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# taz.de -- Nord Stream-Leitungen in der Ostsee: Viertes Leck in Erdgaspipelines
> Schwedens Küstenwache hat eine weitere Schadensstelle in einer Nord
> Stream-Leitung in der Ostsee entdeckt. Betroffen ist offenbar Nord Stream
> 2.
Bild: So sieht eines der Lecks vom All aus gesehen aus
Stockholm (AFP) | An den Nord Stream-Gaspipelines zwischen Russland und
Deutschland ist in der Ostsee in der schwedischen Wirtschaftszone ein
viertes [1][Leck] entdeckt worden. „Es gibt zwei Lecks auf schwedischem
Gebiet und zwei auf dänischem“, erklärte ein Verantwortlicher der
schwedischen Küstenwache. Die beiden Lecks in der schwedischen
Wirtschaftszone lägen „nahe beieinander“.
Bisher waren ein Leck in der schwedischen und eines in der dänischen
Wirtschaftszone festgestellt worden, aus denen seit Montag Gas austritt und
für heftige Blasenbildung im Meer sorgt.
Die schwedische Küstenwache machte zunächst keine genauen Angaben zur Lage
des neu festgestellten Lecks und dazu, weshalb es erst jetzt entdeckt
wurde. Beide Schadstellen in der schwedischen Wirtschaftszone befänden sich
aber „im selben Sektor“.
Schwedische Medien berichteten, dass sich das neu festgestellte Leck an der
Pipeline Nord Stream 2 befinde. Die Küstenwache bestätigte diese
Information jedoch zunächst nicht. Das andere Leck betraf Nord Stream 1.
## „Nächste Eskalationsstufe“
Die insgesamt drei zuvor festgestellten Lecks befinden sich nahe der
dänischen Insel Bornholm in den dänischen und schwedischen
Wirtschaftszonen. Die Leitungen von Nord Stream 1 und 2 sind derzeit zwar
nicht in Betrieb, aber mit Gas gefüllt.
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte als Ursache der
Lecks am Dienstagabend „vorsätzliche Handlungen“ genannt, keinen Unfall.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sprach davon, dass es sich
„wahrscheinlich um die nächste Eskalationsstufe“ im Ukraine-Konflikt
handele.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, es sei „dumm und absurd“ zu vermuten,
dass Russland hinter den Lecks stecke. Die Lecks seien für Moskau „ziemlich
problematisch“, sagte er. Auf Anforderung Moskaus wird sich am Freitag der
UN-Sicherheitsrat mit Nord Stream befassen, wie das schwedische
Außenministerium mitteilte.
Nach Bekanntwerden der Lecks kündigte die Betreiberfirma Nord Stream eine
Untersuchung an, um die Schäden festzustellen und die Ursachen des Vorfalls
zu klären. Aus Dänemark hieß es, dass bereits mehr als die Hälfte des Gases
in den Pipelines ausgetreten sei. „Wir erwarten, dass der Rest bis Sonntag
entweicht“, sagte der Leiter der dänischen Energieagentur, Kristoffer
Bottzauw, bei einer Pressekonferenz.
29 Sep 2022
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