Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Fachliche Erkenntnisse bei der WM: Neues aus der Taktikanalyse
> Die Technische Studiengruppe der Fifa sammelt Daten der WM. Zum Ende der
> Vorrunde hat sie nun erste Ergebnisse vorgestellt.
Bild: Fußballanalyse bei der Arbeit: Arsène Wenger beim Spiel Serbien-Schweiz
„Warum ist so ein Team ausgeschieden?“, wundert sich Arsène [1][Wenger.] Er
meint die Deutschen. Die waren nämlich top, also bei den Torabschlüssen.
Wenger ist Mitglied der TSG, der Technischen Studiengruppe des
Weltverbandes Fifa. An der Seite der französischen Trainerlegende:
[2][Jürgen Klinsman]n. Der Deutsche darf auch ein bisschen technisch
observieren. 67 Torabschlüsse hatten die Deutschen in der Vorrunde, die
Franzosen nur 52 und die Argentinier 44. „Das ist eine Frage der
Effizienz“, findet Wenger, und Klinsi ist der Meinung, es habe an der
fehlenden „9“ im deutschen Spiel gelegen. Die DFB-Truppe hätte keinen
klassischen Stoßstürmer gehabt „vom Format eines Miroslav Klose“, sondern
nur so „falsche 9er“, deswegen sei das nichts geworden. Klinsi, so ist
zwischen den Zeilen zu lesen, hätte Niclas Füllkrug von Anfang an
aufgestellt.
Die TSG hat viele Zahlen mitgebracht. Und was sich insgesamt sagen lässt:
Weil das Zentrum durch intensive Defensivbemühungen zugestellt ist wie die
Wohnung eines Messie mit Krimskrams, müssen die Angriffe eben mehr über
außen laufen. „Gute Flügelspieler entscheiden wahrscheinlich diese WM“,
mutmaßt Wenger. 58 Prozent der Angriffe wurden über die Außenbahnen
initiiert.
So ist es im Vergleich zur WM in Russland zu einem Plus von 83 Prozent
gekommen bei Toren, die aus dem offenen Spiel heraus erzielt worden sind.
Der Gesamtschnitt der erzielten Tore ist derweil nicht besonders auffällig:
2,5 (2022) gegenüber 2,54 (2018). In Halbzeit eins, sagt Wenger, hätten
sich die Teams „taktisch eher blockiert“, das Spiel in den zweiten 45
Minuten sei „wilder“, was vielleicht als Konsumhinweis an Fans gedacht ist:
Sie könnten erst in Halbzeit zwo einschalten, ist spannender.
Bei dieser WM gibt es deutlich weniger Torabschlüsse pro Partie (10,9) im
Vergleich zu den Vorgängerturnieren (12; 12,9 und 14,1), es fallen viel
weniger Tore in der Nachspielzeit, obwohl die ja nun deutlich länger
ausfällt. Am meisten gelaufen sind die Amis mit 123 Kilometer pro Partie.
Die Deutschen (117 Kilometer) rannten auch gut, aber am cleversten waren
hier mal wieder die Argentinier, die mit 105 Kilometern den vermeintlich
schlechtesten Wert aufweisen, dafür aber gerne und oft Zweikämpfe annehmen
und auch schnell den Ball zurückerobern. Da sind die Brasilianer auch
stark. Die südamerikanischen Teams, die im Achtelfinale stehen, brauchten
14,9 Sekunden im Schnitt, um den Ball zurückzuerobern, die europäischen
Teams 18,1.
Wichtiger sind die Torhüter geworden. 726 Pässe nahmen sie in der Vorrunde
entgegen, in Russland waren es nur 443. „Sie werden immer wichtiger als
Mitspieler im Verbund“, sagt Klinsmann. Außerdem: „Mannschaften, die eher
defensiv gestanden und auf Konter gesetzt haben, waren oft effizienter.“
Klinsmann geht ab von der Bühne. Zurück ins Fußballstudierstübchen.
6 Dec 2022
## LINKS
[1] /Archiv-Suche/!5896609&
[2] /Ex-Nationaltrainer-hat-Krach-mit-Iran/!5895152
## AUTOREN
Markus Völker
## TAGS
Fußball-WM
Fußball-WM 2022
Fußball
Jürgen Klinsmann
Fußball-WM
Fußball-WM
Fußball-WM
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klinsmann wird Trainer von Südkorea: Schwäbischer Kampfgeist geht auch
Jürgen Klinsmann soll das südkoreanische Fußballnationalteam erfolgreicher
machen. Ausschlaggebend für die Wahl ist eine deutsche Verbindung.
Nach Bierhoff-Aus beim DFB: Hansi, der Große
Nach dem Rücktritt von Sportdirektor Oliver Bierhoff könnte Hansi Flick der
starke Mann beim DFB werden. Trotz des WM-Aus ist seine Lage komfortabel.
Abgang von DFB-Teammanager Bierhoff: Der Macher macht nicht mehr
Oliver Bierhoff hat als Manager der Nationalmannschaft ausgedient. Nach 18
Jahren hinterlässt er ein beinahe zu Tode vermarktetes Gebilde.
Ex-Nationaltrainer hat Krach mit Iran: Weltbürger und Volkskultur
Jürgen Klinsmann behauptet, Reklamieren sei Teil der persischen Kultur. Nun
lädt Irans Fußballverband ihn ein. Daran ist Klinsmann selbst schuld.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.