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# taz.de -- Neue EU-Sanktionen: Wagner-Firmen im Visier
> Die EU verhängt neue Strafmaßnahmen, Sie zielen vor allem auf russische
> Akteure in der Zentralafrikanischen Republik.
Bild: Wagner-Söldner in Nordmali, Foto des französischen Militärs
Berlin taz | Die EU hat wegen Menschenrechtsverletzungen neue Sanktionen
gegen [1][die russische Söldnertruppe Wagner] verhängt. Elf Einzelpersonen
und sieben Organisationen mit Verbindungen zur Wagner-Gruppe seien [2][auf
die Sanktionsliste gesetzt] worden, teilte der Rat als Vertretung der
Mitgliedstaaten am Samstag in Brüssel mit. Die Sanktionen umfassen
Einreiseverbote und das Einfrieren von Vermögenswerten in der EU.
Der Großteil der Strafmaßnahmen entfällt auf Wagner-Akteure in der
[3][Zentralafrikanischen Republik]. Dort hat Präsident Faustin-Archange
Touadéra russische Leibwächter und Militärausbilder ins Land geholt,
russische Wagner-Kämpfer gehen im Auftrag der Regierung gegen bewaffnete
Gruppen vor und russische Unternehmen im Wagner-Umfeld haben im Gegenzug
Bergbaurechte erworben. Zugleich ist offiziell immer noch eine
EU-Militärausbildungsmission in dem Land aktiv, die aber zunehmend
unwichtiger ist.
Sanktioniert wird in der Zentralafrikanischen Republik das von Vertrauten
des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin geführte russische Unternehmen Lobaye
Invest, das Gold- und Diamantenminen betreibt und das lokale prorussische
Radio Lengo Sengo finanziert, welches ebenfalls mit Sanktionen belegt wird,
ferner das Sicherheitsunternehmen Sewa Security Services, die
Diamantenhandelsfirma Diamville sowie die in Sudan tätigen
Goldhandelsfirmen Meroe Gold und M-Invest.
Zu den sanktionierten Einzelpersonen gehören Konstantin Pikalow,
beschrieben als „für die operativen Tätigkeiten der Wagner-Gruppe in Afrika
verantwortlich“; Witali Perfilew, Sicherheitsberater von Präsident
Touadéra; Alexander Iwanow, Wagner-Sprecher in der Zentralafrikanischen
Republik und Leiter der russischen Militärausbilder dort, und Dmitrti
Sytii, Leiter des „Russischen Hauses“, offiziell die Kultur-Außenstelle des
russischen Außenministeriums.
Zudem sanktioniert die EU den Chef der Wagner-Truppen in Mali, Iwan Maslow.
„Die Präsenz von Wagner in Mali stellt eine Bedrohung für den Frieden, die
Sicherheit und die Stabilität des Landes dar. Insbesondere waren
Wagner-Söldner an Gewalthandlungen und zahlreichen
Menschenrechtsverletzungen in Mali beteiligt“, heißt es in dem
[4][Sanktionsbeschluss].
Zwei Wagner-Kommandeure werden außerdem im Zusammenhang mit dem
Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Strafmaßnahmen belegt. Sie werden mit
der Eroberung der ukrainischen Stadt [5][Soledar] durch russische Kämpfer
im Januar in Verbindung gebracht. Gegen die Söldnertruppe selbst, welche
die russische Armee in der Ukraine unterstützt, hatte die EU bereits 2021
Sanktionen verhängt. (mit afp)
26 Feb 2023
## LINKS
[1] https://alleyesonwagner.org/
[2] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A32023R0430&…
[3] /Moskaus-enger-Partner-in-Afrika/!5841283
[4] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A32023D0431&…
[5] /Schwere-Kaempfe-in-der-Ukraine/!5908224
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Wagner-Gruppe
Russland
Zentralafrikanische Republik
Mali
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Zentralafrika
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