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# taz.de -- Kinder im Museum: Weniger Eintritt, mehr Besucher*innen
> Das Technikmuseum in Berlin ist ab Dezember für unter 18jährige ganztägig
> eintrittsfrei. Eine Maßnahme, die auch andere Museen diverser machen
> kann.
Bild: Demnächst kostenlos für Kinder und Jugendliche: Lok im Technikmuseum
BERLIN taz | Berlin Die Richtung stimmt. Der Besuch des Deutschen
Technikmuseums in Berlin soll für jüngere Menschen künftig den ganzen Tag
über kostenlos möglich sein, lässt das Museum mitteilen. Der freie Eintritt
gilt ab Dezember für alle unter 18 Jahren und bis zum Abschluss der
regulären Schulausbildung. Bislang hatten Kinder und Jugendliche dort erst
nach 15 Uhr freien Eintritt.
Darüber freut sich nicht nur Kultursenator Klaus Lederer (Linke), darüber
sind auch die Berliner*innen glücklich. Denn ein Blick über den
Tellerrand zeigt, dass etwa mit Maßnahmen wie dem im Sommer 2021
eingeführten freien Eintritt an jedem ersten Sonntag schon viel passiert
ist, dass die Stadt aber trotzdem noch hinterherhinkt: Schon vor knapp 20
Jahren hat England die Eintrittskarten zu den Dauerausstellungen der
staatlichen Museen abgeschafft, laut Regierung haben sich die
Besucher*innenzahlen dadurch verdoppelt. In Frankreich ist der
Eintritt in die Museen bis zum Alter von 26 Jahren grundsätzlich frei – und
überall brummt es seitdem viel mehr.
Mehr Besucher*innen allein ist aber nicht das einzige Argument, das für
mehr Eintrittsfreiheit spricht. Es gibt Kurator*innen, die generell gegen
Eintrittsgelder sind, weil die Museen ohnehin durch Steuergelder finanziert
werden. Andere sagen, dass vielen die Schwellen zu hoch seien – dass ihnen
die Museen noch immer wie Festungen erscheinen, die für die
Mehrheitsgesellschaft gemacht wurden.
Dabei geht es gar nicht nur ums Geld, sondern auch um Einfachheit, die in
vielen Museen fehlt – wie etwa im Humboldt Forum, wo manche Ausstellungen
ein bisschen was kosten und andere nicht. Wahrscheinlich würden die
allermeisten Menschen ins Museum finden, wenn es immer und überall für alle
Menschen unter 18 umsonst wäre – und wenn alle über 18 einen einheitlichen
geringen Betrag zahlen müssten. Das wäre auch angesichts hoher Heizkosten
zu Hause eine prima Sache. Dann bräuchte es nicht mal mehr besonders viele
Vermittlungsangebote, damit die Besucher*innen in den Berliner Museen
diverser werden.
17 Nov 2022
## AUTOREN
Susanne Messmer
## TAGS
Museen in Berlin
Museen
Gesellschaftliche Teilhabe
Klaus Lederer
Kinder- und Jugendbücher
Stadtmuseum Berlin
Klaus Lederer
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