Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Anschlag auf Argentiniens Vizepräsidentin: „Ein Attentat gegen d…
> Cristina Kirchner entgeht knapp einem Angriff. Für die Ex-Präsidentin und
> jetzige Vize fordert die Staatsanwaltschaft wegen Korruption 12 Jahre
> Haft.
Bild: Eine Anhängerin Cristina Kirchners nahe des Hauses der Vizepräsidentin
Buenos Aires taz | Argentiniens Vizepräsidentin und ehemalige Präsidentin
Cristina Kirchner ist nur knapp einem Attentat entgangen. Der Vorfall
ereignete sich am Donnerstagabend im Stadtteil Recoleta von Buenos Aires,
während Kirchner zu ihrer Wohnung zurückkehrte und von einer Menschenmenge
begrüßt wurde.
Auf [1][Filmaufnahmen] ist zu sehen, wie plötzlich eine Hand mit einer
Pistole nur wenige Zentimeter vor dem Kopf von Cristina Kirchner auftaucht
und wie sich die Vizepräsidentin mit einer Hand ihren Kopf schützend
wegduckt. Die 69-Jährige Politikerin blieb unverletzt.
„Cristina Kirchner lebt, weil die Waffe mit fünf Kugeln aus irgendeinem
Grund nicht geschossen hat, obwohl der Abzug gezogen wurde“, sagte
Präsident Alberto Fernández [2][in einer landesweiten Fernsehrede]. Er
sprach von der schwerwiegendsten Tat seit der Rückkehr zur Demokratie 1983.
„Es ist ein Attentat gegen die Vizepräsidentin und gegen den Frieden“, so
Fernández.
Das demokratische Zusammenleben sei durch den Diskurs des Hasses aus den
verschiedenen politischen Lagern, der Justiz und der Medien gebrochen. Den
Freitag erklärte er zu einem nationalen Feiertag, „damit das argentinische
Volk in Ruhe demonstrieren kann.“
## Die politische Stimmung ist extrem angespannt
Bei dem mutmaßlichen Schützen soll es sich um einen Brasilianer handeln,
der seit Jahren in Argentinien lebt. Über seine möglichen Motive war
zunächst nichts bekannt. Der 35-Jährige war von Kirchner-Anhängern
unmittelbar nach der Attacke überwältigt und der Polizei übergeben worden.
Buenos Aires' Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta verurteilte ebenfalls
das Attentat. „Meine volle Solidarität mit Cristina Kirchner und meine
schärfste Zurückweisung und Verurteilung dessen, was heute Abend passiert
ist. Die Justiz muss schnell handeln, um den Sachverhalt aufzuklären“,
[3][twitterter Rodríguez Larreta].
Kritisch äußerte sich dagegen Patricia Bullrich, Vorsitzende der
konservativen Partei PRO des Ex-Präsidenten Maurico Macri. „Der Präsident
spielt mit dem Feuer: Anstatt einen schweren Vorfall ernsthaft zu
untersuchen, klagt er die Opposition und die Presse an und verfügt einen
für Freitag arbeitsfreien Tag, um die Anhängerschaft zu mobilisieren“
[4][so Bullrich.]
Die politische Stimmung in der Hauptstadt ist extrem angespannt, seit die
Staatsanwaltschaft am 22. August in einem Korruptionsprozess zwölf Jahre
Haft und eine lebenslange [5][Sperre für öffentliche Ämter gegen Kirchner]
gefordert hatte. Vor dem Wohnhaus von Cristina Kirchner im Stadtteil
Recoleta kommt es täglich zu Sympathiekundgebungen, Mahnwachen und
nächtlichem Campieren durch ihre Anhängerschaft.
Vergangenes Wochenende war es zu heftigen Ausschreitungen zwischen
Sympathisant*innen und der Polizei gekommen, als die Stadtregierung
nach Beschwerden der Nachbarn Straßengitter errichten ließ, um den Bereich
abzusperren. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Schließlich
waren die Gitter abgebaut worden.
2 Sep 2022
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=BjGk7ArfRZE
[2] https://www.youtube.com/watch?v=Yyp-hNQgks4
[3] https://twitter.com/horaciorlarreta/status/1565516753899122688?cxt=HHwWgMCj…
[4] https://twitter.com/PatoBullrich/status/1565542924078678016?cxt=HHwWgICw5dW…
[5] /Korruptionsprozess-in-Argentinien/!5876024
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
Cristina Kirchner
Argentinien
Anschlag
Buenos Aires
Argentinien
Argentinien
Argentinien
Argentinien
Cristina Kirchner
Argentinien
Argentinien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Justiz in Argentinien: Niederlage für Cristina Kirchner
Ein Berufungsgericht in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires bestätigt die
Haftstrafe gegen die frühere Präsidentin Cristina Kirchner wegen
Korruption.
Korruption und Justiz in Argentinien: 1.600 Seiten gegen Kirchner
Ausführlich begründet ein Gericht die Verurteilung von Argentiniens
Vizepräsidentin zu sechs Jahren Haft. Die Regierung hält das für rein
politisch.
Korruptionsprozess in Argentinien: Sechs Jahre Haft für Kirchner
Ein Gericht in Buenos Aires verurteilt Vizepräsidentin Cristina Kirchner
wegen Korruption und Amtsmissbrauch. Ins Gefängnis muss sie allerdings
nicht.
Attentat auf Cristina Kirchner: „Der Hass bleibt draußen“
In Argentiniens gehen regierungsnahe Menschen für Cristina Kirchner auf die
Straße. Oppositionelle sind kaum unter den Demonstrierenden zu finden.
Korruptionsprozess in Argentinien: Druck auf Cristina Kirchner steigt
Argentiniens Vize soll ihr Amt unter anderem für eine von ihr geführte
kriminelle Vereinigung missbraucht haben. Deren Anhängerschaft ist
alarmiert.
Argentinien in der Wirtschaftskrise: Super-Sergio soll es richten
Das kriselnde Argentinien bekommt nach nur drei Wochen schon wieder einen
neuen Wirtschaftsminister. Diesmal mit erweitertem Aufgabenbereich.
Regierungskrise in Buenos Aires: Eine Neue für Argentinien
Das von Inflation gebeutelte Land bekommt eine Wirtschaftsministerin, die
Vizepräsidentin Kirchner nahe steht. Die und Präsident Fernández sind
zerstritten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.