# taz.de -- Werder Bremen verliert erneut: Schlechte Erinnerungen kommen hoch | |
> Ohne seinen Top-Stürmer Niclas Füllkrug verlor Fußball-Bundesligist | |
> Bremen am Sonntag gegen Freiburg. Seit sechs Spielen wartet Werder auf | |
> einen Sieg. | |
Bild: Entspannt: Werder-Trainer Ole Werner vor Spielbeginn gegen den SC Freiburg | |
Bremen taz | Es war wie immer in den letzten sechs Spielen und wie es Ole | |
Werner schon vorher auf den Punkt gebracht hatte. „Ich glaube, die Spiele | |
in diesem Jahr waren fast unabhängig vom Gegner immer sehr eng und hatten | |
immer ihre Momente, wo es in die eine oder andere Richtung hätte kippen | |
können“, sagte der Trainer des [1][Fußball-Bundesligisten Werder Bremen.] | |
Das Spiele kippte zum wiederholten Mal in die ungewünschte Richtung. Nun | |
geht in Bremen das Zittern weiter. | |
[2][An jedem anderen Bundesliga-Standort] würden die Fans bei einem | |
Aufsteiger, der nach 28 Spieltagen acht Punkte Vorsprung auf den | |
Relegationsplatz hat, in aller Ruhe den nächsten Spielen entgegensehen. | |
Doch bei Werder wirkt immer noch das Trauma von 2021 nach, als die | |
Grün-Weißen aus einer ähnlich komfortablen Situation noch abstiegen. | |
Trainer Ole Werner hört diese Vergleiche nicht gern. Kommunikativ versucht | |
er sich seit Wochen an dem Kunststück, immer wieder zu betonen, dass man | |
für den Klassenerhalt noch Punkte braucht – und gleichzeitig keine Ängste | |
vor einer Abwärtsspirale aufkommen zu lassen. Letzteres war vor dem Spiel | |
gegen den Tabellenfünften SC Freiburg nicht so einfach, nachdem aus den | |
letzte fünf Spielen nur zwei Punkte geholt wurden. | |
Mut machte dagegen, dass beide Punkte gegen Mainz und Mönchengladbach nach | |
einer Aufholjagd in den letzten Minuten errungen wurden. Zu denken gaben | |
allerdings die regelmäßigen Abwehrfehler, die die engen Spiele zu oft zum | |
Gegner kippen lassen. | |
## Niclas Füllkrug fehlte verletzt | |
Gegen Freiburg fehlte zudem der Spieler, der am ehesten für Ausschläge in | |
Werders Richtung sorgt: Stürmer Niclas Füllkrug fiel mit Wadenproblemen | |
aus. So blieb dieser Spieltag jedenfalls von den ermüdenden Spekulationen | |
über den Verbleib des Nationalspielers weitgehend frei. | |
Ole Werner blieb seinem 3-5-2-System auch ohne Füllkrug treu und beorderte | |
den erst Anfang des Jahres verpflichtete Maximilian Philipp neben Marvin | |
Ducksch in die Doppelspitze. Für den 29-jährigen Philipp, der seine | |
Profikarriere einst beim SC Freiburg unter Trainer Christian Streich | |
begann, war es der erste Einsatz [3][in der Werder-Startelf überhaupt.] | |
Das Spiel in die Spitze musste allerdings umgestellt werden, da Philipp | |
sich, anders als der wuchtige Füllkrug, nicht für hohe Zuspiele aus der | |
eigenen Hälfte eignet. Dafür agierte der kopfballstarke Jens Stage bei | |
eigenem Ballbesitz zunächst offensiver als gewohnt. | |
In einer ereignisarmen, kampfbetonten ersten Halbzeit, die durch viele | |
Fehlpässe auf beiden Seiten geprägt war, hatte Werder die einzige Chance | |
schon nach zwei Minuten durch Maximilian Philipp. Alles lief früh wieder | |
auf die gewohnt enge Partie hinaus, in der Kleinigkeiten entscheiden | |
würden. Für Hoffnung, dass Werder diesmal das bessere Ende in den Händen | |
halten würde, sorgte dann kurz nach Wiederanpfiff tatsächlich Philipp, als | |
er nach einem Solo von Leonardo Bittencourt den Ball nur noch einzuschieben | |
brauchte. | |
## Kein Glück in der Schlussphase | |
Philipp war es auch, der nach einem herrlichen Seitfallzieher und | |
anschließender Standing Ovation in der 60. Minute den Startschuss für eine | |
wilde Phase setzte, in der Werder mehrfach kurz vor dem 2:0 stand. Dabei | |
berauschten sich die Grün-Weißen allerdings so sehr an der eigenen Dynamik, | |
dass hinten mal wieder die Konzentration nachließ. Wie fast immer in den | |
letzten Spielen machte der Gegner mit den ersten – und bis zum Schluss fast | |
einzigen – beiden Chance die Tore. | |
Ander als gegen Mönchengladbach und Mainz reichte die Schlussoffensive | |
gegen abgezockte Freiburger nicht mehr zum Ausgleich. Mit dem hätte Werder | |
beruhigter zu den anstehenden Auswärtsspielen bei den | |
Tabellenschlusslichtern Hertha BSC und Schalke 04 reisen können. So wird | |
sie die Erinnerung an 2021 noch eine Weile begleiten. | |
16 Apr 2023 | |
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## AUTOREN | |
Ralf Lorenzen | |
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