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# taz.de -- Türkischer Angriff auf Kurden: Grüne Jugend fordert klare Worte
> Vor der Türkeireise von Annalena Baerbock gibt es aus der eigenen Partei
> Druck auf die Außenministerin.
Bild: Zum Schicksal der Kurden in Nordsyrien und Nordirak hat Annalena Baerbock…
Heikle Reise für Annalena Baerbock (Grüne): Am Donnerstag fliegt die
Bundesaußenministerin nach Athen, von dort am Freitag weiter in die Türkei.
Die Reise stehe vor „dem Hintergrund des brutalen russischen Angriffskriegs
in der Ukraine“, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch. Die
Situation erfordere es, „dass wir in der Nato eng beisammen stehen“.
Im Moment ist es mit der Einigkeit nicht weit her: International hatte die
türkische Regierung in den letzten Monaten zunächst versucht, ihren
Einfluss durch die Androhung eines Vetos gegen den Nato-Beitritt Schwedens
und Finnlands auszubauen. Erst am Dienstag kündigte sie dann an, wieder ein
Gasbohrschiff ins Mittelmeer zu schicken. Vor zwei Jahren hatten
entsprechende Gaserkundungen in umstrittenen Gewässern zu einem Streit mit
Griechenland geführt. Auf Konfrontationskurs ist die türkische Regierung
weiterhin auch in Richtung Südosten: Seit Monaten spricht Präsident Erdoğan
von einem Einmarsch in die autonomen kurdischen Gebiete in Nordsyrien.
Schon jetzt beschießt das türkische Militär die Region immer wieder.
Einzelne Angriffe gab es zuletzt auch wieder auf [1][kurdische Gebiete im
Nordirak], bei denen Zivilist*innen getötet wurden.
Auf Annalena Baerbock gibt es nun Druck aus der eigenen Partei, vor allem
die Aggressionen gegen die syrischen Kurden klar zu verurteilen. „Erdoğan
hat schon viel zu lange machen können, was er will. Damit muss Schluss
sein“, sagte Sarah-Lee Heinrich, Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, am
Mittwoch der taz. „Die Ampel sollte nicht die fatalen Fehler der
Außenpolitik der Vorgängerregierungen wiederholen. Wenn die Türkei keine
Konsequenzen zu befürchten hat, weil sie Teil der Nato ist, wird sie ihre
Eskalationen auf die Spitze treiben.“ Deshalb sei es wichtig, dass die
Bundesregierung und ihre Partner die türkischen Angriffe „öffentlich und
auf allen Ebenen“ als völkerrechtswidrig verurteilen. „Dafür muss sich die
Regierung einsetzen. Die Menschen in Rojava brauchen unsere Solidarität“,
sagte Heinrich.
In der [2][autonomen Region Rojava] würden jetzt Menschen angegriffen, die
„Seite an Seite mit dem Westen gegen den IS gekämpft haben und zu Recht als
Heldinnen und Helden gefeiert wurden“. Heute würden sie von den westlichen
Regierungen im Stich gelassen. „Das hat nichts mit wertegeleiteter
Außenpolitik zu tun“, sagte Heinrich.
27 Jul 2022
## LINKS
[1] /Raketenangriff-im-Nordirak/!5865906
[2] /Konflikt-zwischen-Kurden-und-Tuerkei/!5869494
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
Autonome Kurdenregion
Kurden
Recep Tayyip Erdoğan
Annalena Baerbock
Grüne Jugend
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Annalena Baerbock
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Morddrohungen
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Türkei
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