| # taz.de -- Keine propalästinensische Demonstration: Verbot bestätigt | |
| > Propalästinensische Demonstration am 20. Mai bleibt verboten. | |
| > Verwaltungsgericht bestätigt Entscheidung der Polizei. Antrag der | |
| > Anmelder erfolglos. | |
| Bild: Bei einer früheren Demonstration: Palästinensische Gruppen mit Palästi… | |
| Berlin taz | Die für Samstag angemeldete zentrale Demonstration zum | |
| Gedenken an den 75. Jahrestag der Nakba sowie für Versammlungsfreiheit ist | |
| nun auch vom Berliner Verwaltungsgericht untersagt worden. Der Eilantrag | |
| des Rechtsanwalts des Anmelders, Ahmed Abed, das am Mittwochabend erlassene | |
| Verbot der Polizei aufzuheben, wurde am Freitagnachmittag zurückgewiesen. | |
| Nach Angaben von Gerichtssprecherin Anna von Oettingen bezeichnete das | |
| Verwaltungsgericht die Gefahrenprognose der Polizei als in vollem Umfang | |
| gerechtfertigt. | |
| „Demonstration für das Grundrecht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit | |
| zum 75. Jahrestag der Nakba“ lautete das Motto der Demonstration, die für | |
| den 20. Mai in Berlin-Neukölln mit bis zu 1000 Teilnehmenden angemeldet | |
| worden war. Unterstützt wird die Anmeldung der #Nakba75-Kampagne von der | |
| Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Palästina Spricht und | |
| Linke Neukölln. | |
| Das Verbot der Polizei sei wenig überraschend, sagte Rechtsanwalt Abed zur | |
| taz. Seit geraumer Zeit werden [1][propalästinensische Versammlungen in | |
| Berlin verboten.] Die Verbotsbegründungen sind nahezu gleich. Es sei mit | |
| volksverhetzenden, antisemitischen und gewaltherrlichenden Ausrufen zu | |
| rechnen sowie mit Gewalttätigkeiten, begründete die Polizei das aktuelle | |
| Verbot. Die Gefahrenprognose basiere „auf Erfahrungen der vergangenen Jahre | |
| und der jüngeren Vergangenheit und weitergehenden Erkenntnissen“. | |
| In der ausführlichen Verbotsverfügung der Polizei, die der taz vorliegt, | |
| wird das Verbot mit der „aktuellen, sicherheitsrelevanten angespannten Lage | |
| in Nahost“ begründet. Bei „hiesigen Bevölkerungsteilen mit | |
| palästinensischem Hintergrund“ führe das „zu einer erheblichen | |
| Emotionalisierung“. Frühere Versammlungen, die während vergleichbarer Lagen | |
| in Nahost in Berlin durchgeführt worden seien, hätten zwar gezeigt, dass | |
| die jeweilige Versammlungsleitungen „grundsätzlich bemüht waren, Konflikte | |
| mit den Sicherheitsbehörden zu verhindern, allerdings keinerlei Einfluss | |
| insbesondere auf das Agieren emotionalisierter, aktionsorientierter | |
| Heranwachsender hatten oder nehmen wollten“. | |
| Das diesjährige Motto zum Gedenken an den 75. Jahrestag der Nakba war somit | |
| in weiser Voraussicht gewählt worden: „Meinungsfreiheit ist ein | |
| Menschenrecht. Nein zum Demonstrationsverbot“. Denn auch die Versammlung | |
| zum Nakba-Gedenken 2022 war in Berlin verboten worden. [2][Am Nakba-Tag | |
| erinnern Palästinenser weltweit an die Flucht und Vertreibung im Zuge | |
| der israelischen Staatsgründung 1948]. | |
| Laut Rechtsanwalt Abed hat die Kampagne gegen die [3][stets gleichlautende | |
| Gefahrenprognose] der Polizei inzwischen einen Prozess durch die Instanzen | |
| angestrengt, „wenn es sein muss, bis zum Bundesverfassungsgericht“. | |
| Das vom Verwaltungsgericht bestätigte Verbot gilt am 20. und 21. Mai nach | |
| Angaben der Gerichtssprecherin auch für jegliche Ersatzveranstaltungen. | |
| 19 May 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Plutonia Plarre | |
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