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# taz.de -- Perseiden über Berlin: Ein Himmel voller Wünsche
> Bei der zehnten Langen Nacht der Astronomie auf dem Tempelhofer Feld
> erstaunten die Perseiden die Beobachter.
Bild: Auch über Berlin waren in der Nacht zu Sonntag zahlreiche Sternschnuppen…
Berin taz | Immer wieder ertönt ein kollektives „Oh“ und „Ah“ aus den
Mündern all der Leute, die gegen Mitternacht immer noch in den Liegestühlen
abhängen und in Richtung Nachthimmel blicken. In diesen Momenten ist dann
wohl wieder eine Sternschnuppe zu sehen. Die Perseiden, kleine Teile eines
Kometen, die in der Atmosphäre verglühen und so Lichtbahnen erzeugen, sind
gerade als Naturschauspiel zu beobachten. Zumindest dann, wenn der Himmel
nicht zu sehr bewölkt ist.
Am aktivsten waren die Perseiden-Meteorströme in diesem Jahr in der Nacht
auf Sonntag. Passenderweise fand deswegen am Samstag die von der Stiftung
Planetarium organisierte 10. Lange Nacht der Astronomie auf dem Tempelhofer
Feld statt. Wer die Perseiden beobachten möchte, dem wird eigentlich
empfohlen, irgendwohin aufs Land zu fahren, fernab von störenden
Lichtquellen. Aber gut, zur Not tat es auch das Tempelhofer Feld, das
nachts ebenfalls ziemlich unbeleuchtet ist.
Wer nun glaubt, das Beobachten von Meteoriten sei vor allem etwas für Nerds
und Hobby-Astronomen, der wurde bei dieser Veranstaltung eines Besseren
belehrt. Hier war richtig was los, und diejenigen, die einfach nur
Sternschnuppen sehen und sich etwas wünschen wollten, waren gegenüber
denjenigen, die wirklich verstehen, was da am Himmelszelt genau vor sich
geht, eindeutig in der Überzahl.
## Astronomie familienfreundlich und einfach erklärt
Das zeigte sich schon an der riesigen Schlange vor einem der Teleskope.
Fragte man ein paar derjenigen, die hier anstanden, was man dort erkennen
könne, war die Antwort von allen: „Keine Ahnung“. Aber die Lust, einfach
mal durch so ein Ding zu schauen, war trotzdem groß. Wegen des wolkigen
Himmels war das Teleskop dann aber nur auf den Fernsehturm gerichtet. Kurz
vor Mitternacht verzogen sich langsam die Wolken und das Teleskop wurde neu
ausgerichtet: auf den Saturn.
Astronomie familienfreundlich zu präsentieren und zu erklären ist den
Veranstaltern jedenfall gelungen. Bereits am späten Nachmittag konnten
Kinder hier Sternkarten und Sonnenuhren basteln und Luft- und Wasserraketen
steigen lassen. Dazu gab es eine „kosmische Tombola“ und ein
Astronomie-Quiz.
Wer mehr über das Universum erfahren wollte, konnte sich dann noch bis spät
in die Nacht hinein in einer „Astrosprechstunde“ beraten lassen, ein
„Weltall Forscher Club“ lud zum Fachsimpeln ein und sogar ein
Mini-Planetarium war aufgebaut. Manche Besucher wollten vielleicht auch
bloß mal das Tempelhofer Feld bei Nacht erleben, das normalerweise um 22
Uhr abgeschlossen wird.
## Flutlicht statt Sternenleuchten
Wer später noch durch den Görlitzer Park fuhr, konnte sehen, dass der zwar
auch noch nachts geöffnet ist, aber das könnte vielleicht demnächst ja
schon nicht mehr so sein. Zumindest gibt es Überlegungen in diese Richtung,
weil man glaubt, vielleicht so ein paar der Probleme im Problem-Park lösen
zu können.
Vor allem wurde aber klar, dass sich im Görli in dieser Nacht keine
Perseiden beobachten ließen. Die Polizei hatte an einer Stelle ein
gewaltiges mobiles Fluchtlicht aufstellen lassen, das gewisses nächtliches
Treiben wohl unterbinden soll. Und bei dieser grellen Beleuchtung ließen
sich beim besten Willen keine Sternschnuppen erblicken.
13 Aug 2023
## AUTOREN
Andreas Hartmann
## TAGS
Sternschnuppen
Astronomie
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