# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Alles ist Resonanz | |
> Das Projekt „In Your Head“ befasst sich mit der Körperlichkeit von Musik, | |
> John Cale kommt mit neuem Album, und im Acud startet ein Gruppentraining. | |
Bild: Musiker*innen der Performance „In Your Head“ | |
Wenn man von Musiker:innen und ihren Instrumenten spricht, meint man | |
damit gemeinhin nicht deren Körper – sofern es sich nicht um | |
Sänger:innen handelt. Doch genau das, ein Instrument, ist dieser Körper, | |
den wir herumschleppen. Schließlich atmet und vibriert er, liefert den | |
Resonanzraum für die auf dem eigentlichen Instrument erzeugten Noten. | |
Die Zusammenarbeit „IN YOUR HEAD“ des Choreografen Pol Pi und des | |
Solistenensemble Kaleidoskop befasst sich mit der Rolle des Körpers der | |
jeweiligen Interpreten und hat sich das 8. Streichquartett des | |
Kammermusik-Komponisten Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch vorgenommen. | |
Am Ende dieses Projekts soll die Musik ebenso sichtbar werden wie die | |
Bewegung hörbar. Die Premiere im Radialsystem findet am Freitag statt, | |
weitere Aufführungen folgen am Samstag und Sonntag (24. & 25. 2., 20 Uhr + | |
26. 2., 18 Uhr, [1][Tickets gibt es für 16 / erm. 12 Euro]). | |
John Cales letzte Berlin-Auftritt, Ende 2018, war schon ziemlich toll. Nun | |
tritt der klassisch ausgebildete Bratschist, einstiges Velvet | |
Underground-Mastermind und unermüdlicher Brückenbrauer zwischen | |
Rock’N’Roll, Artpop und Avantgarde, erneut in der Verti Musical Hall auf. | |
Diesmal hat der Drone- und Minimal-affine Musiker gar ein neues Album im | |
Gepäck. Das bringt sein musikalisches Vermächtnis mit neuen Impulsen | |
zusammen: Auf dem letzten Monat erschienenen, dystopisch-dreampoppigen | |
„Mercy“ arbeitet der 80-jährige Musiker unter anderem mit der | |
schwelgerischen Indie-Elegikerin Weyes Blood zusammen, die ihm ihre | |
Kammerpop-Stimme lieh. | |
Auch dabei: die Techno-Avantgardistin Laurel Halo und die Psych-Folkies von | |
Animal Collective. Zu erleben ist das neue Album – und sicher auch einige | |
Klassiker – am Dienstag (28. 2., 20 Uhr, Tickets im Vorverkauf für 45,50-71 | |
Euro [2][gibt es hier]). | |
Im Lockdown konnten die beiden jazzig grundierten Experimentalmusiker | |
Johannes Schleiermacher (Saxofon) und Max Andrzejewski (Schlagzeug) zwar | |
nur zu zweit proben, machten diese Sessions aber öffentlich: das Projekt | |
Training war geboren. Daraus entstanden [3][eine EP] und das hörenswerte | |
Album „Three Seconds“, zusammen mit dem Deerhof-Gitarristen John Dieterich. | |
Jetzt gönnen sich Schleiermacher und Andrzejewski ihre eigenen Konzertreihe | |
in der Berlin School of Sound, die im ACUD gastiert: [4][Das | |
Gruppentraining]. Bereits zum zweiten Mal laden sich die beiden am Mittwoch | |
Gäste ein, mit recht vielseitigen musikalischen Hintergründen. | |
Diesmal dabei: Die aus Belgien stammende, die Bandbreite ihres Instruments | |
stets erweiternde Vibrafonistin Els Vandeweyer, die zusammen mit der | |
Pianistin Rieko Okuda hinter dem Duo Metal Illusions steckt; außerdem die | |
Perkussionistin Mascha Juno, die vergangenes Jahr [5][ein zartes | |
Songwriter-Soloalbum veröffentlichte] und die Komponistin, Flötistin und | |
Sängerin Zola Mennenöh. Wird sicher eine toll flirrende Angelegenheit. In | |
den kommenden Monaten sind weitere Termine geplant ([6][Acud Macht Neu], 1. | |
3., 20 Uhr, 10 Euro an der Abendkasse). | |
23 Feb 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://radialsystem.reservix.de/p/reservix/event/2033714 | |
[2] https://www.koka36.de/event_site.php?event=150640 | |
[3] /Neue-experimentelle-Musik-aus-Berlin/!5723445 | |
[4] http://training-band.de/ | |
[5] /Neue-Musik-aus-Berlin/!5858076 | |
[6] https://acudmachtneu.de/events/1948/gruppentraining/ | |
## AUTOREN | |
Stephanie Grimm | |
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