# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum sehen Babys so süß aus? | |
> Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche | |
> beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Abdul, 9 Jahre alt. | |
Bild: Soooo süß: Babyfäustchen | |
Dieser kleine zahnlose Mund, der sich zu einem Gähnen verzieht, winzige | |
gespreizte Fingerchen, samtweiche Haut und ein Duft, den manche Eltern | |
ernsthaft als „sooooo lecker“ bezeichnen. Echt jetzt? Ein kleiner Mensch? | |
Zum Reinbeißen? Lecker wie Schokostreuseltoast? Uaaah! | |
Vielleicht hast du es schon selbst bemerkt: Ist ein Baby im Raum, verhalten | |
wir uns merkwürdig. Sagen komische Sachen in einem komischen Tonfall. | |
Dutzidutzischnuckiputzi zum Beispiel, obwohl wir ganze Sätze bilden können. | |
Denn, lieber Abdul, Babys sind supersüß. | |
Die meiste Zeit. Oft ist es allerdings so, dass dieser kleine zahnlose Mund | |
nicht gähnt, sondern laut schreit, die winzigen Fingerchen sich zu einer | |
wütenden Faust ballen, das samtweiche Babygesicht rot anläuft und dieser | |
leckere Duft durch einen anderen ersetzt wird. Wenn du schon mal in der | |
Nähe [1][einer vollen Windel] warst, weißt du, was ich meine. | |
Und jetzt kommen wir zum Kern der Sache: Dass Erwachsene sich trotz diesem | |
Geschrei, dem Gestank, um ihre Babys kümmern, ihnen mit Hingabe den Popo | |
abputzen und sie stundenlang liebevoll in ihren Armen wiegen, obwohl sie | |
sich vor Müdigkeit selbst kaum aufrecht halten können – das liegt auch | |
daran, dass Babys so süß sind. | |
## Wir müssen wollen | |
Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass beim Anblick eines | |
Babys im Hirn das sogenannte Belohnungszentrum aktiviert wird. Wir | |
empfinden Freude, wenn wir in diese knautschigen kleinen Gesichter schauen. | |
Vergleichbar mit dem Glücksgefühl, wenn unsere | |
[2][Lieblingsfußballmannschaft] endlich den Ausgleich schafft oder uns | |
jemand sagt, dass wir toll sind. Die Gehirnregion, die auf Babys anspringt, | |
nennt sich „medialer orbitofrontaler Cortex“. | |
Forschende haben Erwachsenen Bilder von Babys und Bilder von anderen | |
Erwachsenen gezeigt und dann mithilfe einer Maschine gemessen, was dabei im | |
Kopf passiert. Die Babybilder lösten etwas aus im Gehirn, die Bilder | |
anderer Erwachsener nicht so viel. Der Grund ist, dass Babys ununterbrochen | |
unsere Hilfe brauchen, um zu überleben. Wir müssen in ihrer Nähe sein | |
wollen, auch wenn sie schreien. | |
Übrigens: Baby-Tiere haben auf uns einen ähnlichen Effekt. Es soll ja sogar | |
Menschen geben, die sich auf der Arbeit zur Entspannung Videos von | |
Hundewelpen oder [3][kleinen Kätzchen] anschauen. Wenn die Babys, die du | |
kennst, irgendwann keine Babys mehr sind, wäre das vielleicht auch was für | |
dich. Leonie Gubela | |
18 Jun 2023 | |
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## AUTOREN | |
Leonie Gubela | |
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