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# taz.de -- Grüne Kanzlerkandidatur: Zurück in die Zukunft
> Die Grünen wollen künftig über die Kanzlerkandidatur per Urwahl
> entscheiden. Für eine Partei, die noch immer für Basisdemokratie stehen
> will, ist das eine gute Idee.
Bild: Sollen nicht wieder unter sich auskungeln, wer für das Kanzleramt kandid…
Die Grünen wollen ihre Kanzlerkandidatin oder ihren Kanzlerkandidaten
künftig per Urwahl bestimmen, wenn es mehrere aussichtsreiche Kandidaturen
gibt. Das ist eine der Lehren, die die Partei aus dem Bundestagswahlkampf
2017 gezogen hat. Und es ist eine gute Idee.
Zwar dürften andere Maßnahmen ebenso wichtig sein: eine breitere und
professionellere Aufstellung der Parteizentrale etwa, die den Wahlkampf
managt und auf Krisen angemessen zu reagieren weiß – und nicht, wie zuletzt
im Fall von [1][Annalena Baerbocks Lebenslauf] oder ihrem vergeigten Buch
durch schlechtes Krisenmanagement, alles noch schlimmer macht.
Auch ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts der Entscheidung wichtig, damit
die Kampagne auf die entsprechende Person ausgerichtet werden kann – beim
letzten Mal kam sie zu spät. Und die Grünen können es sich nicht noch
einmal leisten, ihre zwei Alphatiere selbst auskungeln zu lassen, wer denn
nun die Kandidatur übernimmt.
Am Ende einfach nur abzunicken, war schon [2][beim letzten Mal] für eine
Partei, die noch immer für Basisdemokratie stehen will, eine Zumutung. Und
die Lage hat sich verschärft: Durch die Ampel-Koalition, vor allem aber
durch den Krieg in der Ukraine, durch Energiekrise und Inflation häufen
sich Entscheidungen, die Teile der Basis bestenfalls zähneknirschend
mittragen können. Der Reservebetrieb für Isar II und Neckarwestheim ist nur
eine davon.
[3][Eine Urwahl stärkt die Basis], bindet ein und motiviert, was für einen
erfolgreichen Wahlkampf Voraussetzung ist. Ob die Basis aber die beste
Entscheidung fällt, also die aussichtsreichste Kandidat:in und die
bestmögliche potentielle Kanzler:in kürt? Das ist offen und war in der
Vergangenheit in Sachen Spitzenkandidatur sicher nicht immer der Fall. Doch
die Partei hat sich weiterentwickelt, die Flügel-Arithmetik hat deutlich an
Bedeutung verloren.
Und zahlreiche Stimmen meinen ja auch, dass zuletzt die Entscheidung für
Baerbock falsch war. Etwas heikel könnte zwar werden, dass mit Baerbock und
Robert Habeck – auf die beiden läuft es wohl erneut hinaus – zwei
Regierungsmitglieder in einen parteiinternen Wahlkampf treten müssten,
zumal in einer extrem schwierigen Zeit. Möglicherweise erledigt sich die
Frage jedoch von selbst. Die nächste Bundestagswahl ist erst 2025. Bis
dahin kann man noch viele Fehler machen.
13 Sep 2022
## LINKS
[1] /Lebenslauf-von-Annalena-Baerbock/!5773040
[2] /Baerbock-wird-Kanzlerkandidatin/!5762149
[3] /Personalentscheidung-bei-den-Gruenen/!5881319
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Grüne
Annalena Baerbock
Robert Habeck
Kanzlerkandidatur
GNS
Bündnis 90/Die Grünen
Annalena Baerbock
Energiekrise
Robert Habeck
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