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# taz.de -- Angriff auf Militärflughäfen: Die Ukraine schlägt zurück
> In Russland hat es mehrere Explosionen durch Drohnenangriffe auf
> Bomber-Militärbasen gegeben. Offenbar steckt die Ukraine dahinter.
Bild: Offizielles Foto eines Brandes auf einem Militärflugplatz am 6. Dezember
„Jetzt könnte der Moment gekommen sein, um die letzten Hoffnungen der
Russ*innen zu zerstören, die immer noch von einem Sieg über die Ukraine
überzeugt waren.,Die unbesiegbare Armee' hat sich nicht nur als unfähig
erwiesen, sich verbrecherisch fremdes Territorium anzueignen. [1][Sogar
Russland selbst] ist nun ständig von Vergeltung bedroht. Das ist für alle
Verbrechen, das Blut der Ukrainer*innen, die Tränen der Kinder und Mütter,
für Butscha, Cherson, Mariupol und den Supermarkt,Amstor' “ heißt es in
einem Kommentar auf der ukrainischen Webseite focus.ua.
Die Äußerungen beziehen sich auf mehrere Explosionen in Russland, die
offensichtlich durch Drohnenangriffe ausgelöst wurden. Am Dienstag
berichteten russischen Medien, dass in der Nähe des Flugplatzes von Kursk,
etwa 100 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt, ein
Öltank in Flammen aufgegangen sei. Der Brand sei unter Kontrolle, alle
Rettungsdienste seien vor Ort, teilte der Gouverneur Roman Starowoi am
Dienstag auf Telegram mit.
Am Montagmorgen waren Explosionen auf zwei russischen Militärflughäfen
gemeldet worden. Dabei sollen sechs Menschen getötet und elf verletzt
worden sein.
Russland machte die Ukraine für die Angriffe verantwortlich. „Am Morgen des
5. Dezember hat das Kyjiwer Regime versucht, die
Militärflugplätze,Djagilewo' in der Region Rjasan und,Engels' in Saratow
mit unbemannten Flugkörpern sowjetischer Produktion anzugreifen, um
[2][russische Langstreckenflugzeuge außer Gefecht zu setzen]“, hieß es aus
dem Moskauer Verteidigungsministerium. Kyjiw bestätigte diese Informationen
nicht.
## Offenbar Waffen mit neuer Reichweite
Der militärische Luftwaffenstützpunkt „Engels-2“ rund 14 Kilometer östli…
der Stadt Saratow liegt mehr als 600 Kilometer von dem von der Ukraine
kontrollierten Territorium entfernt. Er ist die wichtigste Operationsbasis
für Langstreckenflugzeuge im Westen Russlands. [3][Zur Ausrüstung der mehr
als 30 schweren Bomber] gehören auch strategische Raketenträger vom Typ
TU-160M und TU-95MS, die Atomwaffen tragen können. Flugzeuge, die hier
stationiert sind, fliegen regelmäßig Angriffe auf Energieanlagen in der
Ukraine.
„Djagilewo“ bei Rjasan, rund 500 Kilometer von der Frontlinie entfernt, ist
ebenfalls eine wichtige Basis für russische Bomber. Dort sind die
strategischen TU-95MS und TU-22M3 stationiert.
Von ukrainischer Seite hatte es bislang immer geheißen, Kyjiw verfüge nicht
über Waffen mit einer solchen Reichweite. Im Oktober hatte das ukrainische
staatliche Rüstungsunternehmen Ukroboronprom jedoch mitgeteilt, dass die
Entwicklung einer Angriffsdrohne mit einer Flugreichweite von 1.000
Kilometern und einem Sprengkopf mit einem Gewicht von 75 Kilogramm vor dem
Abschluss stünden. Dies hatte die Pressesprecherin von Ukroboronprom,
Natalja Sad, am vergangenen Sonntag bestätigt.
Nicht zuletzt könnte das auch ein Grund dafür sein, dass westliche
Beobachter*innen die jüngsten Angriffe auf Ziele in Russland der
Ukraine zuschreiben. Die Angriffe auf Stützpunkte in Rjasan und Saratow
demonstrierten zum ersten Mal die Fähigkeit der Ukraine, aus einer so
großen Entfernung anzugreifen, schreibt die New York Times unter Berufung
auf einen hochrangigen ukrainischen Beamten, dessen Name nicht genannt
wird. Das erhöhe den Einsatz im Krieg.
6 Dec 2022
## LINKS
[1] /Energiekrise-und-Oelembargo/!5900012
[2] /Konflikt-um-AKW/!5900013
[3] /In-Kyjiw-ohne-Strom-und-Wasser/!5900064
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Ukraine
Russland
Drohnenangriffe
Migration
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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