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# taz.de -- Klimastreik in Berlin: Der Druck bleibt hoch
> Deutlich mehr Menschen als erwartet gehen in Berlin für Klimaschutz auf
> die Straße. Und es sind nicht mehr nur Schüler*innen – ein gutes
> Zeichen.
Bild: Die Friedrichstraße war brechend voll: Klimastreik von Friday for Future…
Im Vorfeld war [1][viel spekuliert worden]: Schafft es die Bewegung Fridays
for Future noch einmal, mit ihrem Klimastreik ein starkes politisches
Signal für die Energiewende zu setzen? Werden genügend Menschen zu [2][den
weltweiten Demonstrationen] kommen, mitten in den sich überlappenden
schweren Krisen, nach den für Protesten schwierigen Jahren der
Coronapandemie?
Zumindest für Berlin lässt sich sagen: Ja. [3][Mehrere zehntausend
Menschen] sind am Freitag für Klimaschutz und -gerechtigkeit, für eine
nachhaltige Energie- und Verkehrspolitik und gegen die unerträgliche
Blockadehaltung der FDP in der Ampelkoalition auf die Straße gegangen.
Selbst in Zeiten der Angst vor den ökonomischen Auswirkungen der drastisch
steigenden Energiepreise existiert bei vielen ein klimapolitisches
Gewissen. Das ist eine gute Nachricht.
Denn man kann ja davon ausgehen, dass die Streikenden wissen: Klimaschutz,
wie er aktuell nötig wäre, um die Erderwärmung auch nur auf zwei Grad zu
begrenzen, und wie ihn etwa [4][ein Volksbegehren in Berlin fordert], wird
teuer, richtig teuer. Und er wird zahlreiche Einschränkungen mit sich
bringen und den Alltag gründlich verändern.
Wer hier einwendet, das könne den protestierenden Schüler*innen egal
sein, da sie im ihrem Alter die Kosten noch nicht tragen müssten, greift zu
kurz. Die Auswirkungen würden auch sie spüren, und am Freitag waren längst
nicht mehr nur Kinder und einige ihrer Eltern demonstrieren. Die
Altersspanne war sehr, sehr breit, und Menschen um die 40 ohne Kinder
stellten einen guten Teil des Protests. Der Klimastreik war nicht mehr
überwiegend ein Schulstreik. Auch das ist eine gute Nachricht.
## Rückenwind für radikale Einschnitte
Der erfolgreiche Protest am Freitag wird all jenen Rückenwind geben, die
dafür plädieren, die aktuelle Energiekrise [5][für einen raschen und
grundsätzlichen Wandel der Energieerzeugung] zu nutzen, nun da Gas nur noch
auf teuren Umwegen verfügbar und Kohle keine Alternative mehr ist. Sie
könnte auch dem Klimavolksbegehren in Berlin den dringend nötigen Schub
geben, um die erforderlichen 170.000 Unterschriften für einen
Volksentscheid zusammenzubekommen.
Gelingt das, führt der Druck von der Straße direkt zu einer
Auseinandersetzung in Politik und Gesellschaft. Mehr kann man sich von
einem Protest nicht wünschen.
23 Sep 2022
## LINKS
[1] /Globaler-Klimastreik/!5879829
[2] /Globaler-Klimastreik/!5881381
[3] /Fridays-for-Future-in-Berlin/!5883454
[4] /Streitgespraech-ueber-Klimapolitik/!5865260
[5] /Greenpeace-Aktivist-ueber-Klimapolitik/!5879306
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Schulstreik
Schwerpunkt Fridays For Future
Klimaneutralität
Schwerpunkt Klimaproteste
Grüne Berlin
Schwerpunkt Fridays For Future
Schwerpunkt Fridays For Future
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