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# taz.de -- Aktuelle Lage in der Ukraine: Humanitärer Dialog erhofft
> Der UN-Sicherheitsrat berät über den Ukrainekrieg. Russland verspricht
> eine Feuerpause im Stahlwerk von Mariupol.
Bild: Freiwillige helfen einem Mann, der aus dem Stahlwerk von Mariupol evakuie…
taz | Der UN-Sicherheitsrat in New York hat sich am Donnerstag mit dem
Krieg in der Ukraine befasst. Auf Initiative der US-amerikanischen
Ratspräsidentschaft sollten UN-Generalsekretär António Guterres,
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet sowie eine hochrangige
Vertretung der humanitären UN-Koordinierungsstelle OCHA Bericht erstatten.
Das UN-Menschenrechtskommissariat OHCHR hat eine unabhängige
Expertenkommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen in der Ukraine
gegründet. UN-Generalsekretär Guterres hatte Russland kürzlich zur
Zusammenarbeit mit den internationalen Ermittlungen in dieser Angelegenheit
aufgefordert.
Der UN-Generalsekretär hatte zwischen dem 25. und 28. April [1][Gespräche
in Ankara, Moskau und Kiew] geführt – die erste Reise des
UN-Generalsekretärs in das Konfliktgebiet seit Kriegsbeginn Ende Februar.
Höhepunkt der Reise und zweifellos entscheidend für die weitere
UN-Wahrnehmung des Kriegs war ein spektakulärer russischer Raketenangriff
auf Kiew, während Guterres dort seine Abschlusspresskonferenz gab.
Neben Appellen zum Frieden ging es ihm um die Einrichtung einer
„humanitären Kontaktgruppe“, in der UN-Hilfswerke einen ständigen Draht zu
den ukrainischen und russischen Behörden halten. Die jüngste
Evakuierungsaktion von Zivilisten aus dem eingeschlossenen und belagerten
[2][Asowstal-Stahlwerkkomplex] im weitgehend russisch besetzten Mariupol
gilt als ein erster Erfolg solcher Kontaktbemühungen.
Passend dazu hat Russland pünktlich zur Sitzung des Sicherheitsrats eine
dreitägige Feuerpause für Asowstal verkündet, die aber immer nur von 8 bis
17 Uhr gelten soll. Am Donnerstagnachmittag flammten die Kämpfe wieder auf.
Zuvor hatte Russland immer wieder bestritten, dass seine Truppen den Sturm
auf das Stahlwerk begonnen hätten. Die Feuerpause soll Zivilisten
ermöglichen, den Bunkern des Stahlwerks zu entkommen. Bisherige
Evakuierungen unter Leitung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz
hatten am Wochenende 127 Zivilisten aus dem Stahlwerk nach Saporischschja
im Regierungsgebiet gebracht, am Mittwoch weitere 344.
Russische Truppen kommen nicht voran
Nach Angaben des Institute for the Study of War hat Russland in den
vergangenen Wochen den Großteil seiner zur Eroberung von Mariupol
eingesetzten Kräfte aus der Stadt abgezogen. Von den 12 eingesetzten
Kampfgruppen seien jetzt noch zwei übrig, mit 2.000 Soldaten.
Laut Institute for the Study of War kommen die russischen Truppen in der
Ostukraine weiterhin kaum voran. Die Armee der Ukraine habe sogar
nordöstlich der Millionenstadt Charkiw eine erfolgreiche Gegenoffensive
geführt, die die russischen Truppen 40 Kilometer weit zurückgeworfen habe.
Berichte aus Charkiw bestätigen, der russische Beschuss der Stadt habe in
den letzten Tagen stark abgenommen.
Intensive russische Luftangriffe gab es hingegen in der Nacht zu Donnerstag
auf die Stadt Kramatorsk, die größte von der Regierung gehaltene Stadt des
Donbass. Nach amtlichen Angaben wurden beim Angriff auf ein Wohnviertel in
Kramatorsk 25 Zivilisten verletzt. Die russische Armee sprach von Angriffen
auf militärische Ziele. Landesweit bombardierte Russland zudem ukrainische
Eisenbahnlinien in dem Versuch, den Nachschub westlicher Waffen für die
Ukraine zu erschweren.
## Milliardenhilfen für die Ukraine
In Warschau kamen am Donnerstag bei einer internationalen Geberkonferenz
umgerechnet 6,17 Milliarden Euro für die Ukraine zusammen. Die von Polen
und Schweden organisierte Konferenz sollte Geld für humanitäre Hilfe
sammeln und ein Forum schaffen, in dem über langfristige Unterstützung und
den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg diskutiert werden sollte. Der
heutige Tag „hat gezeigt, dass unsere Unterstützung für die Ukraine
weitergeht“, so Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. (rtr, afp,
dpa)
5 May 2022
## LINKS
[1] /Besuch-von-Guterres-in-Moskau-und-Kiew/!5847350
[2] /Evakuierungen-aus-Mariupol/!5851779
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Kriegsverbrechen
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