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# taz.de -- Erwerbslosenverband über hohe Preise: „Die Wut der Menschen ist …
> Gegen die existenzbedrohenden Preissteigerungen ruft ein Bremer Bündnis
> am Samstag zur Demo auf. Sie soll der Anstoß zu einer Bewegung sein.
Bild: Für viele immer weniger bezahlbar: Gemüse
taz: Herr Helfst, die Preise steigen und steigen. Wie macht sich das in
Ihrer Arbeit im Bremer Erwerbslosenverband bemerkbar?
Tobias Helfst: Das Thema ist zurzeit sehr präsent. Ich arbeite seit zwölf
Jahren beim Bremer Erwerbslosenverband und ich habe noch nie erlebt, dass
ein Thema so wichtig war. Die Preissteigerungen bedrohen viele Menschen
existenziell. Ich muss dazu sagen, dass wir nicht nur erwerbslose Menschen
beraten, sondern hauptsächlich Menschen, [1][die in prekären
Arbeitsverhältnissen stecken].
Was sind die [2][Aufgaben des Bremer Erwerbslosenverbandes]?
Wir beraten Menschen [3][bezüglich ihrer Arbeit, der Miete und dem Umgang
mit Ämtern]. Zu uns kommen jährlich etwa 4.000 bis 5.000 Menschen. Auch
durch die Gespräche mit den Menschen haben wir gemerkt, dass das Thema
Preissteigerung zurzeit sehr wichtig ist und dass wir dagegen protestieren
wollen. Die Wut der Menschen ist groß.
Was sind die Forderungen des Bündnisses gegen Preiserhöhung?
Unsere Hauptforderung ist, dass die Preise gesenkt werden. Wir glauben,
dass dies eine vereinende Position ist, aus der eine Bewegung entstehen
kann. Die Demonstration soll ein erster Schritt sein, damit wir dann
gemeinsam etwas entwickeln können. Politische Forderungen müssten dann aus
der Bewegung selber kommen, wenn sie zustande kommt.
Mit wie vielen Teilnehmenden rechnen Sie bei der Demonstration?
Wir haben die Kundgebung vor einigen Wochen für 50 Personen angemeldet. Das
Bremer Ordnungsamt und wir gehen aber mittlerweile davon aus, dass die Zahl
wesentlich höher sein wird. Genau kann ich das nicht einschätzen, aber wir
freuen uns auf die Demonstration.
Sind weitere Aktionen geplant?
Wir veranstalten in verschiedenen Stadtteilen Bremens Versammlungen. Unsere
Hoffnung ist, diese zusammenzuführen, damit eine Bewegung entsteht.
Das Thema Preissteigerung betrifft nicht nur die Bremer Bevölkerung. Gibt
es eine deutschlandweite Vernetzung?
Uns ist bundesweit keine andere Initiative dieser Art bekannt. Wir bekommen
sehr viel Rückmeldung aus anderen Städten, aber ob es zukünftig weitere
Vernetzung geben wird, ist noch nicht klar. Es ist uns aber wichtig, eine
linke Kritik auf die Straße zu bringen und das Thema nicht durch Rechte
vereinnahmen zu lassen.
15 Jul 2022
## LINKS
[1] /Interview-mit-Arbeitsrechtsanwalt/!5865998
[2] http://bev-bremen.org/
[3] /Rueckforderungen-des-Jobcenters/!5615649
## AUTOREN
Josephine von der Haar
## TAGS
Preisanstieg
Demonstration
Arbeitslosigkeit
Inflation
Bremen
Schwerpunkt Rassismus
Hartz IV
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