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# taz.de -- Münchner Olympia-Attentat von 1972: Faeser setzt Kommission ein
> Wie mit den Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentats vereinbart,
> beruft die Innenministerin einen Experten-Kreis zur Aufarbeitung der
> Geschehnisse.
Bild: München am 5.9.1872: Polizeieinsatz im Olympischen Dorf
Berlin epd | Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine
internationale Kommission zur Aufarbeitung des Münchner Olympia-Attentats
von 1972 eingesetzt. Acht Forscherinnen und Forscher sollen eine umfassende
wissenschaftliche Darstellung und Bewertung der Ereignisse vornehmen, wie
das Ministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Die Einsetzung der
Kommission ist Teil einer Vereinbarung der Bundesregierung mit den
Hinterbliebenen der Opfer, die im vergangenen Jahr zum 50. Jahrestag des
Überfalls auf die israelische Mannschaft geschlossen worden war.
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen Mitglieder der
israelischen Mannschaft [1][als Geiseln genommen]. Die Befreiungsaktion auf
dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte. Am Ende starben elf Israelis,
ein bayerischer Polizist und fünf Terroristen. Die Hinterbliebenen aus
Israel kämpften jahrzehntelang um eine Entschädigung, eine Entschuldigung
und eine historische Aufarbeitung. Eine Einigung, unter anderem über 28
Millionen Euro Entschädigung, kam erst wenige Tage vor dem 50. Jahrestag
zustande.
Innenministerin Faeser nannte es beschämend, „dass quälende Fragen viel zu
lange offengeblieben sind“. Viel zu lange habe es an Aufklärung,
Aufarbeitung, Transparenz und der Übernahme von Verantwortung gemangelt.
Die Kommission werde [2][auch die Geschichte vor und nach dem Attentat]
grundlegend untersuchen, sagte sie.
Ankie Spitzer aus dem Kreis der Angehörigen der Attentatsopfer, die [3][mit
der Bundesregierung die Vereinbarung ausgehandelt hatten], erklärte, die
Aufarbeitung werde „hoffentlich zu historischer Gerechtigkeit beitragen“.
Sie begrüßte, dass die Archive nun zugänglich gemacht würden.
Das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin soll ein begleitendes
Forschungsprojekt durchführen und die internationale Kommission bei ihrer
Arbeit unterstützen. Bei den Mitgliedern der Kommission handelt es sich
weit überwiegend um Historikerinnen und Historiker von Universitäten in
Israel, Deutschland und Großbritannien. In die Arbeit der Kommission sollen
den Angaben zufolge auch weitere Expertinnen und Experten eingebunden
werden. Für den Herbst ist eine erste Tagung zum Projekt geplant.
21 Apr 2023
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