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# taz.de -- Todesurteil in Iran: Schwedisch-Iraner droht Hinrichtung
> Die iranische Justiz hat ein Todesurteil gegen einen schwedischen
> Staatsbürger bestätigt. Habib Chaab soll für Terrorangriffe
> verantwortlich sein.
Bild: Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin
Teheran afp/taz | Die iranische Justiz hat das Todesurteil gegen einen
schwedisch-iranischen Dissidenten bestätigt. Gegen Habib Chaab werde wegen
„Terrorismus“ die Todesstrafe verhängt, hieß es am Sonntag auf „Mizan
Online“, der Website der iranischen Justiz. Chaab ist seit Oktober 2020 im
Iran inhaftiert, nachdem er auf einer Türkei-Reise verschwunden und einen
Monat später in Teheran vor Gericht gestellt worden war.
Am 6. Dezember wurde Chaab schuldig gesprochen wegen der Bildung und
Führung einer Rebellengruppe namens Harakat al-Nidal und „Korruption auf
Erden“, worauf in der Islamischen Republik Iran die Todesstrafe steht. Er
habe als Kopf von Harakat al-Nidal „zahlreiche terroristische Operationen
in der Provinz Chusestan“ geplant und ausgeführt, hieß es in dem Urteil.
Nun wurde mitgeteilt, dass das Oberste Gericht des Landes das Urteil
bestätigt hat.
Schweden hat sich bemüht, Chaab konsularische Unterstützung zu leisten. Da
der Iran doppelte Staatsbürgerschaften nicht anerkennt, wurde Schweden der
Zugang zu dem Inhaftierten jedoch verwehrt.
Die iranischen Behörden werfen Harakat al-Nidal vor, mit anderen
„terroristischen Gruppen“ zu kooperieren, etwa bei einem Angriff auf eine
Militärparade in Ahwas in der südwestiranischen Provinz Chusestan. Dabei
waren nach Behördenangaben 25 Menschen getötet und fast 250 weitere
verletzt worden. Vergangene Woche wurden in Ahwas sechs weitere Männer zum
Tode verurteilt, die als Mitglieder von Harakat al-Nidal tödliche Angriffe
auf „Befehl ihrer europäischen Anführer“ verübt haben sollen.
## Hunderte Hinrichtungen pro Jahr
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist der
Iran abgesehen von China das Land mit den meisten Hinrichtungen pro Jahr.
[1][Im Januar sorgte der Iran mit der Hinrichtung des früheren
britisch-iranischen Politikers Alireza Akbari international für Empörung],
der wegen Spionage verurteilt worden war.
Im Februar wurde [2][der deutsch-iranische Exil-Oppositionelle Jamshid
Sharmahd im Iran wegen Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt]. Die iranische
Justiz wirft dem 67-Jährigen insbesondere vor, an einem Anschlag auf eine
Moschee in der südiranischen Stadt Schiras im April 2008 beteiligt gewesen
zu sein, bei dem 14 Menschen getötet wurden. [3][Sharmahd und seine Familie
streiten dies ab.]
Aus Protest gegen das Urteil wies das Auswärtige Amt in Berlin zwei
iranische Botschaftsangehörige aus, worauf Teheran mit der Ausweisung
zweier deutscher Diplomaten reagierte.
12 Mar 2023
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