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# taz.de -- Vorwahlniederlage von Liz Cheney: Für die Demokratie verloren
> US-Politikerin Liz Cheney, einst Trump-Anhängerin, ist politisch
> kaltgestellt worden. Die Vorwahlen zeigen den Verfall der
> Republikanischen Partei.
Bild: Eine Anhängerin der siegreichen Kandidatin Harriet Hageman in Wyoming
Wäre die US-Politik noch geprägt von leidlich zivilisiertem Streit zwischen
politischen Ansichten, Ideologien, Interessen, Haltungen und Argumenten –
Linke und Liberale würden die konservative Abgeordnete Liz Cheney aus
Wyoming aus vollem Herzen als politische Gegnerin angehen. In keinem
einzigen Punkt ihrer Agenda gibt es Überschneidungspunkte mit einer
modernen, aufgeklärten und vernunftbasierten Politik, egal ob es nun um
Frauenrechte, Sozialpolitik, Waffengesetze oder Klimaschutz geht.
In all diesen Fragen bewegt sich die Tochter des ehemaligen Vizepräsidenten
Dick Cheney, einem der Architekten des völkerrechtswidrigen Irakkriegs,
mitten [1][im rechten Mainstream der Republikanischen Partei].
So hatte sie auch kein Problem damit, Donald Trumps Politik vier Jahre lang
engagiert zu unterstützen. Wie so viele andere Republikaner*innen, die ganz
genau wussten, was da für ein Präsident regierte, nahm sie seine Tausenden
von Lügen genauso hin wie die fortschreitende Vergiftung des politischen
Diskurses. Nur die letzte große Lüge über den angeblichen Wahlbetrug machte
Cheney nicht mit – vielleicht in der Annahme, dass das auch den meisten
anderen zu weit gehen würde.
Ein Irrtum. In der Partei, deren Übernahme durch den Trumpismus auch sie
schweigend ermöglicht hat, reichte das, um ihre politische Karriere zu
beenden. Bei der [2][Vorwahl am Dienstag unterlag sie krachend der
Trump-Kandidatin Harriet Hageman] und wird im Januar aus dem Kongress
ausscheiden.
Für die einen ist sie damit eine Märtyrerin für Demokratie und Rechtsstaat.
Die Häme, die Trump-Unterstützer*innen jetzt kübelweise über Cheney
ausschütten, bestätigt sie in der Verklärung Cheneys als Heldin.
Dabei ist die Botschaft dieser Niederlage erst einmal genau die von Trump
gewünschte: Wer sich gegen mich stellt, wird zerquetscht. Und noch immer
sucht man vergeblich nach Anzeichen dafür, dass sich daran irgendetwas
ändern könnte. Die Republikanische Partei gibt es nicht mehr – es ist eine
Partei aus der Parallelwelt, dem Führerkult ergeben, für die Demokratie
verloren.
17 Aug 2022
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## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Republikaner
Donald Trump
USA
Schwerpunkt 9/11
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