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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Tote nach Angriff auf Donezk
> Nach einem Angriff auf die ukrainische Stadt Awdijiwka sollen sieben
> Menschen getötet worden sein. Deutschland will der Ukraine weitere
> Flugabwehrsysteme liefern.
Bild: Am 8. Oktober gab es eine Explosion auf der Krim-Brücke
## Habeck: Gasspeicher bald voll
Deutschland wird das Ziel, die Gasspeicher zu 95 Prozent zu füllen,
wahrscheinlich am Donnerstag erreichen, sagt Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck. Der Grünen-Politiker äußert sich in Berlin bei der Vorlage
der Konjunkturprognose der Regierung.
Die geplanten Preisbremsen gegen die hohen Energiekosten werden laut Habeck
einen spürbaren Effekt haben. Die Bundesregierung rechne nächstes Jahr mit
einer Inflation von 7,0 Prozent, während die führenden Forschungsinstitute
8,8 Prozent prognostizierten, sagt der Grünen-Politiker in Berlin. (rtr)
## AKW Saporischschja wieder an externem Stromnetz
Das Atomkraftwerk in Saporischschja ist der Internationalen
Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge wieder am externen Stromnetz
angeschlossen. IAEA-Chef Rafael Grossi schreibt auf Twitter, er sei von
seinen Leuten vor Ort entsprechend informiert worden. Grund für den Ausfall
am Morgen sei der Beschuss einer weiter entfernten Anlage gewesen, „was
unterstreicht, wie prekär die Situation ist“, schreibt Grossi. Am Morgen
forderte er erneut eine Sicherheitszone um das größte AKW Europas, um
Kämpfe in der Nähe des Werks zu vermeiden.
Eine Sicherheitszone rund um das AKW kann russischen Angaben zufolge erst
eingerichtet werden, wenn die Frontlinie 100 Kilometer weit entfernt ist.
Die russische Nachrichtenagentur RIA zitiert den von Russland eingesetzten
Statthalter der südukrainischen Region.(rtr)
## EU-Kommission empfiehlt Beitrittskandidaten-Status für Bosnien
Die Europäische Kommission hat den Mitgliedstaaten vorgeschlagen,
Bosnien-Herzegowina zum EU-Beitrittskandidaten zu erklären.
Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi sprach am Mittwoch im
Kurzbotschaftendienst Twitter von einer „historischen Gelegenheit“ für die
EU. Ende Juni hatte die EU als Signal an Moskau bereits der Ukraine und der
Republik Moldau den Kandidatenstatus zuerkannt.
Laut Varhelyi ist die Empfehlung für Bosnien-Herzegowina an eine Reihe von
Reformschritten in dem Land geknüpft. Brüssel hatte zuletzt auf Reformen
bei Justiz und Verwaltung in dem Land mit mehr als drei Millionen
Einwohnern gepocht. Der Balkanstaat hatte 2016 die Aufnahme in die
Europäische Union beantragt. Alle 27 EU-Staaten müssen dem Kandidatenstatus
zustimmen. (afp)
## Russische Ermittlungen zu Krim-Brücke „Unsinn“
Die ukrainische Führung weist die russischen Ermittlungen zur Explosion auf
der Krim-Brücke zurück. Die gesamte Tätigkeit des russischen
Inlandsgeheimdienstes FSB und des Untersuchungsausschusses seien Unsinn,
sagt Andrij Jussow, Sprecher des Militärgeheimdienstes in Kiew, dem
ukrainischen Sender Suspilne zufolge. FSB und Untersuchungsausschuss
dienten nur dem Putin-Regime, sagt Jussow mit Blick auf den russischen
Präsidenten Wladimir Putin. „Daher werden wir ihre nächsten Äußerungen
definitiv nicht kommentieren.“ Laut FSB wurde die Explosion auf der Brücke
von der Hauptgeheimdienstabteilung des ukrainischen
Verteidigungsministeriums organisiert. (rtr)
## Sieben Tote nach russischem Angriff in Region Donzek
Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka sind
nach Angaben des ukrainischen Gouverneurs der Region Donezk mindestens
sieben Menschen getötet und acht verletzt worden. Der von vielen Menschen
besuchte Markt der Stadt sei getroffen worden, teilt Pawlo Kyrylenko mit.
Für einen solchen Angriff gebe es „keine militärische Logik“. Die Stadt, …
der vor Beginn des Krieges rund 32.000 Menschen lebten, liegt in der Region
Donezk, die von Russland unlängst annektiert wurde. (rtr)
## Deutschland liefert Ukraine drei weitere Iris-T-Systeme
Deutschland liefert der Ukraine im kommenden Jahr drei weitere
[1][Luftabwehrsysteme vom Typ Iris-T]. Das kündigt Verteidigungsministerin
Christine Lambrecht vor einem Treffen der Nato-Ressortchefs in Brüssel an.
Ein erstes solches System sei bereits in der Ukraine eingetroffen,
bestätigt Lambrecht. Weitere könnten allerdings erst im kommenden Jahr
geliefert werden, weil die hochkomplexen und hochmodernen Systeme erst
produziert werden müssten. Dazu sei sie mit der Industrie im Gespräch.
(rtr)
## 🐾 Per Fahrplan durch den Krieg
Irina Petruschtschak ist Zugführerin. Zusammen mit Tausenden Kollegen sorgt
sie dafür, dass die ukrainische Bahn weiterfährt. [2][taz-Autor Marco
Zschieck war unterwegs von Kiew nach Lwiw.]
## Russland plant Militärmanöver mit GUS-Partnern
Im kommenden Jahr will Russland zusammen mit seinen GUS-Partnern vermehrt
Militärmanöver abhalten. Das sei zu erwarten, teilt das
Verteidigungsministerium in Moskau der staatlichen Nachrichtenagentur Tass
zufolge mit. In der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) haben sich
mehrere Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen. Ihr gehören
neben Russland unter anderem Belarus, Kasachstan und Kirgisistan an. Die
Ukraine ist 2018 aus der Organisation ausgetreten. (rtr)
## Blockade von Dieseltransport zum AKW Saporischschja
Die russische Seite blockiert nach ukrainischen Angaben einen
Dieseltransport zu dem [3][von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk
Saporischschja]. Einem Konvoi von Tankfahrzeugen sei die Zufahrt verwehrt
worden, teilt der AKW-Betreiber Energoatom mit.
„Energoatom hat eine weitere Charge Dieselkraftstoff vorbereitet und zum
Atomkraftwerk Saporischschja geschickt“, erklärt das Staatsunternehmen.
„Seit 10.00 Uhr (Ortszeit, 09.00 Uhr MESZ) lässt die russische Seite den
Fahrzeugkonvoi des Unternehmens jedoch nicht passieren.“ Der
Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge ist das AKW erneut von
der externen Stromversorgung abgeschnitten und wird wieder über seine
Notstrom-Dieselgeneratoren versorgt. (rtr)
## Ukrainisches Militär meldet Rückeroberung von Orten in Cherson
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf Ortschaften [4][in
der Region Cherson] zurückerobert. Ein Sprecher des Einsatzkommandos Süd
sagte am Mittwoch, die fünf Orte im Bezirk Beryslaw seien am Vortag
eingenommen worden. Sie liegen in einer der Regionen, die Russland kürzlich
für annektiert erklärte.
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB teilte unterdessen mit, er habe im
Zusammenhang mit dem [5][Anschlag auf die Brücke zur Halbinsel Krim] acht
Verdächtige festgenommen. Fünf der Verdächtigen seien russische
Staatsbürger, drei seien Ukrainer. Der FSB erklärte, die Verdächtigen
hätten auf Anweisung des ukrainischen Militärgeheimdienstes gehandelt und
den Sprengstoff heimlich nach Russland gebracht.
Bei dem Anschlag vom Samstag wurde die Kertsch-Brücke zwischen Russland und
der Krim schwer beschädigt. Vier Menschen wurden getötet. Die ukrainische
Seite hat sich nicht zu der Tat bekannt. Der russische Präsident Wladimir
Putin bezeichnete den Anschlag als Terrorismus und reagierte mit der
Anordnung einer Serie von Raketenangriffen auf die Ukraine. (ap)
## Russland nimmt acht Verdächtige nach Explosion auf Krim-Brücke fest
Nach der folgenschweren Bombenexplosion auf einer Brücke vom russischen
Festland zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat der russische
Inlandsgeheimdienst FSB acht Verdächtige festgenommen. Unter den
Festgenommenen seien fünf Russen, teilte der FSB am Mittwoch nach Angaben
russischer Nachrichtenagenturen mit. Am Samstag war die Krim-Brücke durch
eine Bombenexplosion schwer beschädigt worden, nach russischen Angaben kurz
nach dem Vorfall war eine Lkw-Bombe detoniert.
Der FSB machte den Agenturen zufolge in seiner Erklärung den ukrainischen
Militärgeheimdienst für den Anschlag verantwortlich und sprach von einem
„terroristischen Angriff“. Der Sprengstoff für den Anschlag sei in
Plastik-Filmrollen versteckt gewesen, die den ukrainischen Hafen Odessa im
August verlassen hätten und durch Bulgarien, Georgien und Armenien nach
Russland gelangt seien. (afp)
## 🐾 Was sie zurücklassen
Die Odesa Photo Days zeigen auf diversen künstlerischen Wegen, was derzeit
in der Ukraine geschieht. Aktuell sind sie in Hamburg zu Gast.
taz-Redakteur Alexander Diehl [6][hat die Ausstellung gesehen und für die
taz besprochen.]
## Deutsches Flugabwehrsystem Iris-T in Ukraine eingetroffen
Kurz nach den neuen Raketenangriffen Russlands auf Dutzende ukrainische
Städte hat Deutschland das Flugabwehrsystem Iris-T SLM an das Land
übergeben. Dies gab der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow
auf Twitter bekannt. „Eine neue Ära der Luftverteidigung“ habe nun
begonnen. Ausdrücklich bedankte er sich bei Verteidigungsministerin
Christine Lambrecht (SPD) für ihre starke Unterstützung der Ukraine, die
sich seit Februar gegen eine russische Invasion wehrt.
Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren
Systeme des bodengestützten Typs von Iris-T zur Verfügung stellen, die
Finanzierung von drei weiteren ist gesichert. Das System besteht aus
mehreren Komponenten: Radaranlage, Gefechtsstand und drei auf Lastwagen
montierte Raketenwerfer. (dpa)
## Fast ein Drittel der Energieanlagen in zwei Tagen getroffen
Bei den russischen Raketenangriffen an den beiden vergangenen Tagen sind
nach ukrainischen Angaben rund 30 Prozent der Energieanlagen getroffen
worden. Das russische Militär missachte internationale Regeln, sagt der
ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko dem US-Sender CNN. „Sie
kümmern sich nicht um irgendwelche internationalen Vereinbarungen oder
Konventionen.“ Er fügt hinzu: „Wir senden diese Botschaft an unsere
Partner: Wir müssen den Himmel schützen.“ (rtr)
## 🐾 Mit Wolldecke und Dieselgenerator
Weil sie im Winter mit mehr russischen Angriffen auf die Infrastruktur
rechnen, sorgen Ukrainer*innen vor. Dabei sind sie überraschend
optimistisch. [7][taz-Autor Juri Konkewitsch über Energieknappheit in der
Ukraine.]
## Explosionen in Cherson
In der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine
sind nach russischen Medienberichten am Morgen fünf Explosionen zu hören
gewesen. Nach inoffiziellen Informationen seien Luftverteidigungssysteme
gestartet worden. Cherson ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Region
und eine der ersten Städte, die in der am 24. Februar begonnenen russischen
Invasion fiel.
Zudem berichtet Iwan Fedorow, der im Exil lebende Bürgermeister der
ebenfalls russisch besetzten Stadt Melitopol in der Region Saporischschja,
auf Telegram, dass es in seiner Stadt eine gewaltige Explosion gegeben
habe. Die beiden ukrainischen Regionen wurden wie Luhansk und Donezk von
Russland annektiert, was international nicht anerkannt wird. (rtr)
## Biden: Kein Einsatz von Atomwaffen
US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass der russische Präsident
Wladimir Putin im Krieg mit der Ukraine keine taktischen Atomwaffen
einsetzen werde. „Nun, ich glaube nicht, dass er das tun wird“, antwortet
Biden in einem Interview auf dem Sender CNN auf die Frage, für wie
realistisch er es halte, dass Putin eine taktische Nuklearrakete einsetzen
werde.
Biden bescheinigt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im
Ukraine-Krieg beträchtliche Fehleinschätzungen. Putin sei ein „rationaler
Akteur, der sich erheblich verkalkuliert hat“, sagt Biden im Interview.
(rtr)
## Weitere russische Raketenangriffe
Die jüngsten russischen Raketenangriffe haben nach Angaben des ukrainischen
Militärs mehr als zehn Städte schwer getroffen, darunter Lemberg, Bachmut,
Awdijiwka und Saporischschja. „In den vergangenen 24 Stunden haben die
Besatzer erneut zu massiven Raketenangriffen gegriffen – mehr als 30
Marschflugkörper, sieben Luftangriffe und 25 Fälle von Beschuss“, teilen
die Streitkräfte mit.
Das ukrainische Militär habe mehr als 100 russische Soldaten in der
südlichen Region Cherson getötet. Es gibt zunächst keine Angaben zu Opfern
auf ukrainischer Seite. Reuters konnte die Berichte über die
Kampfhandlungen nicht unabhängig überprüfen. (rtr)
12 Oct 2022
## LINKS
[1] /Hilfszusage-der-westlichen-Staaten/!5887593
[2] /Eisenbahn-in-der-Ukraine/!5883849
[3] /Von-Russland-besetztes-AKW/!5886381
[4] /Russlands-Armee-in-der-Ukraine/!5885115
[5] /Angriff-auf-die-Krim-Bruecke/!5884421
[6] /Odesa-Photo-Days-in-Hamburg/!5885033
[7] /Energievorraete-in-der-Ukraine/!5887592
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