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# taz.de -- Verhandlungen nach Feuerpause: Waffenruhe im Jemen auf der Kippe
> Die vorläufige Waffenruhe endet. Am Verhandlungstisch geht es nur
> langsam voran, ein Streitpunkt ist die Belagerung der Stadt Taiz.
Bild: Noch immer ist die Huthi-Blockade von Taiz, unter der die Zivilbevölkeru…
Kairo taz | Die am 2. April vereinbarte zweimonatige Waffenruhe zwischen
den Kriegsparteien im Jemen – die Übergangsregierung mit Saudi-Arabien auf
der einen, die Huthi-Rebellen mit dem Iran auf der andern Seite – läuft in
den kommenden Tagen aus.
Außer der Unterbrechung aktiver Kriegshandlungen sollten auch
vertrauensbildende Maßnahmen Teil der Waffenruhe sein: Der von den Rebellen
kontrollierte Flughafen in der Hauptstadt Sanaa sollte wieder zweimal
wöchentlich angeflogen werden können. Im Gegenzug sollten die
Huthi-Rebellen die [1][Straßen zu der von ihnen seit sieben Jahren
belagerten Großstadt Taiz] öffnen.
Hans Grundberg, der UN-Sondergesandte für den Jemen, der zwischen den
Kriegsparteien vermittelt, hatte vor zwei Wochen noch eine positive Bilanz
gezogen: „Seit über sechs Wochen sind die zivilen Opfer merklich
zurückgegangen, die Kampfhandlungen wurden enorm reduziert. Angriffe vom
Jemen aus über seine Grenzen hinweg und [2][Luftangriffe im Jemen wurden
ganz eingestellt,] die Fronten überall im Land sind signifikant ruhiger
geworden“, berichtete er. Und es gäbe Berichte über einen besseren Zugang
humanitärer Hilfsgüter, vor allem an den Frontorten, die zuvor extrem
schwer zugänglich waren, fügte er hinzu.
Letzte Woche landeten außerdem die ersten beiden kommerziellen Flüge auf
dem von den Huthi-Rebellen kontrollieren Flughafen in der Hauptstadt Sanaa
– nur zwei von eigentlich 20 vereinbarten, wie die Huthis ihren
Kontrahenten vorwarfen.
Auch sonst läuft es bei den vertrauensbildenden Maßnahmen eher wenig nach
Plan: Im Moment verhandelt der UN-Gesandte mit allen Kriegsparteien in der
jordanischen Hauptstadt Amman darüber, den Waffenstillstand zu verlängern.
Die Gespräche waren letzten Freitag fast daran gescheitert, dass die
Huthi-Rebellen sich weiterhin weigern, die Hauptstraße nach Taiz zu öffnen.
Stattdessen boten sie lediglich die Öffnung einer einzigen engen Bergstraße
an. Saudi-Arabien und seine Verbündeten verließen daraufhin fast den
Verhandlungstisch.
Ein weiterer Grund, warum beide zögern, den Waffenstillstand öffentlich zu
verlängern ist wohl die Hoffnung, der jeweils anderen Seite mehr
Zugeständnisse abhandeln zu können. Der Chef der Huthis, Mahdi al-Mashaat,
gibt sich zögerlich: „Der Waffenstillstand war bisher nicht wirklich
ermutigend. Der einzige Grund, warum er gehalten hat, ist unsere Geduld und
unsere Zurückhaltung, die wir gezeigt haben.“ Und: „Wir sind nicht gegen
eine Verlängerung der Waffenruhe, aber wir werden sie nicht akzeptieren,
wenn gleichzeitig das Leiden unserer Menschen weitergeht.“
29 May 2022
## LINKS
[1] /Belagerung-im-Jemen-Krieg/!5855991
[2] https://twitter.com/YemenData/status/1529053845988511744?s=20&t=2hhjcW1…
## AUTOREN
Karim El-Gawhary
## TAGS
Jemen
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