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# taz.de -- Deutsche Post erwägt Umstellung: Bald Zwei-Klassen-Zustellung?
> Ein schnelles Verschicken von Briefen könnte in Zukunft teurer werden.
> Die Post erwägt eine Umstellung auf eine Zwei-Klassen-Briefzustellung.
Bild: As soon as possible oder eher gemütlich? Wie schnell ein Brief ankommt, …
Berlin afp/dpa/taz | Vorbild Deutsche Bahn? Bald könnte das Verschicken von
Briefen auch in einem Zwei-Klassen-System erfolgen. Zumindest erwägt die
[1][Deutsche Post] nach Aussagen des Personalvorstands, das Briefsystem auf
die sogenannte Zwei-Klassen-Briefzustellung umzustellen. „Der Verbraucher
kann sich entscheiden, mit welchem Tempo sein Brief transportiert wird“,
sagte der Konzern-Personalvorstand Thomas Ogilvie den Zeitungen der Funke
Mediengruppe. „Im Sinne der Angebotspalette halte ich das für einen guten
Schritt.“
Das Prinzip, bei dem Briefe, die früher ausgeliefert werden, für Kunden
teurer werden würden, gebe es in vielen europäischen Ländern, sagte
Ogilvie. Eine Reduzierung der Briefzustellung auf fünf Tage in der Woche
sei dagegen kein Ziel, das derzeit verfolgt werde.
Der Post-Personalvorstand zeigte sich überzeugt davon, dass der Brief trotz
zuletzt sinkender Sendungsmengen in Deutschland kein Auslaufmodell sei.
„Letztlich braucht vor allem auch der Staat einen funktionierenden
Briefdienst“, sagte Ogilvie den Funke-Zeitungen. Allerdings werde die Menge
weiter zurückgehen.
Die Post plane daher den Rückgang mittels Verbundzustellung auszugleichen.
Dabei [2][liefern Briefträger auch kleine Pakete] aus. „Auf dem Land werden
Pakete und Briefe bereits von einer Person zugestellt. Das Prinzip könnten
wir auch auf mehr Regionen ausweiten, um den Briefdienst erschwinglich zu
halten“, sagte Ogilvie.
## Urabstimmung über Streiks steht an
Bei der Deutschen Post startet an diesem Montag die Urabstimmung über
mögliche [3][flächendeckende und unbefristete Streiks] aufgrund der
gescheiterten Tarifverhandlungen. Bis zum 8. März können die bei der Post
beschäftigten Verdi-Mitglieder dazu abstimmen. Sollten mehr als 75 Prozent
der Befragten [4][das Tarifangebot] des Unternehmens ablehnen, sollen
unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet werden. Dann könnte es zu
erheblichen Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen
kommen.
Verdi fordert einen einjährigen Vertrag mit 15 Prozent mehr Geld. Der
Konzern hält dies für wirtschaftlich nicht leistbar und bietet einen zwei
Jahre laufenden Tarifvertrag mit verschiedenen Finanzkomponenten an.
Außerdem soll die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie über insgesamt
3.000 Euro fließen. Aus Sicht von Verdi reicht das Angebot nicht aus. Fast
90 Prozent der Tarifbeschäftigten gehörten den Entgeltgruppen eins bis drei
an und seien somit im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da
sie einen großen Anteil ihres Einkommens für Nahrungsmittel und Energie
aufbringen müssten.
20 Feb 2023
## LINKS
[1] /Tarifgespraeche-zwischen-Post-und-Verdi/!5914975
[2] /Warnstreik-bei-der-Post/!5913654
[3] /Warnstreiks-bei-der-Deutschen-Post/!5910113
[4] /Beschaeftigte-im-oeffentlichen-Dienst/!5907799
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Nancy Faeser
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