Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schufa löscht Schuldner*innen-Daten: Etwa 250.000 Einträge gestri…
> Daten über eine Privatinsolvenz wurden bisher drei Jahre lang
> gespeichert. Die Schufa verkürzt den Zeitraum nun auf sechs Monate.
Bild: Sammelwut eingeschränkt: Die Schufa hat rund 250.000 Einträge über Sch…
Wiesbaden dpa | Die Schufa hat nach eigenen Angaben die Einträge von rund
250.000 Verbraucher*innen gelöscht, die eine Privatinsolvenz hinter
sich haben. [1][Vor dem Hintergrund laufender Gerichtsverfahren] hatte die
Auskunftei angekündigt, die Speicherfrist [2][der Einträge von drei Jahren
auf sechs Monate zu verkürzen]. Das Vorhaben wurde nun umgesetzt, wie die
Schufa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
„Für die meisten der 250.000 Verbraucherinnen und Verbraucher verbessert
sich die Bonität durch die Verkürzung der Speicherdauer“, sagte
Schufa-Vorstandsmitglied Ole Schröder. Eine gute Bonität (Kreditwürdigkeit)
kann unter anderem für den Abschluss von Mietverträgen, aber auch [3][für
andere Verträge] wichtig sein.
Durch eine Verbraucherinsolvenz können sich Privatleute von ihren Schulden
befreien, auch wenn sie nicht alles zurückzahlen können. Am Ende steht die
sogenannte Restschuldbefreiung. Die Information darüber wird sechs Monate
lang auf einem amtlichen Internetportal veröffentlicht. Die Schufa und
andere Auskunfteien erheben diese Bekanntmachungen und speicherten sie drei
Jahre lang. Vor den Gerichten wird darum gestritten, ob das noch zulässig
ist. Denn seit Mai 2018 gilt in der Europäischen Union ein neues
Datenschutzrecht.
Die Schufa hatte vor diesem Hintergrund angekündigt, [4][die Speicherdauer
zu verkürzen] und dies bis Ende April umzusetzen. Künftig werden die
Informationen zu einer Restschuldbefreiung nach Angaben der Schufa
automatisch nach sechs Monaten gelöscht. Lediglich Neuschulden, die nicht
durch die Restschuldbefreiung erlassen worden seien, blieben bestehen.
Mit der Frage der Speicherdauer beschäftigen sich aktuell der Europäische
Gerichtshof (EuGH) und der Bundesgerichtshof (BGH). Der BGH möchte eine
Klärung durch den EuGH abwarten.
Mitte März hatte sich der zuständige Generalanwalt des EuGH in zwei
Schufa-Fällen aus Deutschland sehr kritisch zu der bisherigen Praxis
geäußert: Die Restschuldbefreiung solle es den Betroffenen ermöglichen,
sich erneut am Wirtschaftsleben zu beteiligen – durch die lange Speicherung
werde das jedoch vereitelt. Oft schließen sich die EuGH-Richter*innen der
Einschätzung des Generalanwalts an.
26 Apr 2023
## LINKS
[1] /Angaben-ueber-Privatinsolvenzen/!5924464
[2] /Kuerzere-Speicherfristen-bei-der-Schufa/!5921729
[3] /Loesung-bei-Schufa-Problemen/!5927228
[4] /Kuerzere-Speicherfristen-bei-der-Schufa/!5921729
## TAGS
Schufa
Insolvenz
Kredite
Datenschutz
Schufa
Schwerpunkt Klimawandel
Schulden
Schufa
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zugeständnis der Schufa: Nicht unbedingt freiwillig
Dass die Schufa 250.000 Einträge löscht, ist ein Signal für ihre
Kompromissbereitschaft. Allerdings bewegt sich die Auskunftei nur auf
massiven Druck.
Lösung bei Schufa-Problemen: 49-Euro-Ticket per Vorkasse
Auch Menschen mit negativer Schufa sollen laut Verband das 49-Euro-Ticket
bekommen können. Laut einer Umfrage hat es jeder Zehnte schon gekauft.
Kürzere Speicherfristen bei der Schufa: Ein bisschen Freiheit
Die Schufa will Daten von Privatschuldnern nur noch sechs Monate speichern.
Für die Betroffenen ist das eine große Erleichterung.
Angaben über Privatinsolvenzen: Schufa löscht Daten schneller
Die Wirtschaftsauskunftei verkürzt die Speicherfrist von Einträgen nach
Privatinsolvenz auf sechs Monate. Sie reagiert auf ein Verfahren vor dem
EuGH.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.