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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Kadyrow beklagt Verluste
> Russische Offizielle berichten erstmals über Gefallenen-Zahlen. Die
> Internationale Atombehörde will Vorwürfe wegen einer Schmutzigen Bombe
> prüfen.
Bild: Beklagt auf Telegram Verluste: Tschetschenen-Chef Kadyrow
## Putin-Verbündeter räumt hohe Verluste ein
Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow,
hat nach einem Artilleriebeschuss durch ukrainische Truppen hohe Verluste
in den eigenen Reihen zugegeben. „Es sind 23 Kämpfer gestorben und 58
verletzt worden“, schrieb Kadyrow in der Nacht zum Freitag auf seinem
Telegram-Kanal. Ukrainische Quellen hatten Anfang der Woche berichtet, dass
eine tschetschenische Einheit im südukrainischen Gebiet Cherson über Fotos
in sozialen Netzwerken ihren Standort verraten habe und so durch
Artilleriebeschuss getroffen wurde.
Normalerweise veröffentlichen russische Offizielle keine Zahlen zu eigenen
Gefallenen. In diesem Fall ging es Kadyrow wohl darum, die von ukrainischer
Seite genannten noch höheren Zahlen zu relativieren. Gleichzeitig nutzte
der Tschetschenenführer das Eingeständnis zu einem Aufruf an seine
Landsleute, sich für den Krieg in der Ukraine mobilisieren zu lassen.
Kadyrow hat sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als
acht Monaten als einer der schärfsten Befürworter der blutigen
Auseinandersetzungen profiliert und auch eigene Einheiten in die Ukraine
geschickt. Die russische Armeeführung kritisierte er regelmäßig – oft im
Verbund mit dem Finanzier der Söldnereinheiten „Wagner“, Jewgeni Prigoschin
– als zu weich. Kadyrow fordert auch den Einsatz von Atomwaffen gegen die
Ukraine. (dpa)
## Wegen Schmutziger Bombe: IAEA will in der Ukraine prüfen
Nach russischen Vorwürfen über ukrainische Pläne zum Bau einer „Schmutzigen
Bombe“ wird die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in dieser Woche
auf Anfrage Kiews eine „unabhängige Überprüfung“ von zwei Einrichtungen …
der Ukraine vornehmen. IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte am Donnerstag,
Inspektoren der Behörde würden „unabhängige Überprüfungen an diesen
Standorten durchführen“, um jedwede „Abzweigung von Kernmaterial“
aufzudecken.
Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin eine IAEA-Mission in der
Ukraine gefordert. Moskau erhebt seit Tagen die Anschuldigung, die Ukraine
arbeite an einer sogenannten „Schmutzigen Bombe“. Sie soll russischen
Angaben zufolge in zwei ukrainischen Einrichtungen hergestellt werden. Die
Ukraine und ihre westlichen Unterstützer weisen die Anschuldigung vehement
zurück. Kiew warnt, Russland könnte selber den Einsatz einer derartigen
Waffe planen. (afp)
## 🐾 Russen fliehen in die Türkei
Seit Kriegsbeginn ist die Türkei Zentrum für Exilrussen. Da sich die
[1][Türkei eine neutrale Position im Krieg bewahren will], konnten
Russ:innen bis vor Kurzem problemlos mit ihrer russischen Kreditkarte
bezahlen. Doch Ausreisen geht nicht immer leicht. Die taz-Autorin Anastasia
Tikhomirova hat sich das genauer angeschaut.
## Putin bekräftigt Bereitschaft zu Verhandlungen mit Ukraine
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach mehr als acht Monaten Krieg
gegen die Ukraine seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen bekräftigt.
Allerdings habe sich die Regierung in der Ukraine unter dem Einfluss der
USA gegen solche Gespräche entschieden, sagte Putin am Donnerstag bei einem
Moskauer Diskussionsforum mit internationalen Experten. Der Kremlchef hatte
Ende September vier ukrainische Regionen annektiert und bei einer Rede im
Kreml auch Verhandlungen angeboten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj lehnte Gespräche mit Putin per Dekret ab.
Mit Blick auf den von ihm am 24. Februar befohlenen Überfall auf das Land
sagte Putin, dass die Ukraine ohne Rücksicht auf ihre Soldaten kämpfe und
deutlich höhere Verluste verzeichne als Russland. Zu den Gründen des
Krieges sagte er einmal mehr, dass das Streben der Ukraine in die Nato mit
russischen Sicherheitsinteressen nicht vereinbar sei. Auch habe die Ukraine
damals einen mit Deutschland und Frankreich vereinbarten Friedensplan für
den Donbass aufgekündigt.
Putin machte deutlich, dass er seinen Krieg in dem Nachbarland auch als
Kampf gegen einen „aggressiven Westen“ sehe, der versuche, seine Regeln und
liberalen Werte anderen aufzudrücken. Die „tektonischen Veränderungen“ in
der Ukraine zeigten, dass die von den USA angestrebte Vormachtstellung in
einer monopolaren Welt der Vergangenheit angehöre.
Die „historische Periode“ einer Dominanz des Westens neige sich dem Ende
zu, meinte der 70-Jährige. In der Diskussion warf Putin den westlichen
Regierungen auch „systematische Fehler“ vor, die zu Energie- und
wirtschaftlichen Krisen führten. Mit einen „Diktat“ eines „neokolonialen
Westens“ werde sich Russland nicht abfinden.
Es entstünden etwa in Asien und Südamerika andere Machtzentren und eine
multipolare Welt, sagte Putin. „Der Westen ist nicht in der Lage, allein
die Menschheit zu führen, so sehr er das verzweifelt versucht.“ Der
Kremlchef betonte, dass Russland ein Interesse an guten Beziehungen zu
allen Ländern habe. „Russland ist kein Feind.“ (dpa)
## Selenski: 8.000 Luftangriffe auf die Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski beschuldigte Russland erneut
des staatlichen Terrors. Das Land sei vom Nachbarn zum Aggressor und zum
Terroristen geworden – und habe sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht. Der
r[2][ussische Angriffskrieg gegen das Nachbarland] dauert inzwischen schon
mehr als acht Monate.
Selenski stand bei seinem Auftritt neben einer abgeschossenen Kampfdrohne.
[3][Er sagte, immer wieder würden friedliche Städte mit Bomben und Raketen
beschossen.] Allein innerhalb der vergangenen zwei Tage habe es 30
russische Angriffe mit iranischen Drohnen gegeben. Davon seien 23
abgeschossen worden. Russland vermine und besetze Kraftwerke, stehle
Getreide und verschleppe auch Kinder.
Selenski beklagte, dass der Aggressor Russland seit Beginn des Krieges
4.500 Raketen auf die Ukraine abgeschossen und insgesamt 8.000 Luftangriffe
geflogen habe. (dpa)
## Russland fordert UN-Untersuchung in der Ukraine
Russland hat nach Angaben des Außenministeriums in Moskau von den Vereinten
Nationen eine Untersuchung der „militärisch-biologischen Aktivitäten“ der
USA in der Ukraine gefordert. Das Ministerium erklärte am Donnerstag, dass
während der „speziellen Militäroperation“ in der Ukraine „Beweise und
Material gesichert wurden, die ein Licht auf die wahre Natur der
militärisch-biologischen Aktivitäten der USA auf ukrainischem Gebiet
werfen“. Die UN-Botschafterinnen von USA und Ukraine wiesen die Vorwürfe
kurz darauf zurück.
Russland reichte die Beschwerde mit einem Resolutionsentwurf beim
Sicherheitsrat ein und stellte ein 310-seitiges Dokument zusammen, das die
Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte. Die US-Botschafterin bei den
Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, wies die Vorwürfe beim
Sicherheitsrat zurück. „Wir alle wissen, dass diese Behauptungen reine
Erfindungen sind, die ohne den geringsten Beweis vorgebracht werden“, sagte
sie.
Weder die Ukraine noch die USA hätten ein Programm für biologische Waffen,
erklärte Thomas-Greenfield. Die stellvertretende ukrainische
UN-Botschafterin Christina Hajowyschyn sagte, ihr Land habe keine
Infrastruktur, um solche Waffen zu entwickeln und zu produzieren. (afp)
28 Oct 2022
## LINKS
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