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# taz.de -- Neuer alter Präsident in Brasilien: Moment der Hoffnung
> Der glatte Übergang vom bisherigen brasilianischen Präsidenten Bolsonaro
> zum Nachfolger Lula ist eine gute Nachricht, das neue Personal
> vielversprechend.
Bild: Eine Anhängerin Lula da Silvas hört die Rede des neuen Präsidenten am …
Die Erleichterung ist groß. [1][Ohne Zwischenfälle konnte Luiz Inácio Lula
da Silva am 1. Januar sein Amt als Präsident Brasilien]s antreten und somit
die Amtszeit des Rechtsradikalen Jair Bolsonaro beenden. Für viele Menschen
in Brasilien ist das das Ende eines vierjährigen Albtraums. Die Anspannung
in den Tagen vor der Amtsübergabe war groß. Aber alles blieb ruhig, ein
geplanter Anschlag konnte von der Bundespolizei verhindert werden. Und nach
dem Verschwinden Bolsonaros in die USA [2][nimmt der Widerstandswille
seines Gefolges rasch ab].
Und so wurde der Amtsantritt Lulas zu einem Fest der Freude und der
Hoffnung – voller symbolischer Gesten. Fünf Menschen aus dem Volk, darunter
ein Indigener und eine Müllsammlerin, überreichten Lula die
Präsidentenschärpe. Aber die ersten Entscheidungen Lulas sind konkret: Die
Liberalisierung des Waffenbesitzes wurde zurückgenommen, die Finanzierung
von Aktionen zur Reduzierung der Entwaldung wiederaufgenommen.
Zum ersten Mal in der Geschichte Brasiliens gibt es ein Ministerium für
indigene Völker. Die Schwester der ermordeten Abgeordneten Marielle Franco,
Anielle Franco, wird Ministerin für die Gleichstellung ethnischer Gruppen.
Und mit der Ernennung der international hoch angesehenen Marina Silva zur
Umweltministerin zeigt Lula, dass es ihm mit dem Kampf gegen die Entwaldung
ernst ist. Lula sendet damit ein starkes Signal für grundlegende
Änderungen.
Es gibt also Grund zur Freude. Lula hat die große Chance, viel zu erreichen
– gerade weil sein Vorgänger Bolsonaro eine so katastrophale Bilanz
hinterlässt. Alle wissen, dass die Herausforderungen immens sind. Das Land
ist gespalten, die Regierungskoalition extrem heterogen, und es fehlt an
Geld im staatlichen Haushalt. Aber für die diejenigen, die Lula gewählt
haben, ist dies ein Moment der Hoffnung und Freude, den wir mit ihnen
teilen sollten. Denn der Sieg Lulas ist auch von internationaler Bedeutung:
Es ist ein Sieg der Demokratie gegen die Trumps und Orbáns dieser Welt.
Thomas Fatheuer leitete von 2003 bis 2010 das Büro der
Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro. Seit seiner Rückkehr nach
Deutschland ist er als Berater und Autor tätig und Mitarbeiter des
Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika (FDCL).
3 Jan 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Thomas Fatheuer
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