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# taz.de -- Fernsehsport in Katar: Radio Jerewan und ganz viel Sport
> Tennis, Squash, Triathlon – in den unzähligen Sportkanälen läuft nicht
> nur Fußball. Besonders schön sind Übertragungen von Kamelrennen.
Bild: In einer Fußballpause: Traditionelles Kamelrennen in Katar im Fernsehen
Es ist schier unglaublich, mit welchem Überangebot an Sport der
Fernsehgucker in Katar überhäuft wird. Es gibt Kanäle über Kanäle, und ich
fürchte, liebe Leserinnen und Leser, Sie kommen nicht drumherum, sich die
Liste etwas genauer anzusehen. Als da wären: KSA Sports, Kuwait Sports,
Oman Sports, Jordan Sports, YAS Sports, Dubai Sports, Dubai Racing, Sharjah
Sports, Abu Dhabi Sports, Starzplay Sports, ON Time Sports, All Kass und
beIN Sports, das allein mit einem Dutzend Kanälen präsent ist. Auch die
anderen Anbieter haben zumeist ein breit aufgefächertes Angebot. So etwa 30
Kanäle sind es bestimmt.
Am liebsten schaue ich in einer Fußball- und Schreibpause die Kamelrennen
auf YAS Sports. Minutenlang hetzen die ausgemergelten Tiere über die Piste,
und die Besitzer der Rennviecher fahren im weißen SUV nebenher. Das ist
kontemplativ und ein wenig bizarr. Wenn ich durchzappe, dann ist jetzt, da
ich diese Kolumne schreibe, fast alles an Sportarten im Angebot: Fußball,
Tennis, Squash, Handball, Volleyball, Basketball, Triathlon, Autorennen.
Bestimmt habe ich noch etwas vergessen. Die spanische, deutsche, englische,
französische, italienische Fußballliga ist zu sehen. Kurz bleibe ich bei
einem Europa-League-Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Pjunik Jerewan
hängen – und denke: [1][Radio Jerewan] läuft hier also auch, fein.
Nicht nur Männer sporteln in dem Kasten, auch dreikämpfende Frauen und die
Fußballerinen der Champions League. Die sind auf beInSports Premium zu
sehen, und WM-Spiele schaue ich manchmal auf beIN Sports 4K. Wer
sportverrückt ist, kommt in Doha auf seine Kosten. Und es soll ja
Betroffene geben, die ihren Fanatismus in Deutschland teuer bezahlen, mit
[2][einem Abo von DAZN, Magenta Sport TV und Sky]. Das ist allerdings
unbezahlbar, und hier kommt das geballte Angebot für WM-Reisende kostenlos
in die Unterkunft. Die arabischen Länder aus der Region scheinen [3][eine
regelrechte Schlacht] um den Sportkonsumenten zu führen, und manchmal
mündet es in Piraterie.
Die Saudis kaperten eine Zeit lang die Frequenzen von beIN Sports und
nannten es frech beOUT. Jetzt hat sich die Sache beruhigt, und die
Freibeuter aus Saudi-Arabien treten sogar als Werbepartner von beIN Sports
in der Region Naher Osten und Nordafrika auf. Der Wert des Deals mit der in
Ryad ansässigen Firma SMC MC: 150 Millionen Dollar. Das alles garantiert
noch mehr Sport, der auf dem Bildschirm flimmert. Und der Katarer schaut
zu, in seinen Madschlis, wo die Männer zusammenhocken. Und er schaut und
schaut.
25 Nov 2022
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## AUTOREN
Markus Völker
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