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# taz.de -- Chinas Manöver vor Taiwan: Es wird scharf geschossen
> Peking startet mehrtägige Militärübungen in sechs Gebieten vor der Küste
> Taiwans. Es reagiert damit auf den Taiwan-Besuch der
> US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi.
Bild: In Hongkong wird der Beginn der chinesischen Militärmanöver vor der Kü…
Peking afp | China hat seine angekündigten Militärmanöver nahe Taiwan
begonnen. Sechs Gebiete rund um die Insel seien für die „Kampfübung“
ausgewählt worden, „relevante Schiffe und Flugzeuge“ sollten die davon
betroffenen Gewässer und den entsprechenden Flugraum meiden, vermeldete der
staatliche Fernsehsender CCTV am Donnerstag. Die Manöver in den Gewässern
um Taiwan sollen demnach bis Sonntagmittag laufen.
Staatlichen Medien zufolge wird bei den um 12 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ)
[1][begonnenen Manövern] „scharf geschossen“. Die Militärübungen sollen …
zu 20 Kilometer vor der Küste Taiwans stattfinden. Die staatliche
chinesische Zeitung Global Times schrieb unter Berufung auf
Militäranalysten, die Manöver seien „beispiellos“. Erstmals würden Raket…
über Taiwan fliegen.
China reagiert mit den Manövern auf [2][einen Taiwan-Besuch der
US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi] am Dienstag und Mittwoch. Die
Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses war die ranghöchste US-Vertreterin
seit 25 Jahren, die Taiwan einen Besuch abstattete. Pelosi hatte erklärt,
ihre Anwesenheit mache „unmissverständlich klar“, dass die USA einen
demokratischen Verbündeten wie Taiwan nicht alleine ließen.
Die Regierung in Peking, die Taiwan als Teil des chinesischen Territoriums
ansieht, hatte erbost auf den Besuch reagiert und massive Militärmanöver
angekündigt.
## Strenge Gegenmaßnahmen
Der Nachrichtenagentur AFP gegenüber hieß es aus chinesischen
Militärkreisen, die Manöver würden als „Vorbereitungen auf einen
tatsächlichen Kampf“ geführt. Sollten taiwanesische Kräfte „vorsätzlich…
Kontakt mit dem chinesischen Militär kommen“ und „versehentlich eine Waffe
abfeuern“, würden Pekings Streitkräfte „strenge Gegenmaßnahmen ergreifen…
die taiwanesische Seite würde in diesem Fall „alle Konsequenzen tragen“.
Taiwans Verteidigungsministerium erklärte umgehend, die Lage genau zu
beobachten. Die Streitkräfte des Inselstaates würden gemäß dem Prinzip
handeln, sich „auf einen Krieg vorzubereiten, ohne einen Krieg zu wollen“.
Es werde auch keine „Eskalation des Konflikts“ gesucht. Taiwan bezeichnete
die Manöver als „irrationalen Schritt“ – mit dem Ziel, „die internatio…
Ordnung in Frage zu stellen“.
Taiwans See- und Hafenbehörde hatte bereits am Mittwoch Schiffe davor
gewarnt, in die Gebiete einzufahren, in denen die Manöver Chinas
stattfinden. Taipeh zufolge unterbrechen die Militärübungen Pekings 18
internationale Handelsrouten, die durch seinen Flugraum führen.
Die Außenminister des südostasiatischen Staatenbündnisses Asean hatten am
Donnerstag vor Beginn der Militärmanöver gewarnt, die derzeitige Situation
könne zu „Fehlkalkulation, ernsthafter Konfrontation, offenen Konflikten
und unvorhersehbaren Konsequenzen zwischen Großmächten führen“. Es müsse
jetzt auf jede „provozierende Aktion“ verzichtet werden, erklärten die
Minister bei einem Asean-Treffen in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom
Penh.
## Kritik an China
Bereits am Mittwoch hatten die G7-Staaten Chinas Reaktion auf Pelosis
Besuch kritisiert. „Es gibt keine Rechtfertigung dafür, einen Besuch als
Vorwand für aggressive Militäraktionen in der Taiwanstraße zu nutzen“,
erklärten die G7-Außenminister. „Wir sind besorgt über die jüngsten und
angekündigten Drohgebärden der Volksrepublik China, (…) die eine unnötige
Eskalation riskieren.“
Seit der Abspaltung Taiwans von China will Peking die Insel mit dem
Festland wieder vereinigen – notfalls mit militärischer Gewalt. Der
Konflikt zwischen Peking und Taipeh hatte sich zuletzt unter dem
chinesischen Präsidenten Xi Jinping verschärft. Der russische Angriffskrieg
gegen die Ukraine hat zudem Befürchtungen wachsen lassen, Peking könnte im
Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen.
4 Aug 2022
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