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# taz.de -- Deutscher Wetterdienst zieht Bilanz: Jeder Monat zu warm
> Das Jahr 2022 hat in Deutschland die Temperaturrekorde von 2018
> eingeholt. Der Deutsche Wetterdienst fordert deshalb mehr Tempo beim
> Klimaschutz.
Bild: Zu trockener Sommer: Ein Feld mit vertrockneten Sonnenblumen in Sachsen-A…
Berlin taz | 2022 war ein „außergewöhnliches Wetterjahr“ – so steht es …
der vorläufigen Jahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die am
Freitag veröffentlicht wurde. In Deutschland sei es insgesamt zu heiß, zu
trocken und zu sonnig gewesen. Über das Jahr hinweg schien die Sonne im
deutschlandweiten Durchschnitt 2025 Stunden lang – und damit länger als je
zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen.
Zu trocken war es laut DWD vor allem während der Sommermonate. Im Vergleich
zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 habe es mehr als 40 Prozent weniger
geregnet. Die [1][Unterböden seien deutlich trockener] gewesen als in den
Jahren seit 1961. Im Februar und September habe es hingegen zu viel
Niederschlag gegeben.
Anfang Januar wird die Auswertung aller Stationsdaten abgeschlossen, dann
zeigt sich, ob 2022 das wärmste Jahr seit Messbeginn war. Schon jetzt sei
klar, dass mindestens der bisherige Temperaturrekord aus dem Jahr 2018
erreicht wurde, wie der DWD in der Jahresbilanz schreibt.
Verglichen mit dem Durchschnitt der Referenzperiode 1961 bis 1990 seien
alle Monate zu warm gewesen. Die mittlere Jahrestemperatur habe bei 10,5
Grad Celsius gelegen, das seien 1,7 Grad mehr als 1881.
## Wetter und Klima hängen zusammen
Dass der Temperaturanstieg über eine so lange Zeit hinweg zu beobachten
ist, könne laut Detlef Stammer als direktes Anzeichen der Klimakrise
gewertet werden. Stammer ist Ozeanograph an der Uni Hamburg und
Vorsitzender des Weltklimaforschungsprogramms der Vereinten Nationen
(WCRP).
„Wetterschwankungen kommen vor, das ist normal“, so der Wissenschaftler.
„Aber wenn sich so eindeutige Trends abzeichnen, sollten wir aufpassen und
nervös werden.“ Die vom DWD erhobenen Daten für Deutschland [2][entsprächen
außerdem der globalen Entwicklung], es werde überall immer wärmer.
In Deutschland schlugen sich die Folgen der Wetterextreme, vor allem der
Trockenheit und der hohen Temperaturen, in diesem Sommer bereits
schwerwiegend nieder: Laut einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts
starben bundesweit etwa [3][4.500 Menschen an den Folgen von Hitze]. Der
Dürremonitor des Leipziger Umweltforschungszentrums wies noch im September
fast für ganz Deutschland Dürre aus. Bei Waldbränden wurden 2022 knapp
4.300 Hektar der deutschen Wälder zerstört.
Auch DWD-Klimaexperte Tobias Fuchs sieht einen klaren Zusammenhang zwischen
den Wetterbeobachtungen und der Klimakrise. Er fordert deshalb [4][mehr
Tempo beim Klimaschutz]: „Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst
voran. Das rekordwarme Jahr 2022 sollte für uns alle ein erneuter Ansporn
sein, beim Klimaschutz endlich vom Reden zum Handeln zu kommen.“
30 Dec 2022
## LINKS
[1] /Studie-zum-Klimawandel/!5886465
[2] /Hoechsttemperaturen-2022/!5890403
[3] /Hitzetote-in-Deutschland/!5873299
[4] /Jenseits-der-Klimakonferenz/!5896249
## AUTOREN
Nanja Boenisch
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