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# taz.de -- Nach Bruch der Waffenruhe in Sudan: Präsident sichert Evakuierunge…
> Mehrere Länder sollen in Kürze ihre Staatsangehörigen aus Sudan
> herausholen können. Am Samstag kam es erneut zu Gefechten zwischen der
> Armee und der RSF.
Bild: Rauchwolken über Khartum zeugen am Samstag von andauernden Kampfhandlung…
Khartum dpa/afp/rtr | Sudans De-facto-Präsident und Oberbefehlshaber der
Armee, Abdel Fattah al-Burhan, hat der Evakuierung von ausländischen
Staatsangehörigen und diplomatischen Vertretern aus dem umkämpften Land
zugestimmt. Ein Sprecher der Armee sagte am Samstag in einer Mitteilung,
die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und China würden „in
den kommenden Stunden“ mit der Evakuierung mithilfe von
Militärtransportflugzeugen aus der Hauptstadt Khartum beginnen.
Al-Burhan habe demnach zugesagt, die Evakuierung „zu erleichtern und zu
garantieren“ sowie den Ländern „die notwendige Unterstützung zu gewähren,
um dies sicherzustellen“.
Eine saudi-arabische Delegation sei bereits aus der östlichen Stadt Port
Sudan evakuiert worden, sagte der Sprecher. Auch eine jordanische
Delegation solle später am Samstag aus Port Sudan ausgeflogen werden.
Unterdessen waren im Sudan waren nach einer kurzen Feuerpause über Nacht
die Kämpfe zwischen rivalisierenden Militäreinheiten weitergegangen. Am
Samstagmorgen sei die Hauptstadt Khartum erneut bombardiert worden, sagte
ein dpa-Reporter vor Ort. Auch Schüsse waren demnach zu hören. Augenzeugen
berichteten auf Twitter von Explosionen in Khartum.
Eine Feuerpause, die die Konfliktparteien am Freitag aufgrund des
Zuckerfestes Eid al-Fitr zum Ende des Fastenmonats Ramadan vereinbart
hatten, habe großteils in der Nacht gehalten, sagte der Reporter. Es sei
lediglich zu „sporadischen Auseinandersetzungen“ gekommen. Zu der
Feuerpause hatten UN-Generalsekretär António Guterres und US-Außenminister
Antony Blinken aufgerufen.
Er habe mit Guterres „über die aktuelle Krise“ gesprochen und konzentriere
sich nun auf den „humanitären Waffenstillstand, sichere Korridore und den
Schutz der humanitären Helfer“, hatte RSF-Anführer Mohamed Hamdan Daglo
erklärt.
Am Freitagabend warf die Armee unter Abdel Fattah al-Burhan dann der RSF
vor, Angriffe in der Nachbarstadt von Khartum, in Omdurman, verübt zu
haben. Dort sei „eine große Anzahl von Insassen“ aus einem Gefängnis
befreit worden, was die Miliz allerdings zurückwies.
Kämpfe gab es nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF)
auch in der Region Darfur. Ihre Sanitäter seien in der dortigen Stadt El
Fasher von der Anzahl der Patienten mit Schusswunden, darunter viele
Kinder, „überwältigt“ gewesen, erklärte die Organisation.
Eid al-Fitr sollte eigentlich „mit Süßigkeiten und Gebäck, mit glücklichen
Kindern und Menschen, die ihre Verwandten begrüßen“, verbracht werden,
sagte Sami al-Nour, ein Einwohner Khartums, am Samstag der
Nachrichtenagentur afp. Stattdessen habe es „Schüsse und den Geruch von
Blut überall um uns herum“ gegeben.
[1][Seit Samstag vergangener Woche kämpft die Armee des Landes gegen die
einst verbündete paramilitärische Einheit Rapid Support Forces (RSF)] um
die Macht. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verloren seit
Beginn der Kämpfe mindestens 413 Menschen ihr Leben, mehr als 3500 wurden
verletzt.
Am Mittwoch hatte die Bundeswehr einen Versuch der diplomatischen
Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von
Soldaten, abgebrochen worden.
Und noch am Freitag erklärte das US-Außenministerium, die Situation sei zu
riskant für eine Evakuierung des Botschaftspersonals. Zugleich bestätigte
es den Tod eines US-Bürgers im Sudan. Später versicherte die RSF-Miliz, sie
sei bereit, „alle Flughäfen“ im Sudan „teilweise“ zu öffnen, um
ausländische Staatsbürger zu evakuieren. Insbesondere der Flughafen in der
Hauptstadt Khartum steht seit Beginn des Konflikts im Zentrum der
Kampfhandlungen.
22 Apr 2023
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