| # taz.de -- Steinmeier in Südkorea: Nordkorea soll Raketentests stoppen | |
| > Der Bundespräsident hat Nordkorea für die aktuelle Eskalation kritisiert. | |
| > Die Diktatur feuerte 80 Artilleriegeschosse in die Pufferzone zu | |
| > Südkorea. | |
| Bild: Hat in Südkorea deutliche Worte gefunden: Bundespräsident Frank-Walter … | |
| Seoul dpa/afp | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem | |
| Besuch in Südkorea Nordkorea aufgefordert, die ständigen Raketentests zu | |
| stoppen. „Diese Tests verletzen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, | |
| sie gefährden die internationale Sicherheit“, sagte Steinmeier nach einem | |
| Gespräch mit Präsident Yoon Suk Yeol in der Hauptstadt Seoul. Nordkorea | |
| solle die UN-Beschlüsse umsetzen und „ernsthafte Verhandlungen“ über den | |
| Abbau seines nuklearen Raketenprogramms beginnen. | |
| Nach mehreren Raketenstarts in den vergangenen Tagen hat Nordkorea in der | |
| Nacht auf Freitag Artillerie-Sperrfeuer auf die sogenannte „maritime | |
| Pufferzone“ im Seegebiet zwischen Nord- und Südkorea abgeschossen. Dem | |
| südkoreanischen Militär zufolge schoss Nordkorea am Donnerstagabend um | |
| 23.28 Uhr Ortszeit (15.28 Uhr MEZ) 80 Artilleriegeschosse ab, die in der | |
| Pufferzone landeten. Der Beschoss sei eine „eindeutige Verletzung“ des | |
| Abkommens, mit dem die Pufferzone eingerichtet worden war, erklärten die | |
| Generalstabschefs Südkoreas. | |
| Das kommunistisch regierte Land testet derzeit trotz nahezu einhelliger | |
| internationaler Kritik in ungewohnt hoher Frequenz Raketen. Darunter sollen | |
| sich auch Modelle befinden, die potenziell als Träger für atomare | |
| Gefechtsköpfe sind. Das Thema steht an diesem Freitag im UN-Sicherheitsrat | |
| in New York auf der Tagesordnung. | |
| Steinmeier sagte, seit Beginn des Jahres sei eine beispiellose Testserie zu | |
| beobachten. Die Salven der vergangenen Tage hätten die Lage noch einmal | |
| erheblich verschärft. „[1][Diese Eskalation ist inakzeptabel, und allein | |
| das Regime in Pjöngjang] ist dafür verantwortlich.“ | |
| Yoon sagte, er sei sich Steinmeier einig, „im Falle einer ernsthaften | |
| nordkoreanischen Provokation eng miteinander zu kooperieren und eine | |
| geschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft herbeizuführen“. Von | |
| deutscher Seite wurde darauf hingewiesen, dass damit eine diplomatische | |
| Reaktion gemeint sei. | |
| ## 25 Raketentests in dieser Woche | |
| Steinmeier zollte Südkorea großen Respekt für „unermüdliche Bemühungen�… | |
| den Verhandlungsprozess wieder in Gang zu setzen. „Nordkorea ist und bleibt | |
| zur kompletten, unumkehrbaren und überprüfbaren Beendigung seiner Programme | |
| zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und ballistischen Raketen | |
| verpflichtet.“ | |
| Das international weitgehend isolierte Land treibt seit langem die | |
| Entwicklung von atomwaffenfähigen Raketen voran. Seit [2][Jahresbeginn | |
| wurden mehr als 50 Tests gezählt]. Allein diese Woche erfasste Südkoreas | |
| Militär mehr als 25 Tests. | |
| Yoon sagte: Deutschland und Südkorea wollen enger zusammenarbeiten, um | |
| stabile Lieferketten aufzubauen und die Energiesicherheit zu stärken. Er | |
| sprach Bedenken gegenüber „protektionistischen Tendenzen innerhalb Europas“ | |
| an. | |
| „Ich habe darum gebeten, dass Deutschland als eines der wichtigsten | |
| EU-Mitglieder sich mit besonderem Interesse darum bemühen möge, dass es | |
| keine diskriminierenden Maßnahmen gegenüber koreanischen Unternehmen gibt.“ | |
| Steinmeier sprach darüber hinaus von einer stärkeren Kooperation bei | |
| regenerativen Energien und der Gewinnung von grünem Wasserstoff. | |
| Zum Auftakt ihres Besuches in der südkoreanischen Hauptstadt hatten der | |
| Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender am Gedenkort für die mehr | |
| als [3][150 Opfer der Halloween-Katastrophe vom vergangenen Wochenende] | |
| Blumen niedergelegt. „Wir trauern mit dem koreanischen Volk“, sagte | |
| Steinmeier. Der Bundespräsident lud Yoon zu einem Besuch im kommenden Jahr | |
| ein. Dann feiern beide Staaten das 140-jährige Bestehen ihrer | |
| diplomatischen Beziehungen. | |
| 4 Nov 2022 | |
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