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# taz.de -- Ampel-Koalition ringt um Entlastungen: Wo bleibt die Bazooka?
> Es rollt eine heftige Krise auf uns zu – möglicherweise heftiger als
> 2008. Es fehlt von der Regierung ein Zeichen, dass sie das verstanden
> hat.
Bild: Je geringer das Einkommen ist, desto dramatischer sind die Auswirkung der…
Die Löhne sind 2022 real wegen der Inflation um 3,6 Prozent gesunken. Die
richtig heftigen Preiserhöhungen für Gas und Strom kommen aber erst noch.
[1][Die Lage kann für viele in Deutschland im Winter ernst werden]. Tut die
Ampel genug?
Ja, der Staat kann nicht alle Härten, die diese Krise mit sich bringt,
kompensieren. Doch dieser Satz verstellt den Blick auf das, was droht. In
den nächsten Monaten rollt eine Krise auf uns zu, die heftiger werden kann
als die Finanzkrise 2008. Nicht für Gutverdiener, aber für die untere
Hälfte der Gesellschaft.
Eine mit Gas heizende vierköpfige Familie, das hat ein Institut
ausgerechnet, [2][wird jeden Monat 264 Euro mehr für Gas] ausgeben müssen.
Und da sind die Effekte der Entlastungspakete der Ampel schon mit
eingerechnet. Je geringer das Einkommen ist, desto dramatischer sind die
Auswirkung der steigenden Energiepreise.
Die SPD will jetzt ein bisschen Geld für RentnerInnen und Studis,
vielleicht einen Gas- und Strompreisdeckel. Wenn es schlecht läuft, wird es
einen zähen Kampf in der Ampel um das Kleingedruckte geben. Wenn es besser
läuft, kommt eine rasche Einigung. Aber beides wäre zu wenig. Die
Ampelkoalition hat noch nicht begriffen, was fehlt: ein Zeichen, das
deutlich macht, dass man verstanden hat. So wie die Bazooka-Metapher, mit
der Scholz als Finanzminister klarmachte, dass man viel tun wird, um die
Belastungen wegen Corona aufzufangen.
Zwei Maßnahmen drängen sich jetzt auf: [3][eine Übergewinnsteuer], gegen
die sich die FDP sperrt. Dabei hat eine Übergewinnsteuer nichts mit
Umverteilung zu tun. Sie ist ein Mittel, um eine Marktverzerrung zu
korrigieren. Zudem wäre sie, anders als höhere Steuern, ja zeitlich
begrenzt. Und sie trifft nur gezielt einzelne Unternehmen und noch nicht
mal wie eine einmalige Vermögensabgabe die Superreichen.
Zudem spricht viel für ein Energiegeld von 100 Euro pro Kopf im Monat für
alle mittleren und geringen Einkommen. Das wäre unbürokratisch machbar und
ein Zeichen, das alle verstehen. Und es hilft allen, die kaum Rücklagen
haben.
29 Aug 2022
## LINKS
[1] /Realloehne-sinken-drastisch/!5874898
[2] https://idw-online.de/de/news800267
[3] /Uebergewinnsteuer-und-die-FDP/!5857753
## AUTOREN
Stefan Reinecke
## TAGS
Energiekrise
Ampel-Koalition
Robert Habeck
Energieunternehmen
Energie
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