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# taz.de -- Orbáns Rede in Rumänien: Unerträgliches Salbadern
> Die rassistische Haltung des ungarischen Premierministers ist kaum
> aushaltbar. Wie weit kann Orbán noch gehen, bis es der EU zu bunt wird?
Bild: Schert sich einen Dreck um die Haltung der EU – Ungarns Regierungschef …
[1][Viktor Orbán] hat mal wieder geredet. Und – mal wieder – schlimme
Sachen gesagt. So weit nichts Neues – und anscheinend kein großer Aufreger
mehr unter abgeklärten Leuten. Alles okay, also? Natürlich, wir haben uns
daran gewöhnt, dass Orbán existiert und mit ihm sein Weltbild, in dem die
Gleichstellung aller Menschen das größte Übel zu sein scheint.
Orbán ist weder der Erste noch der Einzige, der sein Leben dem Verhindern
menschlichen Fortschritts widmet. In jeder Gesellschaft gibt es die, die
ein solches Weltbild stolz vor sich her tragen, als wäre es nicht etwas,
wofür man sich schämen sollte. Aber es kommt eben auch darauf an, wie viel
Macht und Einfluss diese Menschen haben, wie sehr sie die Geschicke eines
ganzen Landes prägen.
Natürlich, die EU kann ihren Mitgliedsstaaten nicht vorschreiben, wer dort
demokratisch gewählt wird. Natürlich muss sie, müssen wir alle,
unterschiedliche Haltungen zu politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Fragen aushalten. Aber wie in Deutschland, wo das
Argument, die AfD sei doch demokratisch gewählt, auch nur so lange valide
bleibt, bis sich herausstellt, dass die Partei demokratische Grundsätze
angreifen will: Es geht um Nuancen.
Um graduelle Unterschiede. Wie weit kann Orbán gehen, bevor jemand sagt:
Jetzt ist’s genug? Er äußert sich stolz klar rassistisch und argumentiert,
wie 2011 der [2][Rechtsterrorist Breivik] in Norwegen, der Westen gehe an
einer angeblichen Vermischung mit angeblichen anderen „Rassen“ zugrunde.
Was will Orbán überhaupt in der EU, wenn dort angeblich alle Länder außer
Polen und Ungarn dem Untergang geweiht sind?
Sein unerträgliches Salbadern ist mehr als das, was Demokratien, die
zumindest offiziell bemüht sind, alle Menschen als gleichwertig anzusehen
und auch so zu behandeln, ertragen müssen. Und das ist ja nur die eine
Äußerung. Vom unverhohlen vorgetragenen ungarischen Egoismus in Sachen
[3][Ukrainekrieg] und Gaslieferungen haben wir da noch gar nicht
angefangen.
24 Jul 2022
## LINKS
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[3] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
## AUTOREN
Anne Diekhoff
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Ungarn
Viktor Orbán
Rechtsstaatlichkeit
Viktor Orbán
Schwerpunkt Korruption
Embargo
Ungarn
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