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# taz.de -- Tischtennis-Boom: Der Sport mit Abstand
> Tischtennis spielen kann jede und jeder. Es ist auch der Sport mit den
> höchsten Inklusionswerten. Ein Probetraining.
Bild: Tischtennis für alle!
Alles, was es braucht, sind zwei Schläger, ein Ball, ein Netz und ein
Tisch. Mittlerweile braucht es an den meisten Orten nicht einmal mehr eine
Halle oder einen Saal. Draußen stehen überall Steinplatten, in Parks oder
auf Schulhöfen, und für den Freizeitgebrauch reichen diese für eine Partie
Tischtennis. Es gibt sogar organisierte Wettbewerbe für Schläger ohne
ITTF-Symbol (ITTF ist der Internationale Tischtennisverband) und
[1][Turniere, die auf den Steinplatten] stattfinden.
Aber wer ein ordentliches Training will, der oder die kann und sollte den
örtlichen Tischtennisverein aufsuchen. Da sind meist nette Leute, etwas
nerdig, etwas kauzig hier und da und leider im Durchschnitt in der Mehrheit
eher männlich. Aber vielleicht ändert sich das. Das Tolle am Tischtennis
ist, dass nämlich jede und jeder spielen kann – egal, welche
Voraussetzungen man mitbringt, egal, welches Alter oder welches Geschlecht
man hat. In den unteren Spielklassen treffen wirklich die
unterschiedlichsten Leute aufeinander – ich habe schon gegen
Über-80-Jährige verloren, gegen Frauen, gegen halbe Kinder (13) und gegen
Menschen in Rollstühlen. Tischtennis ist nicht nur das Spiel mit Abstand,
gut bei Corona-Angst, sondern auch das inklusivste. Und: Von allen
Bewegungssportarten die mit der empirisch geringsten Verletzungsgefahr.
Letzteres wird auch der Grund sein, warum er vor allem bei Alt so beliebt
ist. Bewegen muss man sich nicht groß, wenn man die Technik oder Reichweite
in den Armen hat. Und schnelle Reflexe, denn Tischtennis ist ein schneller
Sport. Aber bevor Missverständnisse aufkommen: Bewegung hilft. Und wird, je
höherklassiger man kommt, umso wichtiger.
Auch [2][das Mentale ist im Tischtennis wichtig]: Gespielt wird
mittlerweile bis 11 Punkte pro Satz; bei 10:10 geht es darum, wer zuerst 2
Punkte Vorsprung hat. Es gelten zwei oder drei, in höheren Bereichen auch
vier Gewinnsätze. Kann passieren, dass man ein Spiel 13:11, 11:4, 10:12,
12:14, 6:11 verliert. Das hat dann auch mit Nerven, mit Psychologie, am
Ende auch mit Glück und Ausdauer zu tun. Bei so knappen Spielen – und
Tischtennis ist ein knappes Spiel – kommt es auf jeden Punkt an. Jeder
einzelne Punkt ist wichtig.
Und die Technik – Timing und Kontrolle. Jeder kleine Fehler wird mit
Punktverlust bestraft. Also hilft üben, üben, üben. Jeden Schlag, jeden
Schnitt. Annehmen, zurückgeben. Im Tennis kann man mit Laufen einiges
ausgleichen, in Mannschaftssportarten kann die Geschlossenheit, das System
viel wettmachen, beim Tischtennis stehst du – außer vielleicht im Doppel –
alleine da. Es kommt auf dich an und darauf, weniger Fehler zu machen als
dein Gegner.
Aber nicht bange machen lassen: Tischtennis ist niederschwellig. Spielen
können es alle. Und besser werden am Ende auch!
25 Nov 2022
## LINKS
[1] https://garagegrande.at/event/umdi-wm-herum/
[2] http://www.tt-tipps.de/tischtennis-psychologie
## AUTOREN
René Hamann
## TAGS
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