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# taz.de -- US-Angriffe in Syrien: Mindestens elf Tote bei US-Angriff
> Nach einer Drohnenattacke greift das US-Militär pro-iranische Stellungen
> in Syrien an. Der IS tötet 15 Trüffelsucher.
Bild: In Syrien sind rund 900 US-Soldaten stationiert: US-General Mark Milley b…
Beirut afp | Das US-Militär hat im Osten Syriens mit mehreren Luftangriffen
auf eine tödliche Drohnenattacke reagiert und dabei nach Angaben der
Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens elf
pro-iranische Kämpfer getötet.
Zuvor war dem US-Verteidigungsministerium zufolge mindestens ein US-Bürger
bei einem Angriff auf Kräfte der US-geführten Militärkoalition in Syrien
durch eine Drohne „iranischen Ursprungs“ getötet worden.
Aus Zentralsyrien meldete die Beobachtungsstelle zudem die Tötung von
mindestens 15 Suchern nach Trüffeln durch die Dschihadistenmiliz
„Islamischer Staat“ (IS). Die Pilzdelikatesse wächst in der Syrischen
Wüste. Trüffelsucher waren schon öfter durch Landminen getötet worden.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, er habe die
„Präzisionsangriffe“ auf Stellungen von „mit den iranischen
Revolutionsgarden verbündeten Gruppen“ angeordnet. Lloyd erklärte, die
US-Armee habe damit auf die jüngste Attacke sowie auf „eine Reihe von
Angriffen“ reagiert, die von Gruppen mit Verbindungen zu den [1][iranischen
Revolutionsgarden] auf Kräfte der US-geführten Militärkoalition in Syrien
verübt worden seien.
Bei dem Drohnenangriff auf den Militärstützpunkt Hassake im Nordosten
Syriens waren am frühen Donnerstagnachmittag der Syrischen
Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge ein US-Bürger getötet und
sechs weitere verletzt worden. Bei dem Todesopfer handle es sich um einen
Mitarbeiter eines für die US-Armee arbeitenden Subunternehmens, bei den
Verletzten um fünf US-Soldaten und einen weiteren Subunternehmer.
Bei dem darauf folgenden US-Angriff auf ein Waffenlager in der Stadt Deir
Essor seien sechs Kämpfer getötet worden, fünf weitere bei Angriffen nahe
den an der Grenze zum Irak gelegenen Städte Majadin und Abu Kamal, erklärte
der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.
## Angriff auf Erdölfeld
Am Freitagmorgen hatten pro-iranische Kämpfer nahe Majadin zudem in der
Nähe einer US-Stellung drei Raketen abgefeuert, wie es weiter von der
Beobachtungsstelle hieß. Zwei davon hätten Syriens größtes Erdölfeld
al-Omar getroffen, wo sich die Stellung befindet, die dritte ein Haus in
der Nähe.
Im vergangenen August hatte das US-Militär bereits auf Befehl von Präsident
Joe Biden Vergeltungsangriffe in der Provinz Deir Essor ausgeführt, nachdem
mehrere Drohnen eine Stellung der US-geführten Koalition attackiert hatten,
ohne jedoch Todesopfer zu verursachen.
In Syrien sind rund 900 US-Soldaten als Teil einer von Washington
angeführten Koalition stationiert, die gegen noch verbliebene Kämpfer der
IS-Miliz in dem kriegszerstörten Land vorgehen.
[2][Der IS hatte 2014 inmitten des Bürgerkrieges in Syrien große Teile
Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht], diese Gebiete aber
nach und nach wieder verloren. Nachdem eine US-geführte Koalition mit Hilfe
kurdischer Kämpfer im März 2019 den IS aus den letzten Bastionen in Syrien
vertrieben hatte, zogen sich die meisten verbliebenen IS-Kämpfer in die
syrische Wüste zurück.
Seit Anfang Februar wurden der Beobachtungsstelle zufolge bereits
mindestens 150 Menschen bei der wegen der Präsenz von IS-Kämpfern und
zahlreichen Landminen riskanten Suche nach der Delikatesse getötet.
24 Mar 2023
## LINKS
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[2] /Islamwissenschaftler-ueber-Isis-im-Irak/!5040054
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USA
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antimuslimischer Rassismus
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Irak-Krieg
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