# taz.de -- Thaifoodmarkt in Berlin: Abspülen oder Abräumen | |
> Die Thaiwiese im Berliner Preußenpark muss ab Pfingsten Mehrweggeschirr | |
> anbieten. Sonst droht die Räumung. | |
Bild: Die Händler auf der Thaiwiese könnten an Pfingsten ungebetenen Besuch b… | |
BERLIN taz | Am Pfingstwochenende könnte das Bezirksamt | |
Charlottenburg-Wilmersdorf [1][die HändlerInnen der Thaiwiese im | |
Wilmersdorfer Preußenpark] auffordern, den Markt zu räumen. So steht es in | |
einer Abmahnung von Ordnungsamtsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) an | |
den Thailändischen Verein Berlin, der den Markt betreibt. Grund ist, dass | |
die meisten HändlerInnen Einweggeschirr verwenden – was der Vertrag | |
zwischen dem Bezirk und dem Marktbetreiber allerdings ausschließt. Dadurch | |
entsteht viel Müll. | |
Parichat Pai, die Vorsitzende des Thailändischen Vereins, berichtet der | |
taz: „Tatsächlich verpflichtet uns der Bezirk per Vertrag, kein | |
Einweggeschirr zu verwenden, um Müll zu vermeiden.“ Außerdem sollen | |
diejenigen KundInnen einen Preisrabatt bekommen, die eigenes Geschirr | |
mitbringen. An sich begrüße der Verein das Vorhaben, allerdings würden | |
derzeit noch die Voraussetzungen fehlen, sagt die Vereinsvorsitzende der | |
taz: Charlottenburg-Wilmersdorf will im Preußenpark ein | |
Multifunktionsgebäude errichten, in dem Geschirr ausgeliehen und gespült | |
werden kann. Mit der Fertigstellung ist 2024 zu rechnen. Derzeit gibt es an | |
den Marktständen weder fließendes Wasser noch Strom, was aber Voraussetzung | |
zum Geschirrspülen ist. | |
## Keine Spülmöglichkeit | |
Mitte Mai habe das Bezirksamt bei einer Kontrolle die Nutzung von | |
Einweggeschirr dokumentiert und dem Betreiberverein eine Abmahnung erteilt, | |
sagt Pai. Das Papier liegt der taz vor. Falls bis Pfingsten der Verzicht | |
auf Einweggeschirr nicht erfolge, so steht es dort, werde der Bezirk „die | |
betroffenen Händler zur Räumung des Marktes“ auffordern. Stadtrat | |
Schruoffeneger bietet dem Verein an, einen Pavillon im Preußenpark mit | |
Wasseranschluss zum Geschirrspülen zu nutzen. Parichat Pai: „Allerdings hat | |
uns das Grünflächenamt mitgeteilt, dass dieser Pavillon kurzfristig nicht | |
zur Verfügung steht. Wir haben also Pfingsten noch keine Möglichkeit, | |
Geschirr zu spülen.“ | |
Schruoffeneger räumt ein, „dass es noch einige formale Vorbereitungen für | |
die Inbetriebnahme des Pavillons braucht“. Das hindere die HändlerInnen | |
aber nicht, andere Möglichkeiten der Verwendung von umweltfreundlichem | |
Geschirr zu nutzen. Beispielsweise könne auch essbares Geschirr eingesetzt | |
werden. „Eine Auflage übrigens, die wir bei fast allen Straßenfesten | |
mittlerweile erteilen und die in der Regel problemlos umgesetzt wird.“ | |
Zudem könnten ein Standrohr zur Wasserversorgung an einem Hydranten sowie | |
ein Geschirrspülmobil ausgeliehen werden. | |
Aber möglicherweise hat der Bezirk das nicht dem Thailändischen Verein | |
angeboten. Pai kennt das Angebot nicht, sagt sie. „Mit essbarem Geschirr | |
haben wir hingegen versucht zu arbeiten. Aber das ist für Suppen und viele | |
Salate nicht geeignet.“ Der Verein hat den Bezirk darum um eine | |
Fristverlängerung von drei Wochen für die Auflage gebeten, und sucht | |
parallel nach einem Anbieter für Leihgeschirr. | |
2 Jun 2022 | |
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[1] /Berliner-Marktleben/!5853778 | |
## AUTOREN | |
Marina Mai | |
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