es. Befürchtet wurde, dass es Risse in den
Stahlwänden geben und Öl ausströmen könnte. Beim Auseinanderbrechen oder
Kentern des Schiffes droht eine Umweltverseuchung.
Der neue Ankerplatz ist nach Informationen der Behörde sicherer und
windgeschützter. Die „Fremantle Highway“ liegt dort nicht länger in der
Nähe des Schiffsverkehrs. Der Frachter soll dort bleiben, bis ein Hafen
gefunden ist. Zunächst muss das Feuer an Bord erloschen sein.
## Trotz großer Hitze stabil
Spezialisten hatten den Autofrachter vorher kontrolliert und festgestellt,
dass er trotz der großen Hitze stabil war und auch unter der Wasserlinie
intakt. „Auch andere Schiffe der Wasserbehörde und aus Deutschland stehen
auf Abruf zur Verfügung, sollte es eine Ölverschmutzung geben“, teilte die
Behörde mit. Die Schlepper fuhren der Behörde zufolge kontrolliert und
langsam, etwa 5,5 Kilometer pro Stunde.
Das Schiff lag bisher genau zwischen zwei sehr stark befahrenen
Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland – wie ein brennender, mit Öl
beladener Lkw auf dem Grünstreifen zwischen zwei Autobahnen.
An dem neuen Liegeplatz soll der Frachter weiterhin von zwei Schleppern
stabil in Position gehalten werden. Sobald die Situation an Bord es
zulasse, soll er in einen Hafen verlegt werden. Welcher das ist, ist noch
nicht bekannt.
Der seit Mittwoch wütende Brand auf dem Frachter ist zwar schwächer
geworden. Doch die Gefahr, dass die Stahlwände der Hitze nicht mehr
standhalten, bleibt hoch. Bei Rissen oder sogar einem Auseinanderbrechen
und Kentern droht eine Ölpest – eine Katastrophe für die Nordsee, das
besonders geschützte Wattenmeer mit seinen Vogelgebieten und die
Inselbewohner. Bisher kann das Feuer nicht gezielt gelöscht werden.
Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen.
## Kosten trägt der Eigentümer
Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der
Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Zu dem Zeitpunkt lag er vor der Insel
Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war
möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist
das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus [2][mehr E-Autos geladen,
als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25].
Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des
Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für
die Untersuchung der Ursache des Feuers verantwortlich.
31 Jul 2023
## LINKS
[1] /Fremantle-Highway-in-der-Nordsee/!5946633
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Wattenmeer
Schifffahrt
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Greenpeace
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