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# taz.de -- Klage gegen Greenpeace in Spanien: Massentierhalter gegen Aktivist
> Ein riesiger Rinderhaltungsbetrieb in Spanien verklagt einen
> Greenpeace-Sprecher. Das Unternehmen wirft ihm Verleumdung vor.
Bild: Klage gegen Greenpeace-Aktivist: Es geht um eine riesige Rinderfarm
Madrid taz | „Sie wollen mich zum Schweigen bringen“, erklärt der
Spezialist der spanischen Greenpeace-Sektion für Massentierhaltung, Luís
Ferreirim, angesichts einer Verleumdungsklage von Valle de Odieta S.C.L..
Das Unternehmen aus dem nordspanischen Navarra unterhält südlich von
Pamplona im Dorf Caparroso eine Farm mit über 5.000 Milchkühen und 2.000
Kälbern. Es ist der größte Milchviehbetrieb in der Europäischen Union.
Untersuchungen zeigen, dass das Grundwasser in der Gegend am Limit der
zulässigen Nitratbelastung ist. Mehrere Verfahren laufen derzeit gegen
Valle de Odieta.
Doch damit nicht genug. Eine Autostunde weiter südlich im kleinen Ort
[1][Noviercas] in der Provinz Soria soll eine weitere Makrofarm entstehen.
23.520 Milchkühe sollen zwei Kilometer außerhalb des Ortes in 120 Hektar
großen Stallungen gehalten und gemolken werden. 120 Hektar, das ist mehr
als die Hälfte des Berliner Tiergartens.
Die geplante Farm in Noviercas würde so viel Wasser verbrauchen wie eine
Stadt mit rund 16.000 Einwohnern. Zudem würde sie jährlich 574.200 Tonnen
CO2 ausstoßen, so viel wie 122.000 Autos. Geplant ist auch ein 70.000
Quadratmeter großes und acht Meter tiefes Jauchebecken. Die Menge an
Exkrementen würde sich auf 368.000 Tonnen pro Jahr belaufen, fast so viel,
wie in Spaniens größten Städten Madrid und Barcelona zusammen anfällt. All
diese Zahlen hat Ferreirim berechnet.
Valle de Odieta sieht in den Aktivitäten von Ferreirim und Greenpeace
„Beleidigungen und Verleumdungen“. Er habe bei Twitter folgende falsche
Aussagen getätigt: „schlechter Umgang mit Tieren“, „Verabreichung von
Medikamenten ohne entsprechendes tierärztliches Rezept“, „Schädigung des
Grundwassers durch Gülle“, „Verletzung von Tieren“. Ferreirim weigerte s…
beim ersten Schlichtungstermin vor dem Amtsgericht in Madrid, seine
Aussagen zu widerrufen. „Ich weiß, dass ich das richtige tue, wenn ich die
Zerstörung des Planeten durch Massentierhaltung anklage. Und ich bin nicht
alleine“, sagt der Greenpeace-Sprecher. Mittlerweile haben mehr als 400.000
Menschen ein Manifest gegen die geplante Farm in Noviercas unterschrieben.
Valle de Odieta hat auch in Navarra 15 Personen verklagt. Sie hatten eine
Beschwerde wegen der Umweltfolgen der Rinderfarm in Caparroso vor dem
Regionalparlament eingereicht. Auch sie weigerten sich vor Gericht, dies zu
widerrufen. Valle de Odieta hat jetzt ein Jahr, um weitere gerichtliche
Schritte einzuleiten.
15 Jun 2022
## LINKS
[1] /Beef-um-Milchproduktion/!5825727
## AUTOREN
Reiner Wandler
## TAGS
Landwirtschaft
Spanien
Tierhaltung
Greenpeace
Spanien
Spanien
Tierquälerei
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