Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Seenotrettung im Mittelmeer: „Ocean Viking“ darf anlegen
> Italien lässt das Rettungsschiff mit 113 Flüchtlingen an Bord in Ravenna
> anlegen. Doch bis es dort ankommt, dürften noch einige Tage vergehen.
Bild: Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ im Oktober bei der Ankunft im sizil…
Ravenna dpa | Das von der Hilfsorganisation SOS Méditerranée betriebene
Schiff „Ocean Viking“ darf mit 113 geretteten Flüchtlingen im Adria-Hafen
der italienschen Stadt Ravenna anlegen. Die Behörden hätten dem Schiff
diesen Ort im Nordosten des Landes zugewiesen, berichtete die italienische
Nachrichtenagentur Ansa.
Die Hilfsorganisation schrieb am Dienstag auf Twitter, es werde wohl
weitere „vier lange Tage“ dauern, um den knapp 1.700 Kilometer entfernten
Hafen zu erreichen. Kürzlich [1][hatten sich Seenotretter beklagt], dass
die Regierung mit dieser neuen Taktik, ihnen offenbar nur noch weit
entfernte Häfen zuzuweisen, für eine Weile von der Seenotrettung abhalten
wolle.
Die 113 Menschen seien in der Nacht zu Dienstag aus einem überfüllten
Schlauchboot „in völliger Dunkelheit“ gerettet worden, schrieb die
Organisation. Darunter seien 23 Frauen, einige schwanger, etwa 30
unbegleitete Minderjährige sowie drei Babys, das jüngste drei Wochen alt.
Zwar sei man erleichtert, aber auch besorgt, weil die „Ocean Viking“
derzeit das einzige Rettungsschiff einer Nichtregierungsorganisation im
zentralen Mittelmeer sei, hieß es weiter. Man befürchte, dass weitere
Menschen in Seenot geraten könnten, denen dann nicht geholfen werden könne,
wenn man auf dem Weg in den Norden sei.
## Regierung arbeitet neue Regeln für Senotretter aus
Medienberichten zufolge will die rechte Regierung Italiens demnächst neue
Regelungen für die zivilen Seenotretter auf den Weg bringen, deren Einsätze
sie immer wieder kritisiert.
Im November war es zu diplomatischen [2][Verstimmungen mit Paris] gekommen,
weil Italien dem Schiff „Ocean Viking“ nicht erlaubte hatte, in einen Hafen
zu kommen, so dass es nach Frankreich weiterfuhr.
Von Nordafrika legen Migranten in meist seeuntauglichen Booten ab, um über
das Meer in die EU zu gelangen. Gerade im Winter ist die Überfahrt wegen
der Gefahr durch schlechtes Wetter und raue Seebedingungen riskant.
Der Großteil erreicht Italien, wo laut Innenministerium 2022 bislang mehr
als 98 700 Bootsmigranten ankamen und damit deutlich mehr als im selben
Vorjahreszeitraum (rund 63 400). Immer wieder kentern Boote und Menschen
ertrinken. Im zentralen Mittelmeer gelten in diesem Jahr nach UN-Zahlen
bislang mehr als 1360 Menschen als tot oder vermisst.
28 Dec 2022
## LINKS
[1] /Flucht-ueber-das-Mittelmeer/!5904481&s
[2] /Rettungsschiff-Ocean-Viking/!5889372
## TAGS
Seenotrettung
Bootsflüchtlinge
Italien
Mittelmeer
Adria
Ocean Viking
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Seenotrettung
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Seenot
## ARTIKEL ZUM THEMA
Geflüchtete im Mittelmeer: Rettungsschiff darf ansteuern
Einem Rettungsschiff mit 85 Flüchtlingen ist in Italien ein sicherer Hafen
zugewiesen worden. Eine weitere Rettungsaktion wurde nicht erlaubt.
Geflüchtete im Mittelmeer: 108 Gerettete in Livorno gelandet
Die Sea-Eye 4 erreicht den weit entfernten Hafen in der Toskana, den die
rechte italienische Regierung dem Rettungsschiff zugewiesen hat.
Mehr als 500 Menschen an Bord: Italien lässt Rettungsschiffe rein
Die neue rechte Regierung lässt drei Schiffe mit geretteten Geflüchteten in
Häfen einlaufen. Das Innenministerium erklärt, dies sei kein Kurswechsel.
Seenotrettung im Mittelmeer: Nur einige Schiffe dürfen nach Italien
Nach vergeblicher Suche in Italien bittet das Rettungsschiff „Ocean Viking“
nun Frankreich um Hilfe. In Catania durften 35 Gerettete von Bord der
„Humanity 1“ gehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.