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# taz.de -- Cybersicherheit zum Weltpassworttag: Hallo liebe passwortfreie Welt
> Ein Dauerbrenner unter den Passwörtern ist immer noch 123456.
> Tech-Giganten arbeiten an einer Lösung, die sicher ist und ohne
> Passwörter funktioniert.
Bild: Das klassische Passwort: Bald ein Relikt der Vergangenheit?
Jetzt mal Hand auf Herz, wie sieht es bei Ihnen mit der Sicherheit Ihres
Passworts aus? Ihr eigenes Geburtsdatum oder lieber 1234? Vergangenen
Donnerstag war Weltpassworttag, und da [1][Cybersicherheit] zwar immer
wichtiger wird, aber Nutzer:innen auch die einfachsten
Sicherheitsschritte ignorieren, scheint es beim Thema weiterhin
Nachholbedarf zu geben. Denn der Dauerbrenner unter den populärsten und
gleichzeitig schwächsten Passwörtern [2][ist immer noch 123456].
Es gibt bereits kleinere Helferlein: Passwortmanager-Apps können genutzt
werden, um Passwörter zu erzeugen, die dort auch direkt sicher gespeichert
werden können. Oder aber Sie nutzten die sicherere
Zwei-Faktor-Authentifizierung. Bei diesen wird zum eingegeben Passwort ein
zweiter Faktor berücksichtigt, beispielsweise ein per SMS gesendeter Code
an Ihr Handy. Gibt es alles, auch nicht erst seit gestern. Doch wir
Menschen sind Gewohnheitstiere und IT- und Datensicherheit nicht so richtig
sexy Themen.
Die drei US-Tech-Giganten [3][Apple], Google und Microsoft wollen uns eine
einfache Lösung liefern, indem sie Passwörter einfach abschaffen. Dafür
wollen die Unternehmen „plattformübergreifend zusammenarbeiten“, um die
„vollständige Umstellung auf eine passwortlose Welt“ zu verwirklichen,
[4][erklärte der Vizepräsident von Microsoft, Alex Simons, vergangenen
Donnerstag]. Die Technologie dahinter ist nicht neu, die FIDO-Allianz und
das Word Wide Web Consortium entwickelten sie seit Jahren. Das Kürzel FIDO
steht für Fast Identity Online. Dahinter stehen mehrere Hundert Firmen und
Organisationen – wie beispielsweise Visa, Huawei und Netflix –, die
gemeinsam Standards für die sichere passwortlose Anmeldung bei
Onlinediensten und Apps entwickeln.
## Ein Schlüssel für alle Dienste
FIDO setzt auf kryptografische Methoden, um die Log-in-Daten seiner
Nutzer:innen zu schützen. Die Grundlage dafür ist ein kryptografischer
Hauptschlüssel, auf dessen Basis für jeden Dienst, jede App und Website ein
eigener Schlüssel erzeugt wird. Der kann beispielsweise in einem sicheren
Speicherbereich eines Smartphones abgelegt werden. Für jede Anmeldung mit
FIDO wird ein zweiter, öffentlicher Schlüssel erzeugt. Nur wenn beide
Schlüssel zusammenpassen, ist ein Log-in möglich.
Kriminellen würden also gestohlene Daten von einer Webseite nichts mehr
nutzen, denn ihnen würden die privaten Schlüssel fehlen. Auch
Phishing-Versuche würden damit ins Leere laufen. Noch hapert es bei FIDO
bei der Benutzerfreundlichkeit, denn es müssen beispielsweise noch einzelne
Geräte registriert werden. Im kommenden Jahr wollen die drei Tech-Gigangen
den Service in ihrer Software integrieren. Und damit würden tatsächlich
große Tech-Unternehmen endlich mal ihr Know-how und ihr Geld dazu nutzen,
[5][das Internet ein wenig sicherer zu machen] und gleichzeitig ihre
Nutzer:innen schützen. Welch schöne Nachrichten, zum Weltpassworttag –
wer weiß, ab wann dieser der Vergangenheit angehören wird.
10 May 2022
## LINKS
[1] /Kriminaliaet-im-Internet/!5810097
[2] https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/beliebtestes-passwort-2021-abermal…
[3] /Ueberwachung-mit-Apple-Airtags/!5817356
[4] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/apple-und-google-wollen-das-passwort…
[5] /Infrastruktur-Sicherheit-und-Bildung/!5822206
## AUTOREN
Malaika Rivuzumwami
## TAGS
Cybersicherheit
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