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# taz.de -- Grauenhafter Tag für den FC Bayern: Meister muss ins Dorf
> Um Demut zu lernen und die Metropole noch mehr zu loben, reiste der FC
> Bayern in die Karnevalsregion.
Bild: Schwieriges Verhältnis: Referee Welz und Nagelsmann sind in Gladbach sel…
Bei den Bayern hatte man sich vermutlich auf das Auswärtsspiel gegen
Mönchengladbach gefreut. Rauskommen aus der Metropole war ja immer eine
schöne Abwechslung, dazu frische Nicht-Millionenstadt-Luft schnuppern und,
ganz wichtig, den eigenen Spielern mal wieder zeigen können, wie die untere
Tabellenhälfte so lebt.
Das war stets sehr lehrreich für die verwöhnten Biester, vor allem wenn sie
mitbekamen, dass es anderswo zwar natürlich auch Internet, Elektrizität und
fließend Warmwasser gab, aber eben keine Promidiscos, ha! Da guckten sie
ganz geschockt. Und gaben sich viel Mühe mit dem Schönspielen, nicht dass
am Ende noch irgendwer auf die Idee kommt, sie in die Provinz zu verkaufen.
Gut, alles würde bei dem Trip nicht perfekt sein, zumindest optisch nicht.
In der Region herrschte [1][schließlich grad Karneval], und vermutlich
würden Narren und Närrinnen wunderlich kostümiert und laut sehr schief
bescheuerte Lieder singend durch die Straßen ziehen, aber andererseits
würde es in München am Spieltag friedensdemobedingt ähnlich aussehen.
Doch am Ende würde man mit drei Punkten und vielen schönen Erlebnissen wie
nicht gepfiffenen Elfern für den Gegner oder wegen praktisch nix ans
Heimteam verteilten Roten Karten wieder zurück nach Hause fahren und mit
ein bisschen Glück noch mehr Tabellenführer sein als zuvor.
## Nagelsmann in der Kritik
Pustekuchen. Denn alles kam ganz anders, und das schon nach acht Minuten.
Rot für Dayot Upamecano nach einer Rempelei, die so winzig klein gewesen
war, dass sie im Prinzip gar nicht passiert war. Gut, der Mönchengladbacher
Stürmer Alassane Pléa war dadurch hingefallen, aber er konnte anschließend
ganz allein wieder aufstehen. Gleichgewichtsverlust, ganz klar, so was
kommt halt manchmal vor. Und am Ende gewinnt dieses Gladbach auch noch
hinterrücks 3:2.
Welch [2][eine Schmach]. Das ganze Wochenende verdorben – durch das
„weichgespülte Pack“, wie Julian Nagelsmann das Schiedsrichterteam
anschließend nannte. Das war natürlich ungünstig, zumal niemand so wirklich
verstanden hatte, was er damit meinte. Aber er hat sich entschuldigt, fast
sofort, da darf man dann eigentlich auch nicht so nachtragend sein.
Dass Didi Hamann, Experte für Fußball beim Fußballsender Sky, später über
Nagelsmann sagte: „Dann muss er in die dritte Liga, vierte Liga, da
interessiert es keinen, was er erzählt“, war jedenfalls nicht nett. Na ja,
gründlich versauter Tag eben. Aber nächstes Wochenende, da wird zu Hause in
München geblieben [3][und Union] geschlagen, das wird schön.
19 Feb 2023
## LINKS
[1] /Karneval-im-Rheinland/!5913841
[2] /FC-Bayern-Muenchen-in-der-Krise/!5879400
[3] /Transformation-in-der-Bundesliga/!5912449
## AUTOREN
Elke Wittich
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