# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Warnsystem für Zivilbevölke… | |
> Israel will die Ukraine bei der Entwicklung eines Warnsystems | |
> unterstützen. Russland plant Getreideexporte aus der Ukraine. Explosionen | |
> in Charkiw. | |
Bild: Immer wieder kommt es zu Angriffen auf die zivile Bevölkerung, wie hier … | |
## Tote in Cherson und Explosion in Charkiw | |
In der Stadt Cherson sind russischen Angaben zufolge bei ukrainischem | |
Beschuss vier Menschen getötet worden. Ukrainische Raketenartillerie habe | |
am Donnerstagabend eine Fährüberfahrt getroffen, sagt der von Russland | |
eingesetzte Vize-Gouverneur der Region, Kirill Stremousow. | |
Eine Reihe von Explosionen erschüttert am Morgen die Stadt Charkiw. Das | |
teilen der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Sinegubow, und | |
Bürgermeister Ihor Terejkow, mit. Russische Streitkräfte haben in den | |
vergangenen Wochen ihre Raketenangriffe die Elektrizitätswerke in der | |
Ukraine verstärkt.Die Region Charkiw liegt im Nordosten des Landes. (rtr) | |
## Hilfe bei Entwicklung von Luftangriff-Warnsystemen | |
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat mit dem israelischen | |
Ministerpräsidenten Jair Lapid Kiews Anfrage nach Luft- und | |
Raketenabwehrsystemen besprochen. „Ich habe ihn über das unsägliche Leid, | |
den Verlust von Menschenleben und die Zerstörung durch russische Raketen | |
und iranische Drohneninformiert“, twittert Kuleba. Dem Büro des | |
israelischen Regierungschef zufolge habe Lapid die Unterstützung Israels | |
fürdie Ukraine bekräftigt und seine „tiefe Besorgnis“ über diemilitäris… | |
Verbindung zwischen Iran und Russland zum Ausdruckgebracht. | |
Israel hatte seine Unterstützung bisher auf humanitäre Hilfe beschränkt, | |
weil es mit Russland weiterhin an einer Zusammenarbeit in Bezug auf das | |
Nachbarland Syrien interessiertist. Vor kurzem bot das Land der Ukraine | |
jedoch an, bei der Entwicklung von Luftangriff-Warnsystemen für Zivilisten | |
zuhelfen. (rtr) | |
## Russland plant Diebstahl von 1,8 Millionen Tonnen Getreide | |
Nach Recherchen des NDR plant Russland die Ausfuhr von insgesamt 1,8 | |
Millionen Tonnen Getreide aus den besetzten Gebieten der Ukraine. Wie aus | |
der Auswertung von Schiffsdaten, Satellitenbildern sowie aus russischen | |
Dokumenten hervorgehe, wurden offenbar schon eine Million Tonnen über | |
Seehäfen der annektierten Krim-Halbinsel verschifft, heißt es in dem | |
Bericht. Von den Journalisten befragte Experten schätzten die Enteignung | |
der Ernte als womöglichen Bruch von Völkerrecht ein. | |
Den Recherchen zufolge haben seit Kriegsbeginn im Februar dieses Jahres | |
rund 20 Schiffe den Krim-Hafen Sewastopol mit Weizen und anderem Getreide | |
beladen verlassen. Meist gehen die Transporte demnach nach Syrien, Russland | |
oder in die Türkei. Die russischen Frachter würden ihre Ortungsgeräte | |
abschalten, bevor sie die Krimhafen anliefen – doch mit Satellitenbildern, | |
den Bildern von Schiffsbeobachtern und fragmentarischen Transponderdaten | |
lasse sich der Weg der Transportschiffe nachzeichnen. | |
Ukrainische Agrar-Unternehmer erklärten dem NDR zufolge, dass Russland das | |
Getreide beschlagnahme, das Bauern auf der Flucht aus den besetzten | |
Gebieten zurücklassen. Andere Landwirte würden enteignet oder müssten ihr | |
Getreide zu Dumping-Preisen verkaufen, hieß es. Von den Journalisten | |
eingesehene Frachtlisten über Beladedaten und -mengen auch für zukünftige | |
Fahrten legten nahe, dass „die russischen Besatzer offenbar bereits jetzt | |
die Logistik für den zukünftigen Diebstahl von Getreide organisiert haben“, | |
berichtet der NDR. Russland könne mit den illegalen Ausfuhren bei den | |
diesjährigen Weltmarktpreisen rund 600 Millionen US-Dollar erwirtschaften. | |
Der NDR zitiert die Völkerrechtlerin Paulina Starski von der Universität | |
Freiburg: Ihr zufolge könnte die rechtswidrige Aneignung von Getreide in | |
großem Ausmaß, die willkürlich erfolgt und nicht durch militärische | |
Notwendigkeit gedeckt ist, ein Kriegsverbrechen sein. Die russische | |
Botschaft teilte laut Bericht auf NDR-Anfrage mit, es sei „unstrittig, dass | |
die Russische Föderation nicht nur den Eigenbedarf an Getreide deckt, | |
sondern auch Exportanfragen aus allen Teilen der Welt entspricht“. Russland | |
habe aber keinen Bedarf an ukrainischem Weizen, zumal dieser „dem | |
russischen Produkt in Qualität nachsteht“. Die Botschaften Syriens und der | |
Türkei antworteten dem NDR nach nicht auf dessen Anfragen. (afp/ndr) | |
## Angriffspläne auf Damm in der Nähe von Saporischschja | |
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyi zufolge plant das | |
russische Militär einen Angriff auf den Damm und die Anlagen des Kachowkaer | |
Wasserkraftwerks unterhalb der Stadt Saporischschja im Süden des Landes. | |
„Wir haben Informationen, dass russische Terroristen den Damm und die | |
Anlagen des Kachowkaer Wasserkraftwerks vermint haben“, erklärt Selenskyi | |
in seiner abendlichen Videoansprache. | |
Sollte der Dammbrechen, würden 80 Siedlungen, darunter die Stadt Cherson, | |
überflutet werden. Der ukrainische Präsident sagte bereits amVortag, dass | |
kritische Infrastruktur zerstört worden sei, darunter drei Energieanlagen, | |
und forderte Ukrainerinnen und Ukrainer zum Stromsparen auf. Das | |
Energieunternehmen Ukrenergo teilt nun mit, dass es wohl auch in den | |
nächsten Tagen zu Einschränkungen in der gesamten Ukraine kommen werde. | |
(rtr) | |
21 Oct 2022 | |
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